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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Als ein Passagierflug in Turbulenzen gerät, hat dies tödliche Konsequenzen. Doch nicht etwa, weil das Flugzeug abstürzt, sondern weil ein Wissenschaftler heimlich eine monströse Kreatur an Bord geschmuggelt hat. Als diese infolge des unruhigen Flugs freikommt, ist das Leben aller in Gefahr.

Kritik

Horrorfilme aus Deutschland sind relativ selten, zumindest im Vergleich zu anderen deutschen Filmproduktionen. Dabei haben Werk wie Nosferatu, eine Symphonie des Grauens oder Das Cabinet des Dr. Caligari den seinerzeit noch in den Kinderschuhen steckenden Horrorfilm maßgeblich geprägt. Seitdem sind über 100 Jahre ins Land gezogen, in denen der deutsche Horrorfilm bis auf wenige Ausnahmen (einige davon wären Nosferatu: Phantom der Nacht, Anatomie sowie Der goldene Handschuh) nur selten überzeugen, begeistern oder gar für Aufsehen sorgen konnte.

Monster on a Plane wird leider, soviel sei jetzt schon einmal verraten, mit dieser unrühmlichen Tradition nicht brechen können. Längere Ausführungen zum Plot können wir uns bei dieser von Ezra Tsegaye (Skin Creepers) inszenierten Horrorkomödie sparen, da der Filmtitel die zugrunde liegende Situation bereits äußerst trefflich abbildet. Was uns erwartet, ist eine Gruppe Menschen, die an einem isolierten Ort auf ein tödliches Monster trifft. Eine Prämisse, die trotz ihrer Simplizität nur selten erfolgreich umgesetzt wird und an der sich auch Monster on a Plane die Zähne ausbeißt. Das hat gleich mehrere Gründe.

Zum einen wäre da der kostengünstige Look bzw. das schwache Szenenbild. Monster on a Plane beginnt auf einer Insel, der man den klangvollen Namen Mermaid Lagoon Island verpasst hat. Was vermutlich tropisch anmuten soll, sieht aus wie der Mischwald um die Ecke (Zombies unter Kannibalen lässt grüßen). Daran ändern auch ein paar digital eingefügte Palmen nichts. Das Innere des Flugzeugs fällt im direkten Vergleich dazu zwar einen Tick glaubhafter aus, aber wie eine „echte“, just in diesem Moment durch die Lüfte gleitende Passagiermaschine schaut das nicht aus. Von den computeranimierten Außenaufnahmen wollen wir erst gar nicht anfangen. Ein weiterer Grund findet sich im Schauspiel. 

Die allermeisten der vorkommenden DarstellerInnen spielen nämlich derart schwach, dass es teilweise regelrecht gewollt wirkt und auf eine verquere Weise fast schon wieder amüsant erscheint. Selbst eine erfahrene Schauspielerin wie Eva Habermann (Sky Sharks), die hier eine der Hauptrollen innehat, liefert eine Performance ab, die bestenfalls als mittelprächtig zu bezeichnen ist. Ähnlich ernüchternd fällt die Figurenzeichnung aus, die eigentlich kaum als solche bezeichnet werden kann. Größtenteils wirken die hiesigen Charaktere entweder nicht sonderlich clever oder unsympathisch oder gleich beides in Kombination. Sorgen macht man sich jedenfalls um niemanden von ihnen, was natürlich (selbst im Falle einer Horrorkomödie) fatal ist.

Punkten kann Monster on a Plane dafür mit seinem todbringenden Antagonisten. Dieser ist neben den Splattereffekten (zu denen wir gleich noch kommen werden) das klare Highlight des Films. Optisch hat das kleine, putzige, kulleräugige sowie im wahrsten Sinne des Wortes großmäulige Kerlchen, das seine Opfer mit Halluzinationen einlullt, frappierende Ähnlichkeit mit den Critters aus naja Critters eben. Zudem werden wir uns im Laufe des Films noch an Kosmokiller erinnert fühlen, denn der Gnom darf, ähnlich wie der Xenomorph in Alien, noch eine Metamorphose durchlaufen. In seinen besten Momenten (in den schwächeren wird auf digitale Effekte zurückgegriffen) mutet das Vieh schön handgemacht an und versprüht herrliche Retro-Vibes. Das mag zwar aufgrund mancher ungelenken Bewegung nicht immer überzeugend wirken, dafür aber äußerst charmant. 

Nur gelingt es Tsegaye (der übrigens das Drehbuch selbst verfasst hat) leider viel zu selten, echtes Kapital aus seinem Monster zu schlagen. Anstatt spannungsgeladene Sequenzen zu schaffen oder für ein hohes Maß an temporeicher Action zu sorgen, wird die Zeit über weite Strecken hinweg mit gleichermaßen platten wie belanglosen Dialogen sowie nur sporadisch zündenden Gags totgeschlagen. Auch der wiederholte Blick durch die Augen des monströsen Gegenspielers, bei dem sich uns die Welt in knallbunten Farben präsentiert, bietet in der dargebotenen Form keinerlei Mehrwert. Wenn das Biest dann mal zuschlagen darf, was in der Summe gar nicht so selten der Fall ist, wird es immerhin (un)angenehm schmerzhaft.

Das CGI-Blut kann dabei zwar gar nicht überzeugen, der ein oder andere handgemacht anmutende Effekt wie zum Beispiel weggefressene Gesichter dafür umso mehr. Letztendlich vermögen es allerdings weder der Antagonist noch dessen blutiges Treiben Monster on a Plane vor einer Bruchlandung bewahren. Wer unbedingt „himmlischen“ Überlebenskampf kucken möchte, sollte daher lieber zu Werken wie dem Namensvetter Snakes on a Plane mit Samuel L. Jackson oder dem zu Zeiten des Zweiten Weltkriegs angesiedelten Monsterfilm Shadow in a Cloud greifen. Selbst der zombieversuchte Plane Dead bereitet mehr Freude als Tsegayes knapp 80-minütiger Sinkflug.

Fazit

„Monster on a Plane“ präsentiert uns ein charmantes, an die 80er-Jahre erinnerndes Monsterdesign und hat zudem noch einige schön saftige Splattereffekte am Start. Abseits dessen vermag uns Regisseur Ezra Tsegayes allerdings kaum etwas zu bieten. Die darstellerischen Leistungen sind enttäuschend, die Kulissen artifiziell und es wird viel zu viel belangloses Zeug gequasselt. Wer trashige Werke wie zum Beispiel jene der Filmschmiede The Asylum feiert, könnte mit „Monster on a Plane“ womöglich glücklich werden. Alle anderen wird Tsegayes Film jedoch höchstwahrscheinlich enttäuscht zurücklassen.

Kritik: Constantin Wieckhorst

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