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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Saryas Leben gerät in eine Krise, als das Asylgesuch ihrer kurdischen Familie abgelehnt wird.

Kritik

Wenn Emma Kawawada während des Abspanns ihres einfühlsamen Spielfilmdebüts eine Dankeswidmung an „die Kurden, die zur Verwirklichung dieses Films beigetragen haben, obwohl sie nicht gezeigt oder namentlich genannt werden dürfen“ richtet, mahnt dies an die bedrückende Realität des fiktionalisierten Konflikts. Das kleine Heimatland des Titels ist die kurdische Nationalität, die Oberstufenschülerin Sarya (Lina Arashi) und ihrem kleinen Bruder ein Gefühl der Zugehörigkeit geben soll. Doch eine Heimat im Herzen ist noch lange kein Zufluchtsort. 

Das spürt die 17-jährige Heldin bitter, als das Asylgesuch ihres verwitweten Vaters abgelehnt wird. In ihrem Herkunftsland droht der kleinen Familie Verfolgung und Folter. In Japan, wo Sarya aufgewachsen und sozialisiert ist, wird die Luft für sie immer dünner. Mit intuitivem Gespür für den Blickwinkel junger Menschen vermittelt die Regisseurin die erdrückende Signifikanz unscheinbarer Details. Ein Henna-Tattoo wandelt sich vom Schmuck einer kurdischen Feier zum Markzeichen der sozialen Außenseiterrolle, die Sarya aufgedrängt wird. 

Die Bezirksgrenze, die sie nach Annullierung ihrer Aufenthaltsgenehmigung nicht mehr überschreiten darf, wird zum Sinnbild der ihr auferlegten Einschränkungen. Diese erodieren ihre brüchige Identifikation mit einem Land, das sie entgegen der traditionellen Gastfreundschaft nur widerwillig duldet und schließlich verstoßen will. Die Familieneinheit und Gemeinde, deren verwurzelnde Funktion im Titel ebenfalls anklingen, werden zur wachsenden Belastung für die Protagonistin. Deren Schwebezustand mischt sich mit Augenblicken kindlicher Unbeschwertheit auf dem Handlungsweg zu einem authentisch bitteren Happy End.

Fazit

Die emotionale Wirkung des nuancierten Jugenddramas, mit dem Emma Kawawada bei Berlinale Generation ihr vielversprechendes Langfilmdebüt gibt, wird durch die inhaltliche und strukturelle Nähe zu Kinderfilmen der vergangenen Jahrgänge mit ähnlichem Thema etwas geschwächt. Doch das sensible Schauspiel und die fühlbare persönliche Note der Geschichte überwinden diese schematischen Parallelen. Jene sind letztlich ein alarmierendes Zeichen für die Fragilität kindlicher Existenzen in einer Gesellschaft, die den wirtschaftlichen Faktor eines Menschen über dessen Leben und Sicherheit stellt.

Kritik: Lida Bach

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