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Quelle: themoviedb.org
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Inhalt

In der Kreisstadt Bobo-Dioulasso, in der Nähe von Burkina Fasos Hauptstadt Ouagadougou, geben Sexarbeiterinnen ihren Nachwuchs in die Obhut von Frau Coda, einer älteren Dame, die sich seit Jahrzehnten um Kinder kümmert, deren Mütter nachts auf der Straße ihr Geld verdienen.

Kritik

Die entscheidende Stärke des konzisen Langfilmdebüts, das Moumouni Sanou im Forum der Berlinale vorstellt, ist dessen Kontrast zu den restriktiven Schemata von Sünderin und Opfer, die Sexarbeiter*innen von der Gesellschaft aufgezwungen werden. In einer Zeit, in der die Arbeits- und Selbstbestimmungsrechte von Menschen im selben Metier wie die drei Protagonistinnen Adam, Odile und Fatim noch immer nicht etabliert sind, sind die unaufdringlichen Szenen eines Alltags zwischen Straßenarbeit und Versorgungsroutine ein stilles Plädoyer für Akzeptanz. 

Ruhig beobachtende Szenen erschaffen ein Klima unaufdringlicher Vertrautheit mit den Protagonistinnen. Unter harschen sozialen Bedingungen bewältigen sie die zweifache Belastung von Beruf und Kinderbetreuung, die aufgrund ihrer nächtlichen Tätigkeit einen besonderen Rahmen erfordert. Diesen bietet Mrs. Coda. In schlichten Räumlichkeiten beaufsichtigt und versorgt sie die ältere Dame den Nachwuchs von Frauen, die nach Anbruch der Dunkelheit auf den Straßen der Kreisstadt Bobo-Dioulasso unterwegs sind. Die unsichere Gesetzeslage birgt nicht nur für die Sexarbeiterinnen Gefahren.

So kommt es vor, dass Kinder in Mrs. Codas Obhut nicht mehr abgeholt werden. Ob ihre Mütter nicht in der Lage sind zu komme oder ihre Existenznot so groß ist, dass sie ihre Kinder aufgeben, bleibt unbekannt. Die zwischen Beiläufigkeit und Intimität mäandernden Alltagsszenen werfen mehr Fragen auf, als sie beantworten. Sanou ist kein investigativer Filmemacher, sondern verharrt in der Betrachterposition. Dieser Mangel an Hintergründigkeit reduziert Lebensbilder, die viel mehr hätten sein können, zu Skizzen.

Fazit

Mit seltener Unvoreingenommenheit zeichnet Moumouni Sanous erster Langfilm ein dreigleisiges Alltagsbild der Sexarbeiterinnen, die nicht weit von Burkina Fasos Hauptstadt Ouagadougou ihrer nächtlichen Tätigkeit nachgehen. Väter sind abwesend in dieser Frauengemeinschaft, deren Angehörige nur aufeinander zählen können. Die Persönlichkeiten der Protagonistinnen bleiben dabei genauso unzureichend ausgearbeitet wie die gesetzliche Lage ihres sozial geächteten Gewerbes. Trotz jener Schwächen steht die faire Darstellung der Frauen und ihrer Lebensrealität angepassten unterstützender Strukturen in positivem Kontrast zu verbreiteter Stigmatisierung.

Kritik: Lida Bach

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