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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Kapitän Nolan befehligt ein kanadisches Walfängerschiff und ist besessen von der Idee, einen gigantischen Mörderwal zu erlegen. Bei der Jagd auf den Wal verletzt er das trächtige Weibchen des riesigen Meeressäugers jedoch so schwer, dass es verendet und vor dem Tod auch noch ihr Junges verliert. Der Orca-Bulle, der den Todeskampf seiner Gefährtin miterlebt, setzt nun zu einem gezielten und gnadenlosen Rachefeldzug an. Er nimmt die Verfolgung auf und tötet gleich darauf die ersten beiden Crewmitglieder. Jetzt erkennt Kapitän Nolan, dass er keine Chance hat, dem schlauen Killerwal zu entkommen, und dass er sich ihm stellen muss. Eine Hetzjagd zwischen Tier und Mensch nimmt seinen Lauf...

Kritik

Ist das Kult oder kann das weg? Orca – Der Killerwal ist so ein Extrembeispiel für einen ziemlich ambivalenten Fall von „Geschmackssache“. Ist sowieso jeder Film. Egal, wie objektiv gut oder gar hervorragend dieses oder jenes unbestreitbar sein kann, am Ende entscheidet doch auch immer der Bauch mit. Hat mich das abgeholt, hat mir das Spaß gemacht, habe ich an dem Film irgendetwas entdeckt, das ihn im positiven Sinne besonders und erinnerungswürdig macht? An diesem Werk des grundsoliden, britischen Auftrags-Regisseurs Michael Anderson (Ein Händedruck des Teufels) streiten sich seit seiner Premiere im Jahr 1977 die Geister. Von der damaligen Kritik überwiegend mäßig aufgenommen und stark an seinen Defiziten gemessen, eroberte er sich doch eine recht beständige Fangemeinde und wird gerne genannt, wenn es um gelungene Tierhorror geht. Wenn auch nicht unbedingt im ersten Atemzug.

Mehr als die zweite Geigenreihe steht ihm definitiv auch nicht zu, dafür wird hier dann doch zu viel teils abenteuerlicher Unfug praktiziert und die Motivation dafür könnte kaum offensichtlicher sein. Zwei Jahre nachdem Der Weiße Hai den Begriff Blockbuster kreierte, wollten es ihm viele natürlich nachtun. Ironischerweise jagt Protagonist Captain Nolan (Richard Harris, Meuterei auf der Bounty) zu Beginn noch einen Hai, bis ihm und dem Publikum unmissverständlich klar gemacht wird, dass dies nur Angeln für Fortgeschrittene ist. Zack, da wird der weiße Jäger einfach mal von einem Orca überrollt und die Rangordnung im Ozean eindeutig untermauert. Was daraus resultiert, ließe sich als eine teilweise zugegeben leicht krude bis kuriose Mischung aus Spielberg’s Straßenfeger, Moby Dick und Stalker-Psychothriller bezeichnen – wohlgemerkt, betrieben von einem Wal. Wer jetzt mit Schaudern an Der Weiße Hai 4 – Die Abrechnung denkt, ja, so ganz weit entfernt davon ist das rein thematisch gar nicht mal. Wobei sich hier für den sonderbaren Sachverhalt zumindest noch alle möglichen wissenschaftlichen Halbwahrheiten aus dem Hut gezaubert werden.

Dass die Tiergattung dabei nicht nur viel zu sehr vermenschlicht, sondern beinah zu einem evolutionär bald höheren Wesen gemacht wird, ist einer dieser Punkte warum sich bei Orca – Der Killerwal eigentlich prima mit den Augen rollen lässt und alles Weitere theoretisch maximal nur noch als Edel-Trash kategorisiert werden müsste. Mumpitz, der öfter auch mal zu einem Schmunzeln einlädt, da er damit nie ganz offensiv umgeht. Im Umkehrschluss aber trotzdem ein recht mitreißendes, technisch bemerkenswert gut gemachtes und vor allem sehr unterhaltsames Ganzes auf die Beine stellt. Mit starken Bilder und beeindruckenden Naturaufnahmen ausgestattet, effektiv in seinen Spannungssequenzen und mit einem soliden Cast. Angeführt von dem gewohnt wie gerade pünktlich zum Dreh aus der Kneipe gekippten Richard Harris, der diesen zerzausten und verwegenen Look bis dahin aber schon längst zu seiner Marke gemacht hatte und praktisch schon deswegen für solche Rollen besetzt wurde. Egal wie absurd manches anmuten mag, Regisseur Michael Anderson macht daraus meistens das Beste und so steht am Ende tatsächlich ein recht intensives Duell von Mensch gegen Natur, dem sogar ein „zwischenmenschliches“ Dilemma innewohnt. Eine schicksalhafte Konfrontation zwischen Monster und ihrem „Schöpfer“ – das hat sogar was von Frankenstein. Da hat man fast schon vergessen, auf was für sonderbaren Wegen man hierher gelangt ist. Inklusive einer finalen, moralischen Konsequenz und Tragik, die nur wenige Filme dieses Subgenres überhaupt in Erwägung ziehen.

Fazit

„Orca – Der Killerwal“ bietet einiges an Angriffsfläche, wenn man mit ihm hart ins Gericht gehen möchte. Vom sehr deutlichen Ideen-Raubbau bis hin zu dessen manchmal skurrilen Verwertung. Dennoch immer mit Leidenschaft, Talent und vor allem dem unbeirrbaren Glauben beseelt, das ein Film sich nicht zwingend an solchen Details aufhängen muss. Sie sollten erwähnt werden. Sie trennen auch die Spreu vom Weizen; müssen sie auch. Trotzdem bleibt am Ende manchmal ein schönes, wenn auch leicht sonderbares Produkt zurück. Kein echter Hit – auch nicht in seinem von Schrott überflutetem Subgenre -, aber wenigstens dort im oberen Drittel anzusiedeln. So was wie der „Deep Blue Sea“ der 70er. Rein vom Stellenwert, nicht von Inhalt und Machart, nur um das mal zu verdeutlichen.  

Kritik: Jacko Kunze

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