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Selten war ein deutscher Titelzusatz richtig passend für einen Film, aber bei „Outland“ stimmt dieser umso mehr, um auch etwas die Ironie zu beschreiben, die Hauptdarsteller Sean Connery in seiner Rolle zuteil wird. Stilistisch orientiert sich der Look ein wenig an „Alien“, weist aber viele Parallelen zum Westernklassiker „12 Uhr mittags“ auf, was vor allem inhaltlich sehr zur Geltung kommt.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Genau so trist hat auch Connery mit einer negativen Grundstimmung zu kämpfen. Als Marshall O´Niel wurde er (wieder einmal) auf eine Planetenkolonie versetzt. Während seine Frau diesen Zustand nicht mehr aushält und deren Zuhause samt Sohn verlässt, geschehen gleichzeitig seltsame Dinge unter den Minenarbeitern. Manche drehen plötzlich durch und begehen scheinbar Selbstmord. O´Niel geht der Sache nach und entdeckt, dass die Arbeiter unter einer starken Drogeneinwirkung Halluzinationen entwickelten, die ihren Tod zur Folge hatten.

Dunkel, betriebsam, unwirtlich – so lässt sich das Leben auf Io, dem Jupitermond, am besten beschreiben. Die Grundstimmung ist mehr als düster und trostlos, und Connery trottet hier routiniert durch die grauen Gänge, während seine Nase allmählich immer tiefer im Morast versinkt. Als gerechtigkeitstreuer Opportunist gelingt es ihm sogar, dem Zuschauer sein Wirken gar übel zu nehmen. Denn die ungeschriebenen Regeln machen die Administratoren mit Peter Boyle an der Spitze, und trotzdem entwickeln sich sogar harmlose Gespräche unter den Gegenspielern.

Herrlich zynisch kommt auch Frances Sternhagen daher, die von den Ereignissen auf Io nach langem Schlaf wachgerüttelt wird, und sie kauft damit sogar Connery ein wenig den Schneid ab, der ihr gegenüber glatt wie eine Schlaftablette wirkt. Trotzdem passt sein Part zur allgemeinen Stimmung, ist das Leben dort wohl doch sehr mühsam, und wir sollten nicht vergessen, dass seine Frau gerade verschwunden ist, um zur Erde zu reisen.

Den größten Einfluss schien durch das Westerngenre eingeflossen zu sein, denn die Entwicklung der Story sowie so manches Interieur erinnern stark an die Ära der Revolverhelden. In der Küche schreitet man durch zwei Schwingtüren, und auch der Titel des Marshall hat man schon des Öfteren in Westernstreifen vernommen. Daraus entwickelt sich ein klassisches Psychoduell vor der Kulisse eines Jupitermondes. Spannung kommt auf jeden Fall auf, doch leider entscheidet sich der Showdown etwas schwerfällig in der Schwerelosigkeit.

Musikalisch entdeckt man sehr viele Referenzen zu „Alien“. Die gediegenen Stücke könnten glatt aus dem Monsterfilm herausgeklaut sein, aber ein Schelm, wer Böses denkt, denn sie reiht sich prima in den visuellen Stil ein. Auch der erinnert sehr an „Alien“, das Produktionsdesign ist sehr stark an ihn angelehnt, so hält man alles Grau in Grau, außer dass noch Weiß in der Medizinabteilung und noch mehr Dunkelheit in der Bar oder der Administration vorherrscht.

Fazit

Als Western im All ist „Outland“ eine schöne Hommage an die Revolverfilme der Nachkriegszeit. Die Story ist nicht bahnbrechend, aber unterhaltsam und spannend aufgebaut. Es herrschen eher ruhige Töne vor, so dass Blockbuster-Fans eher einen Bogen um das Werk machen dürften. Mit einer soliden Schauspielerleistung dürfte aber alleine wegen Sternhagen das Zynikerherz höher schlagen.

Kritik: Sascha Wuttke

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