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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Der Trucker und passionierte Arm-Wrestler Lincoln Hawk (Sylvester „Rambo“ Stallone) hat seinen Sohn Michael Cutler (David Mendenhall) seit knapp 10 Jahren nicht mehr zu Gesicht bekommen. Als ihn seine todkranke Ex Christina Hawk (Susan Blakely, die sich bis heute hauptsächlich mit Gastauftritten in verschiedensten TV-Formaten über Wasser hält) darum bittet, diesen von der Militärakademie abzuholen und ins Krankenhaus zu begleiten, ergreift Lincoln die Chance, seinen Sohn endlich besser kennenzulernen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten beginnt die frostige Beziehung der Beiden im Zuge eines ausgedehnten Roadtrips langsam aufzutauen. Der plötzliche Tod von Christina und die Interventionen ihres reichen Vaters Jason Cutler (Robert Loggia aus „Big“), der Michael alleine großziehen möchte, stehen einem allzu baldigen Happy-End jedoch im Weg.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

An arm-wrestling trucker as main character in a Hollywood-Movie…you have to see it to believe it

Als “Over the Top” 1987 in den US-amerikanischen Kinos an den Start ging, war Sylvester Stallone durch seine Auftritte in “Rocky” und “Rambo” längst zum gefeierten Action-Star aufgestiegen. Dementsprechend schwierig hatte sich folglich auch die Aufgabe von Regisseur und Produzent Menahem Golan („Delta Force“) gestaltet, seinen Wunschkandidaten für die Hauptrolle als sportbegeisterter Trucker zu gewinnen. Tatsächlich lehnte Sylvester Stallone die Beteiligung an dem Projekt sogar mehrfach ab und war erst durch eine monetäre Zuwendung im achtstelligen Bereich (kolportierte 12 Millionen Dollar bei einem Gesamtbudget von 25 Millionen Dollar) dazu bereit in dem Vater-Sohn-Drama mitzuwirken. Auf den ersten Blick mag die tränenreiche Familiengeschichte auch nicht wirklich in das damalige Oeuvre des beinharten Draufgängers passen. Bei genauerer Betrachtung kann man das pathetische Truckerdrama retrospektiv jedoch durchwegs als Vorbote von Stallones späteren (und in den meisten Fällen vergeblichen) Versuchen verstehen, sich vom Actiongenre zu distanzieren und im Komödien- und Dramasektor Fuß zu fassen.

Trotz eines weltbekannten Hauptdarstellers und eines durchaus actionreichen Sub-Plots ist „Over the Top“ im Grunde genommen lediglich ein kitschiges 80erJahre Roadmovie, ohne besondere storytechnische Höhenflüge, das erst im Laufe der Zeit (Stichwort: Nostalgie) an Qualität und Reputation gewonnen hat. Eine Multimillionen-Dollar-Produktion, die in ihren stärksten Momenten Erinnerungen an ähnlich geartete Selbstfindungsdramen Marke „The Karate Kid“ oder „Rocky“ aufkommen lässt, in ihren schlechtesten Momenten, aber übel nach schnell heruntergekurbelter Fernseh-Telenovela stinkt. Dieser Gedankengang erklärt sich vor allem dadurch, dass sowohl der sportliche Grundaspekt als auch die familiäre Entfremdungsgeschichte und vor allem das zuckersüße Finale, ungemein typisch für unzählige andere (Action-)Produktionen dieser filmhistorischen Epoche sind. Positiv lassen sich bei „Over the Top“ mit Sicherheit die routinierte Regiearbeit von Menahem Golan, der einzigartige Arm-Wrestling Plot und der starke Retro Soundtrack mit Beiträgen von Asia und Kenny Loggins hervorheben. Als weitgehend negativ sind mit Sicherheit das miserable Drehbuch, die billig choreografierten Actionszenen und die wenig motivierten (Neben-)Darsteller zu bezeichnen.

Die Darsteller sind wohl der schwerwiegendste Kritikpunkt, den sich die Macher von „Over the Top“ gefallen lassen müssen. Neben Sylvester Stallone, der routiniert - mit nicht mehr, aber auch nicht weniger Einsatz, als unbedingt nötig - seine Rolle herunterspult, gibt es nahezu keinen schauspielerischen Lichtblick am Zelluloid-Horizont. Allen voran ist es David Mendenhall als Hawks Sohn Michael Cutler, der mit seiner weinerlichen Performance in regelmäßigen Abständen die Grenze zum gerade noch erträglichen Over-Acting sprengt und deswegen auch völlig zu Recht mit zwei Golden Raspberry Awards (Gegen-Oscar) ausgezeichnet worden ist. Aber auch Susan Blakely und Robert Loggia haben sowohl vor als auch nach ihrem jeweiligen Auftritt in „Over the Top“ weit bessere Performances an den Tag gelegt.

Die Blu-ray von „Over the Top“ wurde am 28. Juni diesen Jahres im Zuge einer groß angelegten Re-Release-Aktion von MGM neben anderen 80er Jahre Klassikern mit verbesserter Ton- und Bildqualität auf den deutschsprachigen Markt gebracht. Wie bei so vielen anderen Retro-Veröffentlichungen hält sich das Bonusmaterial - lediglich bestehend aus einem Original-Trailer - leider in überschaubaren Grenzen. Hierbei wiegt besonders schwer, dass sogar auf der 2001er Kinowelt-DVD mehr Extras vertreten waren, als auf dieser Neuveröffentlichung.

Fazit

„Over the Top“ ist ein leicht überdurchschnittlicher Vertreter pathetischer 80er Jahre Filmkost. Auf der Habenseite der Familien-Sport-Drama-Mischung stehen ein unbestreitbarer Nostalgiebonus, eine abgedrehte Grundidee und ein wirklich toller Soundtrack. Auf der gegenüberliegenden Seite wiederum gibt es wenig überzeugende schauspielerische Leistungen, ein vorhersehbares Drehbuch und einschläfernde Actionszenen zu verkraften.

Kritik: Christoph Uitz

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