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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Eigentlich lebt der 17-jährige Shin'ichi Izumi recht friedlich gemeinsam mit seiner Mutter in Tokio. Als jedoch eines Tages ein Parasit versucht in sein Ohr, und danach in seine Nase, zu klettern, nimmt eine wahre Katastrophe seinen Lauf. Denn schließlich landet der Parasit in Shin'ichis Arm und frisst diesen kurzerhand auf. Am nächsten Morgen hat er nicht nur eine völlig neue Hand, sondern auch Miki an seiner Seite. Einen recht genügsamen wie neugierigen Webbegleiter, der nun eine völlig neue Welt entdeckt. Mikis Parasiten-Freunde (die ihren Wirt vollkommen übernehmen) haben hingegen nicht nur einen Heißhunger auf Menschenfleisch, sondern sehen in den beiden auch eine Gefahr. Der Kampf um die Zukunft der Menschheit hat begonnen…

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Realfilm Umsetzung von berühmten Mangas oder dementsprechenden Anime-Serien liegen aktuell ziemlich im Trend. Und abseits der katastrophalen Hollywood Verfilmungen „Dragon Ball Evolution“ und „Die Legende von Aang“ lohnt sich hier zumeist auch ein Blick. Werke wie „Death Note: The Last Name”, die “Rurouni Kenshin”-Reihe, „Gantz“, „Himizu“ oder eben demnächst die Umsetzung von „Attack on Titan“ (werft hierfür auch ein Blick in unser ausführliches Special zum Thema) bieten Fans wie Nichtkennern einen interessanten Blick auf das Genre. Mit „Parasyte“ (OT: „Kiseijuu“) wird somit eine regelrechte Tradition fortgeführt. Doch wie verpackt man einen sehr vielschichtigen wie durchaus politischen Manga aus dem Jahre 1988, der letztes Jahr mit „Parasyte -the Maxime“ eine gelungene Serien-Adaption bekam, in einen Zweitteiler? Nun, die Antwort darauf lautet: Durch eine sehr kleinere wie vor allem eigenständigere Version als dem Original. Folglich werden gerade Fans von Manga und Anime sehr enttäuscht von Regisseur Takashi Yamazakis Interpretation sein. Alle anderen bekommen aber einen leicht humorvollen, immer wieder blutigen und sehr kurzweiligen wie überraschend Genre-Beitrag spendiert, der nach dem Abspann deutlich Lust auf Teil 2 macht.

Dies liegt natürlich nicht zuletzt an der Inszenierung und Geschichte von „Parasyte“. Wo eine Hand zum sprechenden Wegbegleiter wird – und dieser auch noch lernt, versteht und langsam eine Welt entdeckt, die sehr verwirrend sein kann – und riesige gefräßige Monster sich mordend durch Tokio schleichen, gibt es eben schnell ein gewisses Interesse. Da ist es dann auch egal, dass letztlich viele der Effekte doch etwas halbherzig umgesetzt werden. Die Atmosphäre stimmt und bringt uns eine Story, die sich zwar sehr auf seinen Hauptcharakter Shin'ichi Izumi (eindringlich und wandelbar von Shôta Sometani gespielt) konzentriert, abseits dessen aber ebenfalls eine gewisse Spannung erzeugt. Fatal ist hingegen das doch immer wieder auffallende Fehlen von gewissen Handlungen und Entwicklungen. So wird der Wandel von Shin'ichi Izumi durch seinen neuen Begleiter Miki zum Finale hin zu schnell abgehandelt, während die Beziehung zu seiner Freundin Satomi Murano (Ai Hashimoto) oberflächlicher Schein bleibt. Zumindest die undurchschaubare Lehrerin Ryôko Tamiya (Eri Fukatsu) bekommt genügend Profil, um als Mensch-Parasit zu überzeugen.

Und so zieht „Parasyte“ wohl seine größte Faszination aus der ungewöhnlichen Ausgangslage des Films: Wie wird sich eine Gesellschaft entwickeln, in der sich Parasiten eingeschlichen haben, die als Ziel verfolgen so viele Menschen wie möglich zu fressen. Vom ersten Kontakt, bis zur ersten Öffentlichkeit und sogar einer Taskforce vergehen so scheinbar nur Tage. Viel zu schnell werden hier gewiss die Mange-Kenner sagen. Und ja, Regisseur Takashi Yamazaki zeigt hier deutlich, dass vor allem sein nächster Film die Antworten liefern wird und vielleicht auch die Action. Selbige ist gerade zum Ende hin aber definitiv einen Blick wert. Gleiches gilt natürlich für Miki. Dieser stillt nicht nur Shôta Sometani glorreich die Show, sondern kann auch immer einen gewissen Reiz verströmen. Er lernt, versteht und versucht auf Shin'ichi Izumi wohlwollend einzureden. Die Symbiose aus beiden wird dann zum ultimativen Zweiergespann und dadurch „Parasyte“ zur eigenwilligen Erfahrung.

Fazit

Manga-Kenner und Anime-Freunde werden an „Parasyte“ wohl kein Gefallen finden. Zu überhastet wirkt manchmal die Geschichte, zu sehr fehlt eine gewisse charakterliche Tiefe. Abseits dessen bietet der Film von Regisseur Takashi Yamazaki aber eine gute Geschichte, mit den Parasiten ein großes Potenzial, immer wieder blutige Gore-Momente und mit dem Zweiergespann Miki und Shin'ichi Izumi das beste Team des Jahres. Wer auf das Genre steht, kann hier mit dem kurzweiligen Fantasy-Horror-Trip nichts falsch machen.

Kritik: Thomas Repenning

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