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Inhalt

Paris, Ende des 19. Jahrhunderts: In der akademischen Männerwelt der Universität Sorbonne hat Marie Skłodowska (Rosamund Pike) als Frau und auf Grund ihrer kompromisslosen Persönlichkeit einen schweren Stand. Allein der Wissenschaftler Pierre Curie (Sam Riley) ist fasziniert von ihrer Leiderschaft und Intelligenz und erkennt ihr Potential. Er wird nicht nur Maries Forschungspartner sondern auch ihr Ehemann und die Liebe ihres Lebens. Für ihre bahnbrechenden Entdeckungen erhält Marie Curie als erste Frau 1903 gemeinsam mit Pierre den Nobelpreis für Physik. Sein plötzlicher Tod erschüttert sie zutiefst, aber Marie gibt nicht auf. Sie kämpft für ein selbstbestimmtes Leben und für ihre Forschung, deren ungeheure Auswirkungen sie nur erahnen kann und die das 20. Jahrhundert entscheidend prägen werden.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Gegenüber Marie Noelles reduktivem 2016er Biopic oder gar Mervyn LeRoys kitschiger 1943er Romanze erscheint Marjane Satrapis (The Voices) Porträt der genialsten Persönlichkeiten ihrer Epoche deutlich besser denn gemessen nach eigenem Verdienst. Solch ein objektives Urteil fordert die entschlossene Titelfigur (Rosamunde Pike, The Informer) selbst wiederholt von ihrem Umfeld, ironischerweise, weil sie ungerechtfertigte Bevorzugung mehr fürchtet als Benachteiligung. Fördergeldmangel sei hinderlicher gewesen als ihre gesellschaftliche Stellung als Frau sagt Marie Curie gar in einer zahlreicher Fehlinterpretationen, geleitet von ähnlichen Vorbehalten.

Steht der polnischstämmigen Wissenschaftlerin Starrsinn oder Konformismus im Weg, ist es vorrangig ihr eigener. Die Ablehnung Akademie-Professor Lippmanns (Simon Russell Beale, Mary Queen of Scots) wirkt wie eine Reaktion auf Curies Individualismus, der ihre Karriere blockiert. Zusammenarbeit - konkret: von Männern und Frauen - ist effektiver, lautet die hartnäckige Lektion, das Drehbuchautor Jack Thrones (Enola Holmes) bezeichnenderweise der die weibliche Seite repräsentierenden Hauptfigur  vorbetet. Als wäre es historisch nicht das Patriarchat, das Frauen jahrhundertelang Zugang zu und Anerkennung auf wissenschaftlichem Gebiete verwehrte.

Noch bornierter ist Thrones Darstellung fremdenfeindlicher Schmähungen als provoziert durch die Affäre mit Forscherkollege Langevin (Aneurin Barnard, Der Distelfink). Dessen intellektuellen und emotionalen Einfluss auf Curie übertreibt er ähnlich wie den Pierres (Sam Riley, Free Fire). Seine Dauerpräsenz überlebt selbst seinen Unfalltod, der die Witwe um seine Wiederauferstehung betteln lässt. Der dramaturgische Tiefpunkt steht exemplarisch für die psychologischen und biografischen Mängel eines von Lauren Redniss’ expressiver Comicvorlage hoffnungslos überforderten Skripts, das sich mehr für Radium interessiert als seine Entdeckerin.

Fazit

Radium ist wahrer Hauptprotagonist eines trotz visueller Spielereien schematischen Biopics, dessen konventionelle Narration und exaltierte Inszenierung im Widerspruch zu Lauren Redniss expressionistischer Graphic Novel stehen. Drehbuchautor Jack Thorne betrachtet die Hauptfigur mehr als Medium ihres Forschergatten sowie als metaphysische Marionette eines gottgleichen Elements. Dessen ambivalentes Potenzial illustrieren futuristische Ausflüge nach Nevada, Hiroshima und Tschernobyl. Die stören sowohl den dramatischen Fluss als auch Rosamund Pikes überzeugende Verkörperung einer Forscherin, der die Filmwelt erneut nicht gerecht wird.

Kritik: Lida Bach

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