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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Mizore ist im letzten Jahr der Highschool und muss sich entscheiden, wie ihr weiterer Lebensweg aussehen soll. Seit der ersten Klasse hat sie sich immer an ihre Mitschülerin Nozomi gehalten, die sie auch dazu bewegt hat, dem Musikklub der Schule beizutreten. Gemeinsam studieren sie dort für einen Musikwettbewerb das Musikstück "Liz und der Blaue Vogel" ein, das auf einer Märchenvorlage beruht. Während der Proben erkennen die Freundinnen, dass sie nicht nur ihr Talent, sondern auch ihre Freundschaft unter Beweis stellen müssen und das Erwachsenwerden auch eine emotionale Reise ist ...

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Regisseurin Naoko Yamada ist mit A Silent Voice (OT: Koe no katachi) im Jahre 2016 ein beachtlicher internationaler Durchbruch gelungen, doch auch ihre Werke zuvor – wie Eiga Keion! oder Tamako rabu sutôrî – konnten durch ihre toll geschriebenen, sehr menschlichen Geschichten überzeugen und boten eine audiovisuelle Reise voller Freundschaft und Liebe. Im Falle von Liz und der blaue Vogel (OT: Rizu to aoi tori) steigert sich Yamada in Sachen Erzählkunst nochmals und offenbart eine perfekte Symbiose aus Musik und Geschichte. Jedoch hat die Adaption der berühmten Romanreihe Sound! – ebenfalls bereits als Hibike! Euphonium in Anime-Form erschienen (inklusive zweier Filme) – auch einige Probleme: Viel zu kurz kommt der Rahmen von Mizore und Nozomi, ihre Mitschüler, die diversen Konflikte oder eben das Schulleben an sich. Doch wo Yamada ihren Fokus gekonnt legt, ist bei der Musik und der Schwierigkeit des Lebens an sich.

So ist Liz und der blaue Vogel in erster Linie eine sehr nahe und persönliche Geschichte einer Freundschaft, die sich selbst gefangen und zusammenhält. Was paradox klingt, wird genau im Film leise und angenehm zurückhaltend zwischen beiden Protagonistinnen aufgebaut. Hier eine unerwiderte Liebe, hier die Frage nach der eigenen Zukunft und am Ende natürlich auch der Blick in sich selbst. Mit seiner einmaligen visuellen Kraft, kann hier Naoko Yamada ein gleichsam liebevolles wie kraftvolles Märchen und Drama erzählen, welches zudem grandios musikalische durch die jeweiligen Proben begleitet wird. Das Spiel selbst, wird dabei zum roten Faden. Denn um das anstehende Konzert zu meistern, müssen Oboe und Querflöte miteinander kommunizieren, an sich zerren, sich lieben und am Ende freigeben. All dies parallel zum Erwachsenwerden.

Emotional ist Liz und ein Blauer Vogel so vor allem zum Ende hin, wenn nicht nur die Musik allgegenwärtig wird, sondern sich auch Mizore und Nozomi weiterentwickeln. Allerdings hat Autor Reiko Yoshida wenig vertrauen in die eigene Geschichte: Das Märchen – welches eigentlich subtil im Hintergrund hätte bleiben können – nimmt viel Platz ein und bekommt sogar seine eigene Kunstform spendiert. Dies ist wahrlich schön anzusehen, nimmt aber immer wieder Tempo aus dem Film, der an sich schon sehr langsam erzählt wird. So bleibt vor allem der Mittelteil hinter seinen eigentlichen Möglichkeiten zurück und offenbart eher umständlich die eigentliche Kernbotschaft des Films. Als Lösung sowie Zugang funktioniert der fantasievolle Part jedoch sehr gut. Am Ende bleibt sich Liz und ein Blauer Vogel treu und erzeugt ein malerisches wie akustisches Fest der Sinne und der Traurigkeit – aber auch der Hoffnung. Eine Freundschaft voller Hilfe und Abhängigkeit. Eine Liebe voller Sehnsucht und Angst.

Fazit

Trotz kleinerer erzählerischer Schwächen ist "Liz und der Blaue Vogel" ein audiovisuelles Ereignis und die Geschichte einer persönlichen wie liebevollen Freundschaft und Liebe am Scheideweg. Und spätestens wenn Oboe und Querflöte wie im Reigen zusammen das Finale einläuten, zeigt sich der Film von seiner größten Stärke. Ruhig, menschlich und nah.

Kritik: Thomas Repenning

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