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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Ein Wochenende an der Ostsee mit ihrem neuen Freund Lars wird für Zoé zum Déjà-vu und wirft sie in eine andere Zeit zurück: In ein Wochenende, an dem sie schon einmal an diesem Ort war – mit einem anderen Mann, den sie sehr geliebt hat.

Kritik

Die bewusst gewählte Verschwommenheit der Bilder, die Kino ebenso Traumszenen wie Rückblenden bezeichnet, deutet auf die unscharfe Grenze zwischen Erinnerung und Fantasie, Wunschdenken und Wirklichkeit. Aus ihnen entspinnt sich eine tiefpersönliche eigene Wahrheit in Katharina Rivilis (Tiger Girl) fragiler filmischer Gefühlsstudie. Deren Kürze ist setzt einen markanten physischen Kontrast zur Unendlichkeit der gegenseitigen Gefühle, die sich Zoé (Luise Wolfram, Kiss Me Kosher) und Robert (Paul Boche, Fucking Berlin) versprechen. Doch „für immer“ ist eine lange Zeit für ein Miteinander, muss Zoé erkennen. 

Ihre Liebe zu Robert schwinden und erlangen zugleich eine verwirrende Präsenz. Als die junge Hauptfigur, deren kontemplativer Kommentar die sphärischen Szenen untermalt, Jahre später mit ihrem neuen Partner Lars (Lucas Englander, Parlament) in das Häuschen am Meer fährt, wo sie sich einst mit Robert Unendlichkeit schwor, überdeckt das Gewesene plötzlich das Gegenwärtige und stellt es in Frage. Die See wird buchstäblich zum Schlüsselort, der verriegelte Kammern des Bewusstseins öffnet und mit der Vergangenheit heimliche Zweifel einlässt. 

Jeder trägt tief in seinem Innersten einen kleinen Friedhof derer, die er einst geliebt hat, zitiert die Regisseurin den französischen Schriftsteller Romain Rolland, dessen Worte die immersive Atmosphäre ihres lyrischen Kurzfilms reflektieren. Fast spukhafte Aufnahmen, in denen die einstigen Gedanken geistern, fließen in elegische Eindrücke. In deren Leichtigkeit und Zärtlichkeit mischt sich unbestimmte Trauer, sowohl um den emotional verlorenen Menschen als auch um den unvermeidlichen Verlust dessen, was im Moment so sicher und Beständig scheint.

Fazit

Mit seinen traumwandlerischen Bildern und nuanciertem Schauspiel ist Katharina Rivilis prägnantes filmisches Poem eine Erinnerung daran, dass im Film - genau wie in jeder kreativen Ausdrucksform - Mehr nicht mit Mehrwert gleichzusetzen ist. In kaum einer halben Stunde gelingt der Regisseurin, die gegenwärtig an ihrem ersten Langfilm arbeitet, einen empfindsame Entwurf über die Widersprüche des Herzens. Dessen Regungen sind in den intimen Beobachtungen zugleich unverlässlich und unauslöschlich, schmerzlich und schwelgerisch: ein Echo, lauter als der eigentliche Klang.

Kritik: Lida Bach

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