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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Als Lenas Vater auf offenem Meer ums Leben kommt, sucht sie verzweifelt nach der Ursache. Schuld kann nur ein Seemonster gewesen sein. Ihre resolute Fahrt gegen den Wind erzählt von Wut, Trauer, Trost und vom Halt, den das Meer auch gibt.

Kritik

Die Erwachsenen flüstern es, die Kinder auf dem Schulhof sagen es Lena (Saar Rogiers) ins Gesicht: Ihr Vater ist Schuld am kentern des Fischerboots, mit dem außer ihm zwei Freunde und Kollegen untergegangen sind. Doch die junge Protagonistin der modernen Fabel um Verlust, Verleugnung und Vergebung glaubt lieber, dass ein Seemonster ihren Vater getötet hat und starrt mit wehendem Haar zornig auf die brausenden Fluten. 

Damit ist sie nicht die einzige Filmfigur im Kinderprogramm der Berlinale Generation, wo Domien Hughes Langfilm-Debüt Premiere feiert. Die sich ganz auf Lenas Umgang mit dem familiären Verlust fokussierende Story wirkt aufgrund der narrativen Parallelen wie ein filmisches Pendant. Dessen Gemeinsamkeiten unterstreichen die Trivialität der Sinnbilder, die Lenas emotionalen Aufruhr verdeutlichen sollen und verbergen, dass ihre Geschichte weniger von Trauer handelt als Trotz und Theatralik. 

Dass ihre Freundin Kaz (Dunia Elwaleed) ebenfalls ihren Vater verloren hat, kümmert Lena so wenig wie der Schmerz ihrer Geschwister und Mutter (Hilde De Baerdemaeker, The Bank Hacker). Die boykottiert schließlich Lenas Aufstand um das Seemonster, dessen monströse Ausmaße und Ungreifbarkeit unterdrückten Kummer verkörpern. Dabei scheint das Ungetüm eher eine unfreiwillige Allegorie verwöhnter Egozentrik, für die Angehörige marginalisierter Gruppen wie Kaz weder finanzielle Ressourcen noch sozialen Rückhalt hätten.

Fazit

So aufgesetzt wie das Märchen vom Meeresmonster, mittels dessen sich die kindliche Hauptfigur in den Mittelpunkt ihres von Verlust erschütterten sozialen Umfelds drängt, wirken die ruppigen Bilder und der wütende Soundtrack Domien Hughes Spielfilmdebüts. Das ignoriert nicht nur die Privilegien, die das bizarre Verhalten der selbstfixierten Heldin begründen, sondern die daraus erkenntliche emotionale Abstumpfung. Melodramatische Monster-Metaphorik kann dramaturgische Stagnation des darstellerisch soliden Jugenddramas nicht ausgleichen.

Kritik: Lida Bach

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