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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Die elfjährige Mona (Dileyla Agirman) ist mit ihrer kurdischen Familie aus Syrien geflüchtet und kommt auf eine Schule im Berliner Wedding. Mona kann kein Wort Deutsch, aber Fußball. Der engagierte Lehrer Herr Chepovich (Andreas Döhler), kurz Herr Che, erkennt ihr außergewöhnliches Talent und nimmt sie in das Mädchenteam auf. Mona ist eine Kämpferin, merkt aber bald, nur wenn sie und die anderen Mädchen zusammenspielen, können sie auch Sieger sein.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Der Titel Soleen Yusefs kalkulierten Kinderkinos ist Programm. Sieger sein, das will auch die scheinsolidarische Sport- und Schul-Story. Einen Publikumserfolg auf der Berlinale, wo ihr zweiter Spielfilm die Sparte KPlus der Sektion Generation eröffnet, das Label „pädagogisch wertvoll“ und dazu noch ein paar Preise. All das gibt es garantiert auch, so perfekt passt das meritokratische Message-Movie zum neo-konservativen Zeitgeist des Zielpublikums. Jenes sind keineswegs Kids wie die Protagonist*innen aus dem Präkariat und sogenannten Problemschulen. 

Auf einer solchen landet die Grundschülerin Mona (Dileyla Agirman), die mit ihrer Familie aus Syrien geflohen ist. Von Fußball will sie erst nichts wissen, weil sie das an ihre im Widerstandskampf gefallene Tante erinnert. Aber dann geht die schulische Außenseiterin doch ins Mädchen-Team, wo alle gegeneinander spielen. Bis sogar Klassen-Rowdy Jasmin (Sherine Merai) rafft, dass alle alles erreichen könne, wenn sie sich nur einfügen. „Ihr gebt uns Chancen, müssen wir nur annehmen“, predigt die Hauptfigur.

Sie erzählt dann gleich noch, wie viel schlechter das syrische Schulsystem sei als das deutsche - das sich übrigens vorm UNO-Menschenrechtsrat wegen seiner gezielten Benachteiligung von Menschen mit Migrationshintergrund, Handicap und aus ärmeren Schichten rechtfertigen musste. Aber komisch, das lernen hier weder die Kinder im Kinosaal noch die auf der Leinwand. Für letzte gibt es den vorhersehbaren Pokal. Weil sich anstrengen in Deutschland angeblich belohnt wird und es hier super Lehrer gäbe wie Andreas Döhlers (Tatort: Aus dem Dunkel) Che.

Der ist so rebellisch-relaxed wie sein Spitzname und sich so sehr für seine benachteiligten Schützlinge engagiert, dass er fast seinen als queeres Token und wandelndes Klischee fungierenden Sohn vernachlässigt. Wenn es mal an Lehrmaterialien mangelt und die Schule verwahrlost aussieht, dann nur, weil die Kinder randaliert haben. Selbst dann winken sofort Sponsoren mit geilen neuen Sachen. In denen sieht man zum Abspann die frisch gekehrten Gewinner: Lohn der Assimilation sind die Uniformen der materialistischen Meritokratie.

Fazit

Vielleicht befolgt Soleen Yusef mit ihrer filmischen Bestätigung konservativer Konzepte einfach die Botschaft ihrer filmischen Lehrstunde. Die präsentiert „Fairness“ als Anpassung in das tatsächlich inhärent unfaire hiesige Schulsystem, das der temporeichen inszenierte Plot als tadellos funktionierenden Förderverein darstellt. Hinter der pseudo-empathischen Fassade werden Unterschichtsmythen von Faulheit, Kriminalität und Verweigerungshaltung bestätigt. Ähnlich stereotyp ist die Vorstellung von Queerness. Die Künstlichkeit von Kostüme und der offensichtlichen Studiokulissen ist eklatant, der verlogene Optimismus deprimierend. Einzig die Jungdarstellenden überzeugen. 

Kritik: Lida Bach

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