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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Eine amerikanische Familie möchte ein erholsames Wochenende im Landhaus ihrer britischen Freunde verbringen, die sie kurz zuvor im Urlaub kennengelernt hat. Doch was als traumhafter Kurztrip geplant war, gerät schon bald in Schieflage und wird zu einem verstörenden Albtraum. 

"Speak No Evil" gehört zum Programm des 38. Fantasy Filmfest (siehe Infos)

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Wann und ob ein Remake zu einem Film sinnvoll ist oder nicht, darüber lässt sich gern streiten. Auch darüber, wie nah man sich am Original bewegen bzw. neue Ideen einbringen sollte. Meist geht es darum, den Stoff einer neuen Generation oder einem anderen Markt zugänglich(er) zu machen. Ob das aber beim dänischen Horror-Thriller Speak No Evil von Christian Tafdrup wirklich nötig war, der gerade erst 2022 (bei uns 2023) veröffentlicht und ohnehin englischsprachig gedreht wurde? Echte Barrieren hat es hier für das amerikanische bzw. das westliche Publikum im Allgemeinen jedenfalls nicht gegeben. Dennoch liefert Regisseur James Watkins (Eden Lake) nun eine Neuverfilmung unter dem gleichen Titel nach.

Über weite Strecken bewegt sich das Remake dabei sehr nah am Original: Zwei Familien (diesmal Amerikaner und Iren) lernen sich im Urlaub kennen und verabreden sich aufgrund der Harmonie untereinander später zu einem gemeinsamen Wochenende. Dabei kommt es zu allerlei eigenartigen Situationen, die zunächst ganz harmlos sind und aus reiner Höflichkeit weggelächelt werden, mit der Zeit aber immer unangenehmer werden. Wie sagt man seinem Gegenüber das, was man eigentlich denkt, ohne diesem auf den Schlips zu treten? Wie ehrlich sollte man dabei sein? Ist der Ärger überhaupt angebracht oder ist man selbst einfach zu empfindlich und zu wenig aufgeschlossen?

Wie auch schon das Original baut das Remake ganz langsam eine immer unbehaglichere Stimmung auf und gibt dabei ständig kleine Hinweise darauf, welch Übel einen hier noch erwartet. Bis zur Eskalation dauert es eine ganze Weile, daher ist Geduld gefragt. Doch da die Spannung auch so knistert, ist der Weg dorthin niemals langweilig. James Watkins hält sich über rund Zweidrittel der Laufzeit hinweg ganz nah an der Vorlage und übernimmt Szenen und Dialoge fast 1:1. Aufgrund der technisch sauberen Umsetzung und den guten Leistungen der Darsteller (Mackenzie Davis, Scoot McNairy und Aisling Franciosi sind allesamt wirklich gut, jedoch stiehltJames McAvoy allen die Show) ist das für alle, die den Stoff zum ersten Mal erleben, gewiss unterhaltsames Thriller-Kino. Kenner müssen sich jedoch fragen, inwieweit sich die Wiederholung für sie denn überhaupt lohnt.

Wo sich die beiden Filme dann aber doch stark voneinander unterscheiden, ist das Finale. Dieses nahm im Original einen sehr düsteren Weg und war mitunter der Grund, warum Speak No Evil so stark nachwirkte. Die Geister mögen sich zwar auch hier über den Ablauf scheiden, da nicht unbedingt alles daran wirklich glaubhaft war. Doch muss man dem Original anrechnen, dass es sich mit seinem unkonventionellen Schritt etwas getraut hat und seine Message damit gut rübergebracht hat. Nicht unbedingt zugänglich für alle, aber interessant und diskussionswürdig. Das Remake geht nun in eine völlig andere Richtung und wählt einen Schluss, der für das breite Publikum um einiges greifbarer ist. Dürfte vermutlich viele Zuschauer ansprechen und damit gut fürs Geschäft sein, ist vergleichsweise aber auch die "langweiligere" Option, da sie eben doch recht gewöhnlich und genau wie erwartet abläuft. Damit verliert die Neuauflage von ihrer eigentlichen Bösartigkeit, die hier nicht in der Form durchkommt, wie sie es bei den Dänen noch tat. Und damit geht auch ein Teil der Nachwirkung verloren, die Speak No Evil einst zu etwas Besonderem machte.

Fazit

Mit der Änderung des Schlussteils wurde "Speak No Evil" in seiner Neuauflage zwar massentauglicher gemacht, verliert aber damit auch etwas an Reiz und an Heftigkeit. An und für sich ein sauber umgesetzter Horror-Thriller mit guten Performances der alle, die die Geschichte zum ersten Mal erleben, ordentlich unterhalten dürfte. Die interessantere Fassung mit dem kräftigeren Schlag in die Magengrube gibts aber aus Dänemark.

Kritik: Sebastian Stumbek

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