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Inhalt

Ein eigenwilliger Bezirksstaatsanwalt und eine erfinderische Anwältin arbeiten bei der Verteidigung der exzentrischen Performance-Künstlerin Chelsea, die wegen Diebstahl und Mord unter Anklage steht, zusammen. Diese beiden sehr verschiedenen Juristen erleben ihr blaues Wunder, als sie dabei nicht nur die faszinierende New Yorker Kunstszene, sondern auch die skrupellose Unterwelt näher kennenlernen, als ihnen lieb ist.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Es kommt natürlich nicht von ungefähr, dass Staatsanwälte küsst man nicht, so der deutsche Titel von Legal Eagles, Erinnerungen an einen anderen Film wecken soll: Leoparden küsst man nicht von Howard Hawks (Rio Bravo). Mögen diese beiden Werke inhaltlich auch nichts miteinander gemeinsam haben, so stellt sich Regisseur Ivan Reitman (Kindergarten Cop) hier doch auch unverkennbar in die Tradition der Screwball-Komödie, die der Klassiker mit Cary Grant (Der unsichtbare Dritte) und Katherine Hepburn (Rat mal, wer zum Essen kommt) aus dem Jahre 1938 mindestens maßgeblich mitgestaltet hat. Der forcierte Vergleich mag also in Gänze etwas hinken, auch wenn er nicht gänzlich aus der Luft gegriffen ist, denn was die Raubkatzen definitiv mit den Juristen eint, ist das wunderbar spielfreudige Hauptgespann. 

Niemand würde es natürlich wagen, Cary Grant und Katherine Hepburn mit Robert Redford (Der elektrische Reiter) und Debra Winger (Zeit der Zärtlichkeit) über einen Kamm zu scheren. Würde man sich dennoch dazu ermutigen lassen, dann wäre es fraglos keine bodenlose Frechheit, erweist sich die Chemie der beiden Hauptdarsteller in Staatsanwälte küsst man nicht als charmanter Nukleus des feurigen (Geschlechter-)Reigens. Und feurig ist an dieser Stelle wortwörtlich zu verstehen, erliegt Ivan Reitman hier doch mehrfach einer pyromanischen Sehnsucht, wenn Lagerhallen, Luxusdomizile und Kunstgalerien in infernaler Flammeninbrunst auflodern. Wir bekommen es hier nämlich nicht einfach nur mit einer beschwingten Romanze zu tun, in der sich das Traumpaar erst anfauchen und später finden darf, sondern auch mit einen Kriminalgeschichte, in der Gier und Gaunerei das ein oder andere Menschenleben fordern.

Leider, möchte man sagen, denn Staatsanwälte küsst man nicht funktioniert immer dann, wenn Ivan Reitman sich die nötige Zeit nimmt, um sich auf das Zusammenspiel von Robert Redford und Debra Winger einzulassen. Diese sehen nicht nur unverschämt gut aus, sondern harmonieren auch blendend, so dass ihr verbaler Schlagabtausch den nötigen Drive und ihre amourösen Annäherung das gewisse Knistern mitbringen. Der Plot um einen exorbitanten Kunstbetrug, in dem sowohl Terence Stamp (The Limey) als auch Daryl Hannah (Kill Bill: Volume 1) eine entscheidende Rolle spielen, erweist sich indes als zu verklausuliert, um sich wirklich geschmeidig auf die Dynamik der Protagonisten einzulassen. Ivan Reitmans Geneigtheit zu Schauwerten erweist sich in diesem Fall als Nachteil, weil sie zu gerne auf Kosten der Charakterzeichnung geht. Nichtsdestotrotz, ein liebenswerter Film.

Fazit

Dem im deutschen Titel künstlich heraufbeschworenen Vergleich mit "Leoparden küsst man nicht" hält "Staatsanwälte küsst man nicht" nicht stand. Ivan Reitman, der zwei Jahre zuvor mit "Ghostbusters – Die Geisterjäger" einen der größten Erfolge des 1980er Jahre Kinos abgeliefert hat, möchte in diesem Fall etwas zu viel Show machen, anstatt sich auf die eigentlichen Qualitäten zu fokussieren. Das wahre Klasse von "Staatsanwälte küsst man nicht" liegt nicht in seinem von Pyrotechnik begleiteten Kriminalplot, sondern in der charmanten Harmonie im wunderbaren Zusammenspiel von Robert Redford und Debra Winger. Ihre vortreffliche Chemie ist es, die den Film als veritable Screwball-Komödie funktionieren lassen.

Kritik: Pascal Reis

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