Inhalt
Der erfolglose Vertreter Roy Knable (John Ritter) würde am liebsten 24 Stunden am Tag Fernsehen. Seine Frau Helen (Pam Dawber) ist davon so genervt, dass sie an Scheidung denkt. Eines Abends bekommt Roy Besuch eines Abgesandten des Teufels, dem mysteriösen Fernsehverkäufer Spike (Jeffrey Jones). Spike überlässt ihm ein ultramodernes Heimkino inklusive einer Satellitenschüssel im Garten und einer High-Tech-Fernbedienung mit 666 Programmen „zur Probe“. Zu ihrem Erstaunen werden Roy und Ehefrau Helen in den Fernseher gesogen. Wenn sie 24 Stunden im Höllenprogramm nicht überleben, gehören ihre Seelen dem Teufel.
Kritik
Wenn man heutzutage eine Medienparodie drehen würde, dann wüsste man gar nicht, wo man anfangen soll, denn der Fernsehkonsum ist längst nicht mehr das einzige Laster der Menschheit. Die zahlreichen Streaming- und Gaming- Plattformen haben in der Tat dem Fernsehen beinahe den Garaus gemacht. Für alle, die nicht mehr wissen, wie man den Bildschirm im Wohnzimmer zum Fernsehen benutzt ist Stay Tuned genau der richtige Film. Im Jahre 1992, in dem der Film spielt, barg die Fernsehlandschaft noch das größte Suchtpotenzial im Leben eines Durchschnittsbürgers. Gleich nach der Arbeit schmiss man sich in den bequemen Sessel und ließ sich von dem abwechslungsreichen Programm berieseln. Das vergleichbare Fernsehprogramm gibt es natürlich immer noch, nur sieht es sich so gut wie niemand mehr an.
Stay Tuned macht sich sowohl über die sensationsgierigen Medien, die für Quoten am liebsten über Leichen gehen würden, als auch über die Konsumenten, die in der Fernsehwelt den Ersatz für ihr echtes Leben finden, lustig. Dieser Film ist eine wunderbare und clevere Mediensatire, die weder altklug noch belehrend sein möchte, sondern einfach nur Spaß macht. Den Medienbossen, die nur darauf aus sind, ein Unterhaltungsspektakel abzuliefern, wird ganz klar der Spiegel vorgehalten. Man fragt sich: „Wer ist eigentlich schlimmer, diejenigen, die Menschen in den sadistischen, verblödeten Shows bloßstellen, oder diejenigen, die dabei zuschauen und somit den Grund für die Existenz solcher Shows liefern?" Fakt ist, dass eine sadistische Show, nur solange Spaß macht, bis man selbst ein Teil dieser Show wird. Stay Tuned enthält also ein Appell an seine Zuschauer: „Hinterfrage bitte, was du dir da gerade ansiehst und hör auf wie verblödet auf den Bildschirm zu starren, wenn anderen Menschen mutwillig psychischer oder physischer Leid zugefügt wird!“
Man macht sich natürlich nicht nur über Fernsehshows lustig, sondern auch über diverse Filme, Sitcoms, Musikvideos und sogar über die Looney Tuns Cartoons. Mit Stay Tuned erhält man also viele kleine Filme zum Preis von einem und je mehr man sich mit der Fernsehlandschaft der 90er Jahre auskennt, desto lustiger wird es, denn so versteht man die ganzen Anspielungen besser. Aber auch ohne vorherige Kenntnisse der 90er Jahre Medienwelt bereitet der Film seinen Zuschauern Freude und vermittelt eine gute Botschaft an alle: „Hinterfrage deinen Medienkonsum und zieh, wenn es nötig ist, die Reißleine, solange es nicht zu spät ist, denn so wunderbar die ganzen Filme, Serien und Shows auch sind, es existiert immer noch das echte Leben, außerhalb der Bildschirme und wenn du alle technischen Geräte für einen Moment beiseite legst, dann könntest du vielleicht entdecken, dass das wahre Leben viel interessanter ist, als die Fiktion und, das aus einem einfachen Grund, weil das wahre Leben nämlich real ist.“
Fazit
"Stay Tuned" ist eine wunderbare Parodie auf die Fernsehlandschaft der 90er Jahre, die sich über den übermäßigen Fernsehkonsum und die Skrupellosigkeit der Medien lustig macht.
Autor: Yuliya Mieland