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Inhalt

Kurz vor der Zerstörung seines Heimatplaneten Krypton wird der kleine Kal-El von seinen Eltern in einer Raumkapsel Richtung Erde geschickt. Dort findet ihn das Farmerehepaar Kent, das ihm den Namen Clark gibt. Schon früh stellt sich heraus, dass ihr Ziehsohn außergewöhnliche Fähigkeiten besitzt. Erwachsen geworden, arbeitet Clark als unscheinbarer Reporter beim Daily Planet, wo er sich in seine Kollegin Lois Lane verliebt. Die hat jedoch nur Augen für Superman, nicht ahnend, dass der Held und Clark Kent ein und dieselbe Person sind.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Superman war 1978 der erste ernsthafte Versuch, einen Superheldenfilm als waschechten Blockbuster salonfähig zu machen und dabei wurden keine Kosten und Mühen gescheut. Das ganze Projekt grenzte für damalige Verhältnisse beinah an Größenwahn und hätte Warner Brothers gut und gerne das Genick brechen können, zahlte sich im Resultat allerdings deutlich aus. Allein das Engagement von Hollywood-Enfant Terrible Marlon Brando (Die Faust im Nacken) sorgte für Aufruhr, da der zweifache Oscargewinner für seine 15 Minuten Screentime die damals utopische Summe von 3,7 Millionen Dollar einstrich. Wobei sogar die Szenen für das bereits im direkten Anschluss gedrehte Sequel im Endeffekt aufgrund eines Rechtsstreits keine Verwendung fanden. Stabiler Stundenlohn, keine Frage. Auch sonst wird mit großen Stars völlig verschwenderisch um sich geworfen. Das die eigentlichen Hauptdarsteller Christopher Reeve (Das Dorf der Verdammten) und Margot Kidder (The Amityville Horror) im ausgiebig zelebrierten Vorspann erst in der zweiten Garnitur erwähnt werden ist daher kaum verwunderlich. Neben dem kaum präsenten, aber dafür erstgenannten Brando sind mit Gene Hackman (French Connection – Brennpunkt Brooklyn), Ned Beatty (Beim Sterben ist jeder der Erste), Trevor Howard (Meuterei auf der Bounty), Glenn Ford (Zähl bis drei und bete), Maria Schell (Die Akte Odessa), Susannah York (Spiegelbilder) oder Terence Stamp (Young Guns) so viele gestandene Stars in mitunter klitzekleinen Anteilen vertreten, da bewegte man sich schon vor MCU-Zeiten in ähnlich exorbitanten Gefilden. Mario Puzo, Romanautor von Der Pate, war sogar maßgeblich am Drehbuch beteiligt. Allein das…

Nach dem bombastischen Erfolg von Das Omen wurde Richard Donner die vielleicht sogar undankbare Ehre zu Teil, sich mit dem wohl riskantesten Projekt des Jahres als Mainevent-Regisseur zu bestätigen und trotz aller Widrigkeiten gelang ihm dieser Befreiungsschlag mit Bravour. Was ihn nicht davor beschützte, mitten im Dreh der Fortsetzung vor die Tür gesetzt zu werden, aber das ist eine ganz andere Geschichte. Die unzähligen, potentiellen Baustellen von Superman sind ersichtlich, aber fallen selbst nach heutigen Maßstäben kaum negativ ins Gewicht. Der Mut zur Geduld ist sogar das höchste Gut dieser Adaption, von der man vermuten müsste, dass nichts wichtiger wäre als ganz flott aus allen Rohren zu feuern. Konträr zu dieser Einschätzung dauert es beispielsweise mehr als eine Stunde, bevor der Mann aus Stahl sich erstmals wirklich in den blau-roten Edel-Strampler zwängt und zum wohl höflichsten Ganovenschreck der 28 bekannten Galaxien wird. Davor wird viel dafür getan, der Vorlage und vor allem deren Fans eine vernünftige Exposition zu ermöglichen. Generell stehen hier mehr die Figuren und die allgemeine Magie rundherum im Vordergrund, der Action-orientierte Plot ist eher die Sahne auf dem Kuchen und wird lediglich zum Dessert serviert. Dort darf tricktechnisch ordentlich aufgetischt werden, was in Anbetracht aktueller Durchschnittswerte freilich extrem antiquiert erscheint, aber das ist absolut kein Maßstab.

Viel wichtiger als Krawall und Remmidemmi ist der Aufbau eines Mythos, der dank einer liebevollen Inszenierung mitsamt vielen Details überwiegend bezaubern mag. Allein der immer wieder und niemals unpassend eingestreute Humor unterstreicht die gesunde Selbstwahrnehmung eines so noch nie erprobten Big Budget Testballons, der genau so gut heftig hätte abschmieren konnte. Da stört nicht mal der kaum zu überhörenden Pathos-Anteil im legendären Score von John Williams, der in Anbetracht des Plots sogar angemessen scheint. Superman ist nicht nur eine x-beliebige Comicfigur, er ist sowas wie der Nullpunkt und das Höchstmaß zugleich. Diesem Anspruch wird diese pompöse wie fast zaghafte Verfilmung auf der einen wie der anderen Seite gerecht. Sie ist respektvoll, ehrfürchtig, versucht aber trotzdem ein gewisses Spektakel zu generieren. Versteht aber genau, worin die Schwerpunkte liegen sollten. Mitunter verzettelt er sich in 2 ½ Stunden Laufzeit auch (die „Flugstunde“ ist schon arg kitschig), dafür stimmen hier grundliegende Dinge - selbst in dieser Pionierposition – schon einwandfrei. Christopher Reeve ist dahingehend exzellent, als dass er sich in der naturgemäß etwas seltsamen Gratwanderung seiner Rolle zwischen dem naiv-schüchternen Clark Kent und dessen unverwüstlichen Alter Ego als perfekt erweist. Dadurch ist und bleibt er bis heute der einzig wahre Superman – auch weil die Konkurrenz bis dato kaum wettbewerbsfähig war.

Fazit

Spektakulärer 70s-Blockbuster, der weitaus riskanter in seinem Vorhaben war als jedes hundert Millionen X-Projekt heutzutage. Für seinen Mut Gott sei Dank belohnt gilt „Superman“ heutzutage zu Recht als Klassiker und Wegbereiter, der zwar objektiv betrachtet natürlich seine Kinderkrankheiten besitzt, mehr allerdings kaum. Wenn es das Fokussieren auf das Wesentliche angeht, ist er vielen, heutigen Superhelden-Fließband-Presspappen immer noch haushoch überlegen.

Kritik: Jacko Kunze

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