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Inhalt

Zweiter Teil der erfolgreichen Comicverfilmungen. Terroristen besetzen den Eiffelturm und drohen, eine Wasserstoffbombe zu zünden. Superman schafft es, die Bombe im Weltall zu entsorgen. Die Explosion befreit General Zod, Ursa und Non, die in der Phantomzone gefangen waren. Clark Kent, der inzwischen für Lois Lane seine Superkräfte aufgegeben hat, nimmt den Kampf gegen die Verbrecher auf.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Hochmut kommt oftmals vor dem Fall. Dabei hatten die Produzenten eigentlich alles richtig gemacht, als sie schon während des Drehs von Superman ganz selbstbewusst parallel mit der gleichen Crew am Sequel arbeiteten. Der Erfolg gab ihnen Recht und somit hätte man auf diese Weise eine Menge Zeit und Geld gespart, am Ende kam aber alles anders.

Regisseur Richard Donner (Die Goonies) hatte bereits 70% von Superman II – Allein gegen alle im Kasten, als man sich von Studioseite dazu entschied, sich eines unliebsamen Kostenfaktors zu entledigen. Marlon Brando (Der Pate) hatte im Erstling nicht nur verdammt viel Gage für relativ wenig Arbeit kassiert, er würde mit den bereits gedrehten Szenen von ihm auch hier noch ordentlich absahnen, da ihm eine Gewinnbeteiligung zugesagt wurde. Kurzerhand ließ man alles mit ihm aus dem Sequel entfernen, was Richard Donner sauer aufstieß, der um die Kohärenz der Handlung besorgt war. Im Streit wurde auch er vor die Tür gesetzt und Richard Lester (18 Stunden bis zu Ewigkeit) als Feuerwehrmann engagiert. Da man Donner vollständig aus den Credits streichen wollte war es jedoch erforderlich, dass Lester mindestens 50% des fertigen Films selbst anfertigte. Ergo musste sogar einiges des bereits vorhandenen Materials verworfen und neu gedreht werden, was wiederum den Zeit- und Kostenfaktor in die Höhe schraubte (also genau das, was man ursprünglich ja vermeiden wollte). Zu allem Überfluss fand Lex Luthor-Darsteller Gene Hackman (Erbarmungslos) die Ausbootung des Regisseurs derart daneben, dass er weitere Drehs mit Lester verweigerte und so nur auf die bereits fertigen Szenen mit ihm zurückgegriffen werden konnte. Saubere Arbeit, so kann man sich auch ohne den ewigen Störenfried Brando an Bord komplett selbst sabotieren.

2006 wurde mit viel Nachbearbeitung schließlich doch noch der Richard Donner-Cut realisiert, diese Besprechung widmet sich jedoch dem lange einzig verfügbaren Kino Cut. Das große Theater hinter den Kulissen ging dabei alles andere als spurlos an ihm vorbei, wobei dies nicht das einzige Problem darstellt. Ganz grundsätzlich lässt sich feststellen, dass Superman II – Allein gegen alle der klassischen Sequel-Faustformel folgt: Genug der Exposition (für die sich der Vorgänger angenehm viel Zeit nahm), gleich mitten rein ins Geschehen und von allem eine Schippe mehr. In dem Fall heißt das mehr Gegner, mehr Action, mehr Effekte und auch mehr Humor, was alles per se ja gar nicht schlecht klingt, in der Umsetzung aber nicht immer optimal funktioniert. Die bereits im Original angeteaserte Konfrontation mit General Zod (Terence Stamp, The Limey) und seinen Mitverschwörern von Krypton ist durchaus vielversprechend, begegnet Kal-El damit endlich jemanden auf Augenhöhe. In Kombination mit dessen Erzrivalen Lex Luthor eine echte Herausforderung, die somit aber auch an die Umsetzung dieser Idee gestellt wird.

Im Gegensatz zu seinem noch nicht ganz so auf Spektakel getrimmten Vorgänger hat Superman II – Allein gegen alle schon mal den Nachteil, dass er deutlich schlechter gealtert scheint. Mehr Tricks und Effekte sehen im heutigen Zeitalter eben noch überholter aus, gerade wenn es dem Film sonst an erzählerischer Magie mangelt. Besonders die tonalen Schwankungen fallen immer mal wieder negativ ins Gewicht. Mal wird der Humor ins unangemessen Alberne überreizt, mal mangelt es ihm an erkennbarer Selbstironie in seltsam ernst gemeinten Passagen. Man mag es gar nicht laut sagen, aber genau genommen bewegt man sich hier bereits ganz hart an der Kante zu luxuriösem Edel-Trash. Was an und für sich ja auch eine feine Sache sein kann, für ein derart ambitioniertes Vorhaben allerdings ein negatives Geschmäckle mitbringt. Natürlich spielt da auch das Donner/Lester-Debakel eine entscheidende Rolle, wie aus einem Guss wirkt die Kino-Fassung schlussendlich selten. Besonders die viel zu geringe Screentime für Gene Hackman, der in der Rolle des diesmal besonders verschlagenen Wendehalses Lex Luthor eine bravouröse Vorstellung gibt, ist bedauerlich und eben exakt dieser Miesere geschuldet.

Da gibt es viel zu kritisieren, aber auch in diesem ganzen Durcheinander lässt sich dem Kino Cut von Superman II – Allein gegen alle kaum sein Unterhaltungswert nehmen. Nichts an dem Film ist vollends misslungen, lediglich an gewissen Stellen nicht optimal ausgereift. Es finden sich immer wieder auch zeitlos schöne Momente, der Cast ist nach wie vor klasse (Terence Stamp und Gene Hackman haben wahrhafte Showstealer-Qualitäten) und gemessen am damaligen Standard fliegt da schon ordentlich die Kuh bzw. stumme, kryptonische Brummbären mit Schmackes durch den Wolkenkratzer. By the way: Das Product-Placement gerade in diesem Abschnitt ist schon ziemlich heftig, da dürften Coca Cola und Philip Morris ordentlich die Geldbörse geöffnet haben.

Fazit

Genauso aufwändige wie problembehaftete Fortsetzung, deren komplizierte Entstehungsgeschichte sich (in dieser Fassung) nicht vollends ausblenden lässt. Trotz diverser, großer und kleiner Probleme funktioniert der Film letzten Endes dennoch zufriedenstellend, dafür stecken hier dann doch noch zu viel Einsatz und immer mal wieder guten Ideen drin, mal ganz abgesehen von der erstklassigen Besetzung.

Kritik: Jacko Kunze

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