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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Zwei Schweizerinnen, eingeladen vom damals 74-jährigen James Danaqyumptewa, kommen, sehen und dokumentieren den gewaltfreien Widerstand der Hopi in Arizona. Der Film kombiniert Skizze, Fotografie und Animation. Eine Flaschenpost als Hilferuf.

Kritik

Hände graben auf krisseligen Super-8-Aufnahmen in der Erde. Ein Mann, dessen Gesicht nicht zu erkennen ist, bestellt ein Feld, während zeitlich versetzt der Kommentar einsetzt und erklärt, warum diese sichtlich gealterten Szenen und mehr noch, die dazugehörigen Erzählungen, unverändert relevant sind. Gedreht 1989 und nun wiederaufgeführt auf der 74. Berlinale, sind die Berichte der Ältesten über die Verfolgung, Entrechtung und Unterdrückung durch die Kolonialmächte ein Dokument der Hopi für zukünftige Generationen. 

“Vielleicht verstehen einige von ihnen, warum die Ältesten sich eingesetzt haben, für die Selbstbestimmung der Hopi und sich bis heute gegen die Einmischung fremder Mächte und deren Rechtssystem wehren“. Anka Schmid (Wild Women) und Agnes Barmettler hatten es verstanden. Weil, wie ein Schild zu Beginn gleich eines stummen Prologs besagt, allen Nicht-Natives Film- und Tonaufnahmen und sogar das Skizzieren auf Hopi-Land verboten sind, gingen die Regisseurinnen Umwege, um das Material zu erstellen. 

Die damals jungen Studentinnen kamen nicht als neugierige Touristinnen nach Arizona. James Danaqyumtewa, einer der Älteren aus dem Hopi-Ort Hótevilla, lud sie ein, um die in mündlicher Tradition überlieferte Geschichte des Stammes festzuhalten, bevor es zu spät ist. Es ist diese historische Gewichtigkeit, die der von Zeichnungen Barmettlers ergänzten Chronik aus Archivmaterial und den vor 35 Jahren aktuellen Aufnahmen trotz des schlechten Zustands des visuell anstrengenden Materials ihre Faszination gibt. 

Fazit

Für sich betrachtet sind die von Agnes Barmettler und Anka Schmid aufgearbeitete und von James Danaqyumtewa aufgenommenen Zeugnisse der Hopi ein in seiner filmischen Form einzigartiges Werk. Dessen deutliche Verfallsspuren wirken unwillkürlich wie eine indirekte Warnung: Zum einen gegen die fortbestehende Diskriminierung und Landkonflikte, zum anderen vor der Vergänglichkeit kinematischer Relikte. So wird der trotz seiner Kürze fordernde Film im doppelten Sinne zum Zeitdokument; ein Blick auf eine vergangene Welt.

Kritik: Lida Bach

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