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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Wir schreiben das Jahr 2599. Fünfhundert Jahre ist es her seit im Rahmen eines Experiments Kakerlaken auf dem Mars ausgesetzt wurden, um den roten Planeten bewohnbar zu machen. Nun ist die Zeit gekommen, um sich ein Bild vom Ergebnis dieser langen Vorbereitung zu machen. Doch als das erste Erkundungsteam nicht zur Erde zurückkehrt, entsendet ein zwielichtiger Wissenschaftler die Mission BUG 2: eine Truppe aus Verlierern, Verbrechern und anderen entbehrlichen Gestalten. Kaum auf dem Mars angekommen, müssen die fünfzehn Underdogs feststellen, dass aus den harmlosen Krabblern im Laufe eines halben Jahrtausends monströse und ausgesprochen blutrünstige Kreaturen geworden sind, die Menschen in Windeseile in kleinste Teilchen zerlegen können. Ein ungleicher und gnadenloser Kampf um die Vorherrschaft auf dem Mars entbrennt.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Man kann von Takashi Miike ("Ichi the Killer") und seinem Anspruch jedes Jahr mindestens einen Film herauszubringen ja halten was man will, immerhin weiß man beim japanischen Regisseur aber nie, was man als nächstes Projekt vorgesetzt bekommt. Im Gegensatz zu anderen Regisseuren, die sich gerne auf einer Genrekarte ausruhen, bewegt sich Miike wild durch die Welt des Films und nimmt dabei eine Genrerichtung nach der anderen mit. Letztes Jahr servierte der Regisseur uns mit “Yakuza Apocalypse” unsterbliche Vampir-Yakuza und einen Frosch mit übernatürlichen Kräften, dieses Jahr entführt er sein Publikum mit “Terra Formars” in die weiten des Weltraums, samt mutierten Mars-Kakerlaken und Astronauten mit ausgewöhnlichen Käferkräften. 

Neben diesem Lob bezüglich Miikes Arbeitsweise, muss man den Mann aber zweifellos auch kritisieren. Denn qualitativ findet sich in der Filmographie des Filmemachers (vermutlich auch aufgrund seiner Arbeitswut) eher eine Menge Blödsinn als echte cineastische Perlen. Auch mit Terra Formars, der lose auf einer relativ umstrittenen Animevorlage beruht, ändert sich dies nicht. Der Sci-Fi-Actioner um eine Gruppe Gangster, die im Jahr 2599 auf den Mars geschickt werden, um hyperintelligente, mutierte Kakerlaken zu töten, ist Sci-Fi-Trash in Reinkultur, ohne irgendeine Form von inszenatorischem oder erzählerischem Anspruch. Im Grunde genommen ist Terra Formars sogar ein ziemlich schrecklicher Film, voller umständlicher und unnötiger Subplots, grauenhaftem Schauspiel und furchtbaren Effekten. Und dennoch kann man Miikes neustem Werk einen überraschend spaßigen Charme nicht absprechen. 

Dies trifft zumindest dann zu, wenn Miike sich traut den Wahnsinn der Vorlage komplett auszukosten. Ob es nun die muskulösen Superkakerlaken sind, die hier mit Maschinengewehren um sich schießen, Weltwunder, die sich plötzlich auf dem Mars wiederfinden oder eben die übernatürlichen Kräfte der Astronauten, die allesamt von verschiedenen Insekten stammen und von extremer Sprungkraft, zu besonderer Kampfstärke bis hin zur Unsterblichkeit reichen, Terra Formars ist immer dann am stärksten, wenn er sich dem unvorhersehbaren Blödsinn ergibt. Gerade die langsame Offenlegung der Astronautenkräfte innerhalb der albernen Geschichte des Films hält den Zuschauer überraschend gut bei der Stange und unterhält durch ihre visuelle Mischung aus trashigem 80er Jahre Videospiel und überpathetischem Anime ganz ausgezeichnet. Wenn sich hier verwandelt wird, dann greifen die Macher zudem ganz tief in die Trickkiste und stecken ihre Schauspieler in solch absurde Kostüme, dass man hier aus dem Lachen teilweise nicht herauskommt. 

Doch immer wenn Terra Formars versucht seine Geschichte fortzubewegen und den unzähligen Charakteren Tiefe zu verliehen, stellt sich Langeweile ein. Viel zu oft stehen die Figuren sich hier in öden Sets emotionslos gegenüber und reden über ihr Leben und ihre Motivationen. Diese unnötigen narrativen Umwege strecken den Film dann auf geradezu absurde 108 Minuten Laufzeit, obwohl die Prämisse des Films höchstens zu 80 spaßigen Minuten gereicht hätte. Auch eine Flutwelle an albernen Subplots, die alle noch ihren eigenen Storytwist serviert bekommen, zieht diesen spaßigen Blödsinn in die Tiefen der Langeweile. So stellt sich gerade in diesen Szenen (die einen Großteil des Films ausmachen) auch immer wieder das Gefühl ein, dass Terra Formars nur ein hastiges Nebenprodukt für Miike war, in dessen Erzählung dementsprechend auch keinerlei Mühe gesteckt wurde. Und das ist schade, besaß dieser Film doch durchaus das Potenzial zu einer kleinen Trashperle zu avancieren. So bleibt am Ende ein ziemlich öder Weltraumblödsinn, der es mit genügend Charme und einigen abgefahrenen Ideen aber durchaus schafft den Zuschauer durch seine Eingenart zu faszinieren, wenn man für so etwas denn einen Faible hat.

Fazit

Takashi Miikes neuester Film “Terra Formars” ist pathetischer Sci-Fi-Trash-Blödsinn in Reinkultur, der leider immer wieder durch extrem öde Dialoge und Expositionsumwege abgebremst wird. Dennoch kann man Miikes Film einen gewissen albernen Charme nicht absprechen. Achtung sei trotzdem geboten: Dieser Film ist nur etwas für trash- und pathosresistente Zuschauer!

Kritik: Thomas Söcker

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