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Ein kleines Baby tut sich mit seinem sieben Jahre alten Bruder zusammen um die finsteren Pläne des Chefs der Puppy Co. zu verhindern.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Wenn man ehrlich ist, dann steht die Animationsfirma Dreamworks gerade in Sachen Qualität stets im Schatten seines großen Bruders Pixar. Seichter, kindgerechter und insgesamt etwas regelkonformer wirken die Animationsspäße aus der Traumschmiede; Unterhaltung für die ganze Familie eben, ohne wirklich jemandem weh tun zu wollen. Doch ab und zu beweist Dreamworks, dass auch etwas mehr in den Kreativköpfen des Unternehmens stecken kann. Während die Shrek-Filme beispielsweise auf ausgeklügelte Metaanspielungen setzten, zeigte ein Drachenzähmen leicht gemacht 2 äußerst differenzierte emotionale Bandbreiten auf. Und auch bei The Boss Baby versuchen Regisseur Tom McGrath (Megamind) und Drehbuchautor Michael McCullers (Austin Powers in Goldständer) eine ausgefallene Prämisse mit einer wichtigen Botschaft zu kombinieren. Nur, dass das in diesem Fall nicht so recht gelingen mag. 

Dass aber auch hinter The Boss Baby kreative Köpfe stecken, wird allein schon beim Animationsstil des Films deutlich. Hauptfigur Tim, der im Film auf ein aufsässiges Baby im Anzug trifft, stellt sich mit Hilfe seiner großen Fantasie die monotonsten Situationen als große Abenteuer vor. Mal ist er Pirat, der ein Schiff kapern muss, mal ist er Zoologe, der sich mit wilden Affen anlegt. Und auch der Film verwandelt jede Situation visuell in ein farbenfrohes Abenteuer, samt unterschiedlichem Stil und einprägsamen Look. Hinzu kommt ein guter 3D-Effekt und fertig ist ein inszenatorisch erstaunlich einfallsreiches Werk, das immer wieder mit ausgefallenen Visuals überzeugen kann. 

Leider vermag es The Boss Baby aber nur auf dieser Ebene wirklich zu beeindrucken. Die verrückte Prämisse um ein vom Himmel gesandtes Unternehmensbaby (im Deutschen mit viel Hingabe gesprochen von Klaus-Dieter Klebsch, der deutschen Stimme von Dr. House), das die Geheimnisse einer gegnerischen Hündchencorporation stehlen soll, damit der große Konkurrenzkampf um Menschenliebe für die Babys entschieden werden kann, wird leider ebenso oft in seinem Potential an den Rand geschoben wie die tollen Visuals. Im Vordergrund stehen hier Gags der Marke Minions, die einer extra Portion Slapstick den Vorzug vor ausgeklügelten Späßen geben. Sowieso scheint sich Dreamworks hier am unheimlich erfolgreichen Vorbild Illumination Entertainement zu orientieren. Die Figuren, mit Ausnahme von Tim und dem Boss Baby, bleiben allesamt viel zu blass und sind nur Zweckmittel, die ein ums andere Mal etwas ins Gesicht gefeuert bekommen. Das macht dann zwar den Kleinen Spaß, nutzt sich bei einer Lauflänge von knapp 100 Minuten aber verdammt schnell ab. 

Und so zerrt The Boss Baby gerade in seinem actionlastigen Mittelteil gehörig an den Nerven. Die Gags, die Richtung Erwachsenenwelt zielen, bleiben platt und auch der überbordende Slapstick ermüdet. Zum Schluss schafft es der Film immerhin noch eine nette Botschaft über die Schattenseiten des endlosen Bürolebens zu formulieren, diese wird aber zu halbherzig vorgetragen (und steht auch in Kontrast zu einigen zweifelhaften Messages, gerade was Konkurrenzverhalten betrifft) als dass sie nachhaltig berühren kann. The Boss Baby wirkt einfach viel zu oft unentschieden zwischen kreativen Einfällen und lahmen Slapstick, was nie zu einem gänzlich befriedigenden Filmerlebnis führt. Das Potenzial für einen verrückten, sogar in Zügen einzigartigen Animationsspaß, blitzt zwar immer wieder auf, wird aber nie vollends genutzt und damit am Ende leider verschenkt.

Fazit

Mit "The Boss Baby" beweist Dreamworks erneut ein hohes Maß an kreativem Potenzial. Doch leider nutzt der Film dieses Potenzial viel zu selten aus und setzt im Geiste von Filmen wie "Minions" eher auf ermüdenden Slapstick und repetitive Action. Es sind der tolle visuelle Stil des Films sowie einige spaßige Einfälle, die "The Boss Baby" letztlich auf ein nettes Mittelmaß retten.

Kritik: Thomas Söcker

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