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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Was wäre wenn…? So fangen gerne allzu abgefahrene Gedankenspiele an. Aber was wäre, wenn du wirklich in den Besitz einer kupfernen Teekanne geraten würdest, die Geld ausspuckt (wie der märchenhafte Esel die Münzen – nur umgekehrt)? Im Falle des jungen Pärchens John und Alice (Michael Angarano und Juno Temple) wärest du wahrscheinlich mehr als happy, zumal John gerade seinen Job verloren hat und Alice keinen neuen findet. Du würdest auch den kleinen Haken an der Sache billigend in Kauf nehmen, dass die Teekanne für ihr Zauberwerk Aktivierungsenergie in Form von sich selbst zugefügten Schmerzen benötigt. Was aber, wenn du für den plötzlichen Reichtum das rechte Maß verlieren würdest? Wie weit werden Alice und John gehen?

Kritik

Es ist durchaus selten geworden, dass Komödien phantastische Aspekte in ihrer Story zulassen. Heutzutage folgen die meisten Komödien entweder stur der romantischen Masche oder huldigen dem Exzess der Tabuübertretung. Vor allem die „Hangover“-Filme machten diese Art der Komik fast schon über Nacht zum neuen Trend des Genres. Doch bei dieser Art der Komik ist meistens kein Platz für Mysteriöses, bzw. für Dinge, die Abseits unserer Realität spielen. „Schmerzensgeld – Wer reich sein will, muss leiden“ von Regisseurin Ramaa Mosley ist eine der wenigen Comedys, die ein offenes Herz für akzeptierte Phantastik haben. Damit ist gemeint, dass die Story des Films den einen oder anderen Aspekt besitzt, der abseits des rational Erklärbaren von statte geht, dies aber zu keiner Zeit wirklich hinterfragt. Gut so, denn so kann sich die Komödie auf das Wesentliche konzentrieren und zwar zum einen das Erzählen der Geschichte, das generieren von Komik und Empathie aufbauen zu den beiden Hauptfiguren, gespielt von Juno Temple („Maleficent – Die dunkle Fee“) und Michael Angarano („Wild Card“).

Eben jene Hauptfiguren sind die große Stärke des Films. Temple und Angarano haben zusammen eine unglaublich stimmige und einnehmende Chemie. Kurz: Man nimmt ihnen das junge Ehepaar problemlos ab. Mehr noch, man fiebert zumindest zu Beginn mit ihnen mit, wünscht ihnen alles Glück dieser Welt und teilt ihre Freude, wenn der magische Teekessel in ihr Leben kommt und sie mit Schmerzen Geld verdienen. Natürlich arbeitet „Schmerzensgeld – Wer reich sein will, muss leiden“ mit einer klassischen Hybrisbildung. Schon recht bald bedrohen dunkle Schatten in Form von zwei aggressiven Juden, einem chinesischen Forscher, einem prolligem Vermieter und der eigenen Gier nach noch mehr Geld die Glück des liebenswerten Paares. Bis es soweit aber kommt müssen die beiden sich Schmerzen zufügen. Hier verpasst die Komödie durchaus die Chance sich dem pechschwarzen Humor hinzugeben. Weder nutzt „Schmerzensgeld – Wer reich sein will, muss leiden“ die Möglichkeit zur cartoonesken Übertreibung, noch versucht er sich an Subtilität. Das Ergebnis ist ein funktionierender, aber oftmals recht unbefriedigender Mischmasch aus diesen beiden Extremen.

Dennoch ist „Schmerzensgeld – Wer reich sein will, muss leiden“ eine wirklich herzige wie grob originelle Komödie, die dank ihrer Kurzweiligkeit, den tollen Hauptdarstellern und einer einfachen wie aber durchaus pfiffigen Idee die Sehnerven gut zu unterhalten weiß. Gegen Ende verfängt sich Ramaa Mosley zwar etwa mit der moralischen Thematik und gerade im letzten Akt des Films merkt man deutlich, dass sich „Schmerzensgeld – Wer reich sein will, muss leiden“ narrativ heftig damit abplagt noch ein Ende zu finden, aber das ist alles durchaus verschmerzbar wie auch verzeihlich. In Zeiten, in denen moderne Komödien immer wieder versuchen einzig und alleine durch Grenzüberschreitungen humoristisch zu punkten, wirkt so ein kleiner unscheinbarer Film wie „Schmerzensgeld – Wer reich sein will, muss leiden“ fast schon meditativ wohltuend. Dass es im Film im Grunde nur darum geht sich und anderen Schmerzen zuzufügen, Regisseurin Mosley aber dennoch nie der exzessiven Mentalität von „Hangover“ und Konsorten verfällt, macht ihr Regiedebüt nur noch etwas charmanter.

Fazit

Tolle Hauptdarsteller und eine nette Idee. Mehr braucht man oft gar nicht, um einen simplen wie aber durchaus effektiven Unterhaltungsfilm auf die Beine zu stellen. „Schmerzensgeld – Wer reich sein will, muss leiden“ bietet genau das.

Kritik: Sebastian Groß

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