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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

1920er Jahre: Der dänische Maler Einar Wegener (Eddie Redmayne) und seine Frau Gerda (Alicia Vikander) führen eine glückliche Ehe - bis Einar entdeckt, dass seine wahre Identität die einer Frau ist und sich als erste Person zu einer geschlechtsangleichenden Operation entschließt... 

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Das Entschwinden von Einar und Erwachen von Lili, ein Prozess eingeläutet durch Zärtlichkeit. Vorsichtig wird mit den Fingern über das Kleid gestrichen, das eben noch von der Ehefrau in die Hand gedrückt wurde. Die Kamera fängt es ein; das Prickeln, die Erregung, das zugleich wohlige und schmerzhaft sehnsüchtige Gefühl, als Lili erstmalig realisiert, dass sie eine Frau ist, geboren und damit gefangen im Körper eines Mannes. So sinnlich die Kamera ebenjenes erste Mal umkurvt, so schmerzhaft setzt es die spätere Qual in Szene, wenn vor dem Spiegel der Penis hinter die Beine geklemmt und Frauenkleider übergeworfen werden.

Der Film über die erste Transfrau ist aber weniger ein Biopic als eine Liebesgeschichte und somit auch mehr Duett als Solo. Eddie Redmayne gehört die große Hauptrolle, er und Co-Star Alicia Vikander begegnen sich dennoch stets auf (wässriger) Augenhöhe. Zu dem Kitsch-Manifest, das der Trailer androhte, zerrinnt der Film erst in seinen Endminuten – gerade in seiner gefühlvollen Abbildung der gegenseitig tief empfundenen Liebe aber, einer Liebe die die Grenzen von Geschlechtern beinahe mühelos zu überwinden scheint, erfreut "The Danish Girl" mit taktvoller Trittsicherheit. 

Zugunsten dieser Liebesgeschichte, die sich beinahe zu einem love triangle entwickelt (einem schönen, weil nicht zwingend sexuellen), bleibt es für Regisseur Tom Hooper und den Drehbuchautoren thematisch aber nur bei hauchzarten Berührungen. Weiblicher in Gestalt und Auftreten zu werden gelingt Oscar-Preisträger Eddie Redmayne nahezu perfekt, aber wenn es um die innere und nicht äußere Transformation geht, flüchtet sich der Film leider viel zu oft in plumpe Symbolbilder. Und spätestens wenn die grauenvollen Schmerzen nach der Operation mit ein paar lieben Worten gelindert werden, gilt es die keimfreie Zurückhaltung zu bedauern.

Es ist also ein immer wiederkehrendes Spiel des Zwiespalts. Wenn "Lili" zu Anfang nur ein Spiel ist, ein geheimer Spaß zwischen Ehemann und Ehefrau, unterhält "The Danish Girl" mit seiner unbesonnenen Leichtfüßigkeit. Und auch im späteren Verlauf versagt der Film nie dabei, einen fesselnden erzählerischen Rhythmus zu entwickeln - selbst wenn er zu keiner Sekunde so tief in der Gefühlswelt seiner Hauptfigur schürft, wie man es sich gewünscht hätte. Das liegt nicht nur an den malerischen Bildern, in die die Geschichte von Kameramann Danny Cohen gekleidet wird, sondern auch an den großartigen Darstellern, von denen man zuweilen nicht die Augen lassen kann.

Mimikry-Wunder und Wachowski-Schreihals Eddie Redmayne wirft sich mit Anlauf in die Tragik und Körperlichkeit seiner Rolle und überzeugt mit einer hochemotionalen Darbietung, der selbst seine scheinbar stets in Tränen schwimmenden Augen nichts anhaben kann. Und dennoch ist "The Danish Girl" zu großen Teil nicht sein Film, sondern der von Alicia Vikander. Als Ehefrau und später immer noch liebende/geliebte Begleitperson von Lili, festigt sie sich ihren Platz als talentierteste Newcomerin des Jahres und schluchzt sich herzzerreißend bis zur letzten Szene.

Fazit

Ein für die Awards Season gefertigter und gegen Ende hin leider dem Hollywood-Schmalz frönender Film, der aber auch äußerst mitreißend ist und seiner Thematik gleichsam mutig und geschmackvoll begegnet. And the nominees are...

Kritik: Nikolas Friedrich

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