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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Eines Abends kommt die Familie Blake zu Thanksgiving in der Wohnung von Brigid und ihrem Partner Richard in Lower Manhattan zusammen. Mit fortschreitender Stunde kommen die Frustrationen und Ängste der Familienmitglieder ans Licht, ebenso wie andere lange verborgene Geheimnisse ihres Elternhauses.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Menschen irren durch finstere, leerstehende Zimmer, von oberen Etagen sickern Geräusche in die eigenen vier Wände, im Innenhof streift eine seltsame Gestalt umher. The Humans ist zwar kein klassischer Horrorfilm, lässt sich jedoch in etlichen Szenen unmissverständlich als ein solcher lesen. Doch das ist nur ein Teil von s durchaus fesselnden Spielfilmdebüt. Die filmische Adaption seines gleichnamigen preisgekrönten Einakters ist außerdem ein überaus ruhevolles, sich stets verschärfendes Kammerspiel mit kleinem, aber durchweg überzeugendem Ensemblecast.

Die jährliche Zusammenkunft an einem der beliebtesten Feiertage der Vereinigten Staaten stellt die Fassade des in erster Linie figurenorientierten Filmdramas. Thanksgiving, bekannt für große Familientreffen und gemeinsame Abendessen, soll Stephen Karam keiner wohlig geselligen, nostalgisch gefärbten Erinnerung, sondern der Aufschürfung jener Fassade und den Menschen dahinter dienen. In beachtlicher Ausgeglichenheit erzählt der Film von den Familienmitgliedern, verwebt Biografien,  Gemütszustände und Generationenkonflikte, persönliche Gedanken und kollektive Erinnerungen, ohne die Charaktere dadurch zu erschöpfen oder erzählerisch originelle und aufregende Wege zu gehen. In leisen Nuancen steigern sich innerfamiliäre wie persönliche Konfliktherde, die jedoch niemals zum überdramatisierten Kollaps des Familiengefüges führen. 

Mit der authentischen Darstellung ihrer Figuren sind es die Schauspieler*innen, die die feinsinnig eingefangenen Familiendynamiken erst interessant und wirkungsvoll für das Publikum gestalten. In der Beobachterrolle, in welcher das Publikum wie ein Hausgeist in den dunklen Winkeln des Apartments sitzt und die Familie oft durch türlose Rahmen oder aus Ecken heraus beobachtet, machen sich eine Vielzahl subtiler mimischer Reaktionen aus. Durch das szenenweise Übernehmen einzelner Blickwinkel, etwa wenn  (Kajillionaire, Shape of Water - Das Flüstern des Wassers) als Familienvater Erik Blake den Schemen seiner Albträume nachgeht oder sich s (Minari - Wo wir Wurzeln schlagen) Richard abseits der Familie isoliert, öffnet sich der Film für das Innere seiner Figuren und versucht daraus in seiner überschaubaren, jedoch effektiv genutzten Kulisse Bilder zu kreieren. 

Das zuweilen Haunted-House-artige Setting sorgt einerseits für Beklemmung, andererseits für die Verbildlichungen von Gefühlszuständen. Gleich zu Beginn versinkt die Kamera von Lol Crawley zum Himmel gewandt in einem Loch, umringt von hohen Häuserwänden, ehe es mit der Exposition der Figuren unter anderem die Enge familiärer Strukturen aufgreift. Dann sind Rufe durch das Haus, weil man einander nicht versteht, nicht nur Folge verwinkelter Zimmer und Flure, sondern auch Ausdruck verborgen liegender, zwischenmenschlicher Verständnisprobleme. Akzentuierte Lichtgestaltung und ein zurückhaltender Musikeinsatz runden das dichte Kammerspiel ab, welches sich selten vom Theaterursprung löst und sich in etwa hundert Minuten durch leises, wirksames Schauspielkino auszeichnet.

Fazit

Dieses Thanksgiving-Dinner ist kein vertrautes und geselliges Beisammensein, sondern ein nüchtern und authentisch eingefangenes charakterzentriertes Kammerspiel. Zur Vorspeise gibt es Haunted-House-Horrorelemente und zum Hauptgang eine Verschachtelung verschiedenster Konfliktherde und unausgesprochener Ängste. Getragen wird das äußerst langsam erzählte Familientreffen/ Abendessen vom Dessert, einem sehenswerten und häufig eindringlich aufspielenden Ensemble.

Kritik: Paul Seidel

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