Inhalt
Yue Feng ist ein exzellenter Street-Fighter, der keiner Herausforderung aus dem Weg geht. Bei einem Kampf tötet er seinen Gegner unabsichtlich, wird dafür für acht Jahre ins Gefängnis geschickt. Als er wieder rauskommt, ist er ein anderer Mann. Nicht länger will er kämpfen, doch dann bleibt ihm keine andere Wahl. Diesmal kämpft er jedoch für eine gute Sache.
Kritik
„Vielleicht enden wir wie in einem dieser Filme und müssen bis auf den Tod miteinander kämpfen.“
Ach was, wo kommen wir denn dahin? Niemals, das wäre ja…naja, wie im Film halt. Leider keinem besonders guten Exemplar der Gattung Ruck-Zuck-ist-die-Fresse-dick. In dem mit dem markigen Titel versehenen Klopper „The King of the Streets“ kommt nach acht Jahren Bau ein einst hitzköpfiger, wütender Prügel-Teenie als geläuterter, introvertierter Trauerkloß wieder auf die Straßen zurück, in denen er einst im Kampf aus Versehen einen Gegner erstochen hat. Schon komisch, wie ein Wilder alles wegzukicken, Knochen zu brechen und mit voller Wucht auf die Omme zu hauen, aber wenn dann einer hops geht (was kommt der auch mit einem Messer, so ein Rüpel), ist man totunglücklich und hat das ja gar nicht so gemeint. Shit happens. Nun, belesen und ganz auf Samariter getrimmt, schwelgt der gute Mann in rührselig-kitschigen Erinnerungen, die uns in schmalzigen Rückblenden andauernd um die Ohren geklatscht werden, rettet Kinder vor fallenden Sofas und bezahlt Geldstrafen für Omis. Was könnte da besser in die Gewissens-Waschstraße passen, als gleich das Symbol für Unschuld überhaupt vor bösen, geldgeilen Schlägern zu retten: Ein Waisenhaus. Prima.
Story für den Eimer, benötigt man in so einem Film ja auch nicht unbedingt, dafür stimmt dann sicher die Action. Schön wär’s gewesen. Nach einer Massenkeilerei zu Beginn, die auch nicht wirklich cool ist, wird sich mit dem Abspulen der lahmen, einfallslosen Geschichte beschäftigt. Verzuckert wird die Schlaftablette mit einer endlosen Aneinanderreihung von gekünstelten Soap-Dialogen und lächerlichen Glückskeks-Weisheiten: „Im Kampf überlebt man, oder man stirbt.“ Sag bloß, really? Mit so einem Dünnpfiff quält einen der Streifen durchgehend, irgendwann reden alle der entweder stocksteifen oder absurd grimassierenden Mimen nur noch so einen gestelzten Schrott vor sich her, dazu wahlweise das furchtbare „Achtung-nun-wird’s-sentimental“-Geklimper oder der ewig gleich „Ready-to-Rumble“-Score. Gegen Ende wird sich dann der einzig sinnvollen Konfliktlösung bedacht, immer flott aufs Maul. Das selbst die Kampfszenen einen – nicht nur im Jahr von „The Raid 2“, sondern auch ganz grundsätzlich – nicht mal annährend vom Hocker hauen, gibt dieser Martial-Arts-Gurke dann endgültig den Rest. Tausendmal schon gesehen und viel zu oft schon wesentlich besser wie spektakulärer, das braucht so echt kein Mensch mehr. So richtig schlecht sind die zwar nicht, dabei auch weit entfernt von gut oder gar eindrucksvoll. Weder als Actionfilm und erst recht nicht als Drama oder was das Gesülze und das alberne Ende uns sonst so suggerieren wollen auch nur halbwegs akzeptabel.
Fazit
Um den Protagonisten zu zitieren: „Bruce Lee gehört auf die Leinwand. Mike Tyson gehört in den Ring. Ich gehöre auf die Straße.“
Da liegt er ausnahmsweise mal richtig. Auf die Leinwand oder gar in die heimische Filmsammlung gehört so was ganz bestimmt nicht. Wer geile Kämpfe sehen will hat dutzende, deutlich bessere Alternativen und wer ernsthaft die Geschichte interessant findet, dem ist auch nicht mehr zu helfen. Oder einfach mal ins Vorabendprogramm von RTL gucken, der Unterschied ist so gewaltig nicht.