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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

In einem abgelegenen Dorf auf der Insel Carpathia wird ein Bauernmädchen namens Yuri mit der Angst vor einer Tierart namens Ochi erzogen. Doch als Yuri entdeckt, dass dort ein verletztes Baby namens Ochi zurückgelassen wurde, macht sie sich auf den Weg zu einem Abenteuer, um es nach Hause zu bringen.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Es erfordert besonderes Talent, eine oft erzählte Geschichte originell klingen zu lassen, und aus abgegriffenen Versatzstücken etwas Neues zu basteln. Dieses Talent beweist Isaiah Saxon in seinem liebenswerten Spielfilm-Debüt. Die magische Story über die zerbrechliche Beziehung der Mensch zur Natur und Gewalt geboren aus Angst und Unverständnis folgt ihrer jungen Heldin (Helena Zengel, Transamazonia) auf dem gefährlichen Weg zum Lebensgrund der sagenumwobenen Titelkreaturen. Die Ochi hausen auf der Oktaven Schwarzmeer-Insel Carpathia, deren Einheimische sie zugleich fürchten und verfolgen. 

In dieser vage slawisch konotierten Sagenlandschaft, die Saxon mittels altmodischer Leinwandhintergründe und Evan Prosofskys mystischen Naturaufnahmen zugleich märchenhaft und plastisch wirken lässt, repräsentiert Zengels ruppige Yuri die Neugier auf das Unbekannte und Skepsis gegenüber archaischen Traditionen. Wie die Jagd auf die in lokalen Legenden dämonisierten Ochis. Mit spitzen Segelohren und Kulleraugen ähneln die affenähnlichen Pelztiere einer Mischung aus Moqwai, Baby Yoda und Orang-Utan. Das exzellente Creature-Design kombiniert Special Effekts und Puppentrick zu ungemein drolligen Waldwesen. 

Trotz ihres fangzahnbewährten Fauchens sind die Ochi friedfertig. Ihre Drohgebärden sind die Reaktion auf erbarmungslose Verfolgung. Deren Vorreiter ist Yuris Vater Maxim (Willem Dafoe, The Oscars). Der Dorfvorsteher und Ziehvater des verwaisten Petro (Finn Wolfhard, Hell of a Summer) verkörpert ein fortschrittsfeindliches Patriarchat, dessen Zorn Angst vorm Verlassenwerden und der eigenen Überflüssigkeit entspringt. Wie die Naturkundlerin Dasha (Emily Watson, Dune: Prophecy), der Yuri in den Wäldern begegnet, ist Maxim trotz klarer Tendenzen ein ambivalenter Charakter. Er sorgt sich um Yuri, deren Verschlossenheit kindlichen Verlustschmerz andeutet.

Fazit

7.0

Die vertrauten Narrative Isaiah Saxons atmosphärischen Fantasy-Familienfilms begleitet eine zeitlose Botschaft von menschlichen Urängsten vor Veränderung: die Trennung von geliebten Personen, das Ablegen lokaler Bräuche oder unverstandener Naturprozesse. Mit einer Spur der ungezähmten Energie aus Systemsprenger macht Zengel ihre Protagonistin zum Fixpunkt eines Figuren-Ensembles, frei von simplen Gut-Böse-Schemata. Plastische Effekte und nostalgische Stilmittel erschaffen eine magische Welt zwischen Moderne und Märchen. Abenteuer und Humor weben die Öko-Message spielerisch in eine nicht nur visuell bestechende Film-Fabel.

Kritik: Lida Bach

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