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Quelle: themoviedb.org

Verfügbar auf

Netflix

Inhalt

Eine sanftes riesiges Tier und das Mädchen, das es großgezogen hat, sind im Kreuzfeuer zwischen Tierschutz, Profitgier und Wissenschaftsethik gefangen.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Das zeitgenössische Kino Südkoreas hat sich längst einen Namen gemacht, der über die Landesgrenzen des ostasiatischen Raums hinausreicht. Mit brachialen, bitterbösen und oftmals herrlich unverbrauchten Genrefilmen haben sich Regisseure wie Chan-wook Park (Oldboy), Jee-woon Kim (I saw the Devil) oder Hong-jin Na (The Chaser) auf der internationalen Bühne dermaßen eindrucksvoll präsentiert, dass auch die Filmindustrie Hollywoods in den letzten Jahren an deren Tür geklopft hat. Erwartungsgemäß konnten die Ergebnisse qualitativ nicht an deren vorhergehenden Werken anknüpfen, was größtenteils zu einer erfolgreichen Rückkehr in die eigene Heimat führte. Am besten konnte sich jedoch Joon-ho Bong (Memories of Murder) verkaufen, welcher mit der Netflixproduktion Okja nun seinen zweiten internationalen Film abgedreht hat.

Wie schon Snowpiercer wenige Jahre zuvor, ist auch Okja ein multikultureller und sehr offener Film. Das spiegelt sich nicht nur in der breitgefächerten Riege an Darstellern und anderweitig Mitwirkenden wider, sondern auch im eigentlichen Inhalt des Films. So versteht sich die Welt von Okja als eine überaus globalisierte, in der Sprachbarrieren mühelos überwunden werden und die Gesellschaft längst über etwaige Grenzen hinausdenkt. Da erscheint es zunächst nur konsequent, dass auch der Film eine wilde und eigenwillige Mixtur aus diversen Anleihen und Thematiken darstellt. So prallen actiongeladene Verfolgungsjagden auf emotionale Heimatfilmmomente und die gesellschaftskritische Satire treibt ein fröhliches Wechselspiel mit dem fast schon kitschigen Familiendrama. Ein interessantes Konzept, das leider nur bedingt aufgeht.

So ist Okja vor allem in der ersten Hälfte ein wunderbar einnehmender Film, der emotional mitreißende Momente mit herzlich aufkeimendem Humor verbindet. Gerade zu Beginn konzentriert sich der Film auf die Beziehung zwischen dem jungen Bauernmädchen Mija (Seo-hyeon Ahn) und dem genmanipulierten Riesenschwein Okja, das angesichts des überschaubaren Budgets erstaunlich gut animiert wurde. In ihrem simplen Zusammensein in der Wildnis und der herzzerreißenden ersten Trennung findet Bong bereits die wirkungsvollsten Momente seines Films. Auch später kann das Werk immer wieder für memorable Augenblicke sorgen, doch gerade in der zweiten Hälfte ist es dermaßen holprig und ungeschickt erzählt, dass man mindestens ein Auge zudrücken muss. Dafür sorgen nicht zuletzt die unangenehmen Performances von Tilda Swinton (Only Lovers Left Alive) und Jake Gyllenhaal (Nightcrawler), die in ihrem gnadenlosen Overacting nicht recht ins Format des Films passen wollen.

Letztlich erweist sich die Eigenproduktion von Netflix als ein Film, der alles auf einmal sein will, anstelle davon, sich auf seine eigenen Stärken zu berufen. Gerade die satirische Kritik an Kapitalismus, Massentierhaltung und Genmanipulation erscheint angesichts der eigenen Ambitionen viel zu platt und oberflächlich, ebenso wie es das versöhnliche Ende verpasst, ein Ausrufezeichen in diese Richtung zu setzen. Okja bleibt damit sicherlich ein interessanter Film, weil er abseits gängiger Normen operiert und sich allein als Projektionsfläche kreativer Ideen als sehenswert erweist. Gerade die narrativen Schwächen der zweiten Hälfte kann der Film jedoch kaum mit seiner glänzenden Fassade überdecken, denn dafür ist er stellenweise schlichtweg zu geschwätzig, aufdringlich und direkt. Joon-ho Bong wäre es indes zu wünschen, dass er weiterhin genügend Geld bekommt, um solche Filme umzusetzen, denn das Potential des südkoreanischen Regisseurs lässt sich mühelos in jeder Szene erkennen.

Fazit

Joon-ho Bongs zweiter Film in internationalen Gefilden ist ein einnehmendes Sammelsurium diverser Ideen und Genrefilmanleihen. Leider kann die holprig erzählte und überaus platte Gesellschaftskritik der zweiten Hälfte nicht mit der herzerwärmenden Direktheit der ersten Hälfte mithalten, in der die Beziehung der jungen Mija mit ihrem genmanipulierten Riesenhaustier als zentrales Motiv in den Mittelpunkt gerückt wird. "Okja" ist durchgängig interessant, aber stellenweise schlichtweg zu überladen, um seine wirklich gelungenen Gedanken und Momente zur Geltung zu bringen.

Kritik: Dominic Hochholzer

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