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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Die Brüder Ben und Oscar wollen 75.000 Dollar investieren, die sie nicht haben. Ihre Schwester Regina will einspringen, indem sie wieder mit ihrem reichen Ehemann, von dem sie getrennt lebt, zusammenkommt. Das klappt auch, doch das Geld will ihr Gatte nicht herausrücken. Dennoch kommen die Brüder durch Betrug an das Vermögen. Die ausgebootete Regina unternimmt alles, doch noch beteiligt zu werden.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Nur wenige Hollywoodstars schafften es, in ihrer Popularität auf eine Stufe mit Bette Davis zu gelangen. Die Ikone der melodramatischen Rollen fiel durch ihre ausdrucksstarken Augen und ihre unverblümte Art auf. Nicht jede Schauspielerin kann von sich behaupten, dass Songs über sie geschrieben wurden und Produzenten sie als Aushängeschild für ihre Filme auserkoren. Sie gewann zweimal den Oscar als beste Darstellerin, wurde weitere achtmal nominiert und war an über hundert Filmen beteiligt. Anfang der 40er Jahre war sie der große weibliche Star der Warner Brothers. Da vor rund 75 Jahren noch andere Sitten herrschten, wurde Bette Davis für die Verfilmung des Bühnenstücks Die kleinen Füchse von Lillian Hellman an den Produzenten Samuel Goldwyn ausgeliehen. Unter der Regie von William Wyler schuf sie in diesem Film mit der Südstaaten-Aristokratin Regina Giddens eine ihrer herrischsten und unbarmherzigsten Figuren. So vermag allein der Klang ihres englischen Namens in der hartkantigen deutschen Aussprache der Synchronsprecher einem Schauer über den Rücken zu jagen.

Der Film wirft den Zuschauer in die Zeit zu Beginn des 20. Jahrhunderts zurück. Eine wohlhabende Südstaatlerfamilie schmiedet machthungrige Pläne, wie sie das Geschäft ihres Lebens machen kann. Wer bei der ganzen Sache am Ende der Leidtragende ist, steht nicht zur Diskussion. Ebenso wenig wie auch die Tatsache, dass die schwarze Dienerschaft in einem fort Unvorstellbares erdulden muss. Während Regina (Bette Davis) zusammen mit ihren Brüdern Ben Hubbard (Charles Dingle) und Oscar Hubbard (Carl Benton Reid) das Geld für die Beteiligung an der Baumwollfabrik aufzutreiben versucht, regen sich Skrupel allein in den jüngeren Menschen. Später gesellt sich der schwerkranke Mann von Regina (überragend sensibel gespielt von Herbert Marshall) zu der kleinen Gruppe von Figuren in dem Film, die ein Gewissen zu besitzen scheinen. Die von vornherein offensichtliche Zuteilung eines Gewissens unter den Figuren bahnt dem Zuschauer einerseits einen Pfad durch das Dickicht des moralischen Dschungels, läuft andererseits jedoch Gefahr, ein vereinfachtes Gut-Böse-Schema zu vermitteln.

Durch die präzise psychologische Aufarbeitung der Charaktere und ihrer persönlichen Geschichten weiß Die kleinen Füchse jedoch jederzeit eine Entgleisung aus seiner komplexen Darstellung menschlichen Handelns zu verhindern. Auch wenn Oscar Hubbard nicht unbedingt im Fokus der Erzählung steht, erfährt man doch auf eindrückliche Weise den Grund für sein aggressives Gebaren gegenüber seiner Frau und seinem Sohn. Er kann nicht anders, als die unablässigen Seitenhiebe seitens seiner Geschwister an die ihm ergebenen Menschen weiterzugeben. Um nicht gänzlich im Sumpf der Selbstzweifel und der Feigheit zu versinken, verschafft er sich sein Machtgefühl, indem er Schwächere unterdrückt. Neben diesen gängigen Arten von Machtspielen weist der Film auch hinsichtlich seiner Kritik an Habsucht und Korruption in der Gesellschaft eine nahezu beängstigende Aktualität auf.

Abgesehen von der schauspielerischen Wucht aller Beteiligten zieht der Film seine Schlagkraft auch aus dem nahezu schnörkellosen, punktgenau verfassten Drehbuch. Minutenlange Streitgespräche arbeiten sich kurzweilig ihrem nervenzerreibenden Höhepunkt entgegen und gipfeln in einem Feuerwerk der Konsequenzen. Da verzeiht man auch ein zu häufig gesehenes, beiderseitig verliebt gehauchtes „hallo“, nachdem der galante Mann die Frau bei ihrem Sprung vom Apfelbaum aufgefangen hat. Aber wer weiß, vielleicht liegt das Patent für diesen Mini-Dialog bei diesem Film. Die künstlerische Größe für ein eigenes Patent hat dieser Film allemal.

Fazit

William Wylers filmische Adaption des Theaterstücks „Die kleinen Füchse“ lebt von seiner konsequent sezierten und meisterhaft inszenierten menschlichen Tragik. Bette Davis ist darin in einer ihrer gnadenlosesten Rollen zu sehen. Im Dreiergespann mit ihren zwei männlichen Kollegen demonstriert sie formvollendet, was gewissenloses Machtstreben aus einer Gesellschaft macht. Die leichte Tendenz zur Schwarz-Weiß-Malerei gerät durch die präzise psychologische Einführung der Charaktere nahezu in Vergessenheit. Nach gut 75 Jahren immer noch ein brandaktueller, raffinierter Klassiker!

Kritik: Jonas Göken

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