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Inhalt

Wer in Raven’s End stirbt, landet auf dem Tisch von Leichenbestatter Montgomery Dark (Clancy Brown). Niemand kennt die Toten und ihre Geheimnisse besser als er. Von der Grabrede über die letzte Salbung bis hin zur Verbrennung im hauseigenen Krematorium: Die Verstorbenen sind bei ihm in besten Händen. Als sich die furchtlose Sam (Caitlin Fisher) bei ihm um eine Stelle bewirbt, ist er beeindruckt von ihrer Faszination für das Morbide. Doch je tiefer er die junge Frau in die dunklen Katakomben seines Anwesens führt, desto klarer wird ihr, dass man die Toten besser ruhen lässt.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Jeder Tod hat eine Geschichte und passend zu Halloween offenbart Regisseur, Autor und Kurzfilm-Spezialist Ryan Spindell eben genau diese –ansprechend inszeniert und mit reichlich Blut garniert. Dabei ist The Mortuary (OT: The Mortuary Collection) im Kern eine Horrorfilm-Anthologie, die gerne mit seinem Publikum spielt und insgesamt vier Kurzgeschichten parat hält, die alle mit einer Gesamtgeschichte verwoben sind. Soweit so bekannt. Allerdings schafft es Ryan Spindell mit seinem Horrorwerk durchaus das Herz des Genres zu erfassen und gleichzeitig mit diesem zu spielen. Eine Hommage zu kreieren und neues zu servieren. Und auch wenn am Ende nur ein Lächeln zurückbleibt, ist The Mortuary ein Kleinod im aktuellen Horror-Kino und jedweden Blick wert. Dies liegt nicht zuletzt an der fabelhaft auf den Punkt zelebrierten stylischen Inszenierung, sondern auch an seinem Spielfreudigen Cast – unter anderem Clancy Brown, Caitlin Custer sowie Ema Horvath – der uns gekonnt durch die insgesamt 108 Minuten freudiger Geschichten aus der Gruft begleitet.

Schon der Beginn von The Mortuary ist recht klassischer Natur: Ein bedrohliches Anwesen, eine Kamera die uns durch den Wald begleitet, ein Gewitter, Raben und eine intensive Erzählerstimme, die ein Versprechen parat hält: Und ja, der Anfang von The Mortuary erinnert an bekannte Vertreter des britischen Horror-Kinos der letzten Jahrzehnte. Doch damit beginnt erst eine Reise, die sowohl in den einzelnen Geschichten Überraschungen parat hält als auch immer wieder mit gewohnten Konventionen spielt. Denn umso mehr wir in die Welt von Montgomery Dark eintauchen, umso mehr haben wir ein Gefühl von Experimentierfreudigkeit und Andersartigkeit. So ist beispielsweise die erste von insgesamt vier Kurzgeschichte noch recht klassischer Natur, während die nächsten Ausflüge einen immer größeren Spannungsbogen parat halten. Schließlich spielen die Filme dann sogar mit den Erwartungen des Publikums, um am Ende dann völlig zu überraschen. Zwar ist das Finale schließlich dann doch – aufgrund seiner steten Bedrohung – etwas vorhersehbar, doch es macht Spaß jedes Puzzle so zu sortieren, sodass am Ende ein guter Mix aus Horror, Unterhaltung, schönen Einfällen, einer Prise Humor und klassischer Motive dabei herauskommt.

Etwas schade ist hingegen, dass das vierte Stück sehr bekannt ist: Hier hat Ryan Spindell kurzerhand seinen Kurzfilm The Babysitter Murders aus dem Jahre 2015 eingearbeitet. Ohne Frage ein interessantes und actionreiches Horror-Juwel, doch es wirkt stilistisch etwas fremd. Dank des zynischen Kommentars, und der starken weiblichen Perspektive von The Mortuary, lässt sich dies gerne verzeihen. Künstlerisch ist hingegen The Mortuary ohne großen Makel: Was Ryan Spindell in Zusammenarbeit mit den Kameramännern Caleb Heymann und Elie Smolkin hier zaubert, ist ganz großes Kino. Nicht nur der Look ist Hochglanz, sondern auch Präsenz, Timing und Effekte sind teils von großen Produktionen des Genres nicht zu unterscheiden. Bleibt zu hoffen, dass Spindell hier seinen Durchbruch feiert, sodass uns noch mehr Gruselgeschichten erwarten. Und wenn, es darf durchaus auch etwas finsterer werden. Gerne mehr davon.

Fazit

"The Mortuary - Jeder Tod hat eine Geschichte" ist eine erfrischende, angenehm gruselige und stilistisch sehr gelungene Horror-Anthologie, die einem die Nächte rund um Halloween gut zu versüßen weiß. Und auch wenn am Ende eher ein Schmunzeln und kein Schrecken zurückbleibt, ist es eben genau dieses Gefühl, was eine treffende Geschichte aus der Gruft ausmachen sollte. Für Fans eine absolute Empfehlung.

Kritik: Thomas Repenning

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