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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Der zwielichtige Dr. Arcane und sein Forschungsteam betreiben in den Everglades geheime Gen-Experimente. Arcane’s Stieftochter Abby ahnt davon nichts, bis sie selbst unfreiwillig daran teilhaben soll. Unverhoffte Hilfe bekommt sie von einem Monster aus dem Sumpf, welches noch eine Rechnung mit Arcane offen hat.

Kritik

Once upon a time…in the swamp.

Niemand geringerer als Wes Craven (Scream – Schrei!) widmete sich bereits 1982 mit Das Ding aus dem Sumpf an einer Leinwandadaption der DC-Comic-Reihe Swamp Thing, seinerzeit allerdings mit eher bescheidenem Zuspruch. Mit den Jahren mauserte sich der liebevolle Creature-Quatsch zum kleinen Kultfilm, auch wenn er ganz bestimmt nicht zu den Sternstunden aller Beteiligten zählt. Sieben Jahre später entstand diese angebliche Fortsetzung unter der Ägide des berühmt-berüchtigten Trash-Regisseur Jim Wynorski (Drei Engel auf der Todesinsel), die eigentlich mehr ein Remake bzw. eine alternative Verwertung der ursprünglichen Vorlage ist. Dabei aber natürlich gerne den Bekanntheitsgrad der Erstverfilmung für sich nutzen wollte und deshalb im Original als The Return of Swamp Thing auftritt, inklusive einiger Stars des Erstlings wieder engagiert. Taktisch nicht doof, praktisch genauso feist und bescheuert wie der Rest, von daher nur konsequent und in Anbetracht seiner Möglichkeiten genau genommen die exakt richtige Methode.

Abby Arcane (80er-Serien-Starlett Heather Locklear, Der Denver-Clan) kommt mit Menschen und speziell mit Männern nicht so richtig klar, dafür hegt sie eine innige Beziehung zu Topfpflanzen. Laut ihren zahlreichen Psychotherapeuten liegt das an der gestörten Beziehung zu ihrem Stiefvater. Darum besucht sie ihn in seiner streng abgeriegelten Labor-Festung-Villa in den Sümpfen mit hauseigener Miliz und im dezenten Mad-Scientist-Ambiente, nichtsahnend das dort schräge Dinge vor sich gehen. Im Keller experimentiert Stiefpapa (Louis Jourdan, spielte auch schon bei Craven Dr. Arcane) mit kuriose Mensch-Tier-Pflanzen-Chimären, um den Alterungsprozess aufzuhalten. Was zu einem ganzen Gehege skurriler, lebendiger Versuchs-Abfälle führt. Manche wurden in den Sümpfen entsorgt. Wie auch unser Anti-Held (Dick Durock, ebenfalls schon 1982 in der Rolle des schleimigen Rächers aktiv), der seitdem dort für Recht und Ordnung sorgt. Einheimische und dorthin verirrte Touristen vor seinesgleichen beschützt, wie beispielsweise dem äußerst angriffslustigen Blutegel-Mann. Als Abby ihm quasi in die Arme fällt, ist es um ihn geschehen und eine ungleiche Romanze muss erst durch einen längst überfälligen Rachefeldzug ermöglicht werden.

Jim Wynorski ist nun wirklich kein guter Regisseur und Das grüne Ding aus dem Sumpf beim besten Willen kein guter Film, aber manchmal passt so eine Kombo wie Arsch auf Eimer. Wenn sich Wynorski (damals) eines nicht absprechen lässt, dann Leidenschaft und Spaß an seiner Berufung, und davon profitiert dieser himmelschreiende Blödsinn enorm. Das nimmt sich nicht für fünf Pfennig ernst, investiert alles an Budget was abzüglich der Gagen für die „wichtigen“ Stars übrig geblieben ist ausschließlich in Make-Up, Pyrotechnik und Platzpatronen (genau in der Reihenfolge) und generiert damit eine enorm schwungvolle Gaudi auf dem Niveau, das man leider auf dem Weg zum Dreh irgendwo verloren hat. Das ist mit Anlauf bekloppt, aber niemals lieblos und verfügt größtenteils über diesen Trash-Charme, der zwar bewusst arrangiert, dennoch nicht knallhart und gefühllos kalkuliert ist. Die Schöne und der Zwei-Meter-Bodybuilder-Grünkohl, mit tatsächlich einem Anflug von inszenatorischer Raffinesse (ganz, ganz dezent eingestreut, aber da ist nicht alles so blöd wie es ausschaut), überraschend spielfreudigen Darstellern (spiegelt oftmals die Stimmung am Set wieder, die muss bombig gewesen sein) und veredelt mit einer affengeilen 80er-Synchro vom Freibier-Tresen, die dem eh schon flapsigen O-Ton locker den Sack rasiert.

Fazit

Kann man ganz sicher und sehr einfach furchtbar finden, aber wo bleibt da das Herz? „Das grüne Ding aus dem Sumpf“ ist äußerst charmanter Unfug auf sehr flacher Grasnarbe mit lokalen Highlights. Absolut kein Muss, aber wer an so was Spaß hat - traut euch ruhig.

Kritik: Jacko Kunze

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