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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Harold Fry (Jim Broadbent) war nie dazu bestimmt, ein Held zu sein. Unscheinbar und weit über 60 hat er sich damit abgefunden, still und leise im Hintergrund des Lebens zu verblassen. Bis er eines Tages erfährt, dass seine alte Freundin Queenie im Sterben liegt. Harold schreibt ihr einen Brief, verlässt sein Haus, geht zum Postamt und hört nicht auf zu gehen. Aus heiterem Himmel beschließt er, einfach weiterzulaufen, bis zu dem 627 Meilen (1010 km) entfernten Hospiz. Von sich selbst überrascht und zur Verblüffung seiner Frau Maureen (Penelope Wilton) begibt sich Harold auf eine „Pilgerreise“ in der Hoffnung Queenie zu retten. Doch wird er rechtzeitig bei ihr eintreffen? Für Harold beginnt das Abenteuer seines Lebens. Mit jedem Schritt befreit er sich von seinem alten Selbst und entdeckt die Wunder des Lebens neu.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Die zufällige Bekanntschaft an der Tankstelle inspiriert Harold Fry (Jim Broadbent, Paddington 2) dazu, einfach loszulaufen. Dafür verlässt er sein beschauliches und ruhiges Leben, um seine an Krebs erkrankte Freundin zu retten und durch die malerische Landschaft Englands zu wandern. Allein diese Geschichte an sich ist schon rührend, doch der Grad dieser Rührung steigert sich noch einmal, wenn man sich die Figur von Harold Fry ansieht, weil er eben kein junger Hüpfer ist, der in ein paar Tagen hunderte von Meilen laufen kann. Er wirkt selbst psychisch angeschlagen und auch physisch gestaltet sich seine Pilgerreise als ein ziemlicher Kraftakt, weil er eben noch nie in seinem Leben richtig gelaufen ist. Doch er läuft einfach weiter und weiter und die Regisseurin Hettie Macdonal (Beautiful Thing) weiß einfach, welche Knöpfe sie bei den Zuschauern drücken muss, damit dieser Lauf sich so emotional wie möglich gestaltet.

Neben den offensichtlichen Anleihen aus Forrest Gump, bietet Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry auch noch Joe Bell ähnliche Szenen, in denen sich der Vater Harold immer wieder an seinen Sohn erinnert. Aus den Rückblicken erfährt man, dass die Beziehung zu seinem Sohn von Streitigkeiten überschattet war. Aus dieser Quelle schöpft der Film seine weiteren emotionalen Höhepunkte. Wie bei Joe Bell mit Mark Wahlberg (Ted) plagen auch Harold Schuldgefühle gegenüber seinem Sohn und er läuft unter anderem für ihn, nicht nur für seine kranke Freundin. Doch im Grunde läuft er nur für sich selbst, um die Dämonen aus seiner Vergangenheit zu bekämpfen. Dabei begegnen ihm viele nette, aber auch schräge Leute auf seinem Weg. Das erinnert wiederum an die Story aus dem Film Ich bin dann mal weg, in dem die Pilgerreise von Hape Kerkeling verfilmt wurde.

Die meisten Geschichten, in denen es darum geht den Glauben nicht zu verlieren, sind rührend, so auch Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry. Auch wenn es ziemlich abgedroschen klingt, so ist die Prämisse „der Weg ist das Ziel“ immer wieder relevant und lässt sich natürlich gut inszenieren. Man braucht solche Filme, die die Menschen dazu inspirieren großartige Dinge zu tun und zwar unabhängig davon, wie stark sie sich fühlen oder wie alt sie sind. Harold sagt: „Wenn ich einen Fuß vor dem anderen setze, dann komme ich irgendwann mal an.“ Und das ist genau die Botschaft, die dieser Film verbreiten will. Es geht nicht darum, etwas zu tun, was man sowieso schon kann, sondern den Pfad zu nehmen, den man noch nie gegangen ist und es einfach durchzuziehen. Positive Einstellung und der Glaube sind alles, was man braucht.

Damit ist nicht unbedingt der Glaube im religiösen Sinne gemeint, sondern der universelle Glaube, wie der Glaube daran, dass man die Luft einatmen und ausatmen kann. Man tut es einfach, ohne sich Gedanken darüber zu machen, ob man es kann und bei vielen anderen Dingen zweifelt man unnötig an sich selbst, deswegen sind solche Filme sehr wichtig, weil Menschen immer etwas brauchen, woran sie glauben können und wenn Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry auch nur einen einzigen Menschen dazu inspiriert, loszulaufen und etwas für seinen Geist und seinen Körper zu tun, dann ist es großartig. Das Ende des Films ist zwar ein wenig unbefriedigend, aber darauf kam es die ganze Zeit nicht an, sondern nur auf den Weg selbst, deswegen kann man wohl auch damit leben. Jim Broadbent ist in seiner Rolle sehr glaubwürdig und trägt dazu bei, dass die Geschichte an ihrer Emotionalität nicht verliert. Als Harold Fry hat er genug Möglichkeiten sich zu entfalten, ob er nun an seinen Sohn denkt oder versucht seine unglückliche Ehe zu retten. Während er selbst läuft, durchlebt auch seine Frau (Penelope Wilton , Deine Juliet) ihre innere Pilgereise, weil sie lernen muss seine Entscheidungen zu akzeptieren. Ihre Entwicklung findet von Zuhause aus statt, aber sie ist deshalb nicht weniger relevant für die Story.

Fazit

Ein emotionaler und bewegender Film mit der typischen „Der Weg ist das Ziel“ Prämisse. Natürlich gab es schon viele ähnlich gelagerte Filme zuvor, doch das macht "Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry" trotzdem nicht weniger sehenswert. Jim Broadbent sorgt mit seinem Schauspiel definitiv für ein paar rührende Momente.

Kritik: Yuliya Mieland

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