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Polen, 1940: Auf Befehl Stalins wird in dem von der Sowjetunion kontrollierten Gebiet eine Säuberung durchgeführt. Vor allem Offiziere der ehemaligen polnischen Armee sowie politische Gegner stehen im Visier des Geheimdienstes. So wird auch der polnische Kavallerie-Offizier Janusz (Jim Sturgess) bezüglich angeblicher Spionage beschuldigt und nach Sibirien deportiert. Im Gulag angekommen,  kennt er nur noch einen Gedanken: Flucht. Doch die Zäune oder Wachen sind nicht das Gefängnis, denn die raue Natur der Taiga kennt kein Erbarmen. Ein entkommen scheint purer Selbstmord. Dennoch plant er zusammen mit dem Schauspieler Khabarov (Mark Strong), dem Amerikaner Smith (Ed Harris), dem jugoslawischen Buchhalter Zoran (Dragos Bucur), dem Künstler Tomasz (Alexandru Potocean), dem jungen Kazik (Sebastian Urzendowsky), dem lettischen Priester Voss (Gustaf Skarsgard) sowie dem brutalen Gangster Valka (Colin Farrell) die Flucht. Doch dies ist erst der Anfang einer langen Reise, voller Hunger, Durst, Schmerz, Entbehrung und Tod…
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Wie weit würde man für die eigene Freiheit gehen? Ist Kampf eine Option? Oder ist selbst der Tod der einzige Ausweg? Diesen existenziellen Fragen widmet sich der australische Regisseur Peter Weir schon seiner ganzen Karriere. Hierbei erschuf er Filme wie Der Club der toten Dichter, Die Truman Show oder Master & Commander – Bis ans Ende der Welt, die heute nicht nur als Klassiker in ihrem Genre gelten, sondern auch stets Protagonisten in den Mittelpunkt stellten, die sich mit diesen wichtigen Fragen konfrontiert sahen. Nun meldet sich Weir nach einer achtjährigen Pause zurück und präsentiert mit The Way Back einen Abenteuerfilm, der weit mehr als seine früheren Werke philosophisch an sein Dogma heranführt. Basierend auf den Memoiren des polnischen Gulag-Insassen Slavomir Rawicz, erzählt Weir die Geschichte einer Flucht, die über 6.500 Kilometer von Sibirien nach Indien führt. Zwar ist die Grundlage durchaus historisch umstritten, doch Weir schafft es einmal mehr einen fast klassischen Film auf die Leinwand zu bringen, der besonders durch seine ruhige Erzählart überzeugt.

In erste Linie erzählt Regisseur Peter Weir mit The Way Back eine grandiose wie menschliche Geschichte über den Wunsch nach Freiheit. Im Mittelpunkt steht hierbei der junge Janusz, dem schon früh durch Kommunismus, Fremdenhass sowie Missverständnis seine Selbstbestimmung genommen wird. Die Autorität des Regimes zwingt ihn zu einem falschen Geständnis und foltert hierfür sogar seine Frau. Doch erst wenn Janusz im sibirischen Gulag angekommen ist, lernt er kennen, was der Verlust der eigenen Freiheit bedeutet. Eingekerkert hinter Wachtürmen, Stacheldraht und tausenden Kilometern tödlicher Natur, gibt es kaum einen Weg zum Überleben. Das einzige was hier zählt ist der Gedanke an die Flucht. Regisseur Peter Weir konzentriert sich dabei keineswegs auf den Ausbruch selbst oder die vielen Beziehungen zwischen den einzelnen Akteuren, sondern auf den Weg den die ungleiche Truppe beschreitet. Erst durch schneebedeckte Wälder, dann durch Steppe, Wüste, Gebirge und schlussendlich zu den saftigen Hängen Indiens. Der Fokus liegt bei den kompletten 6.500 Kilometern stets auf den Figuren. Ihr Wille zu überleben, ihre Anpassung an die widrigsten Umstände sowie der Zusammenhalt um endlich das Ziel zu erreichen. Zwar bedient sich hier Weir an einigen klassischen Klischees des Genres, kann aber durchweg auf Übertriebendes Heldentum oder Kitsch verzichten, was die Abenteuerverfilmung nicht nur traditionell wirken lässt, sondern teils auch realistisch.

Dennoch kann Weir erst aber der zweiten Hälfte seine Geschichte richtig entfalten. Zwar sind auch in den sibirischen Wäldern die Bilder grandios, doch erst in der Wüste sowie Gebirge, kommt die ganze Atmosphäre und Stimmung zum Tragen. In Sachen Landschaftspräsentation kann hierbei The Way Back einiges vorweisen. Die Kamera ist stets gut platziert und bietet einen gelungen Blick auf die Natur wie Wildnis, die durchaus Lust auf ein Abenteuer macht. Da jedoch der Kampf gegen diese im Vordergrund steht und auch die Protagonisten die meiste Zeit um das blanke überleben kämpfen, überlegt man sich dieses lieber zweimal. Hier schafft es Weir, der auch als Co-Autor fungiert, einen gelungenen Drahtseilakt zu offenbaren, der zum einen fantastische Bilder präsentiert, allerdings den wichtigen Überlebenskampf niemals aus den Augen verliert. Noch nie lagen Angst, Glück, Tod und Leben dichter beisammen.  Doch trotz der scheinbar melancholischen Untermalung, steht immer der Optimismus im Vordergrund. So ist Aufgabe für die Protagonisten keine Option. Trotz aller Widrigkeiten, des Schmerzes und der Entsagung, setzen sie stets einen Fuß nach dem anderen Richtung Freiheit. Allerdings hegt Regisseur Peter Weir kein allzu großes Vertrauen gegenüber seinen Zuschauern. Denn anstatt die gemächliche Erzählart über die kompletten 133 Minuten aufrecht zu erhalten, was durchaus ein stimmiges Gesamtkonzept hervorgebracht hätte, treibt Weir zusammen mit Schnittmeister Lee Smith das Tempo künstlich an. So werden kleine Szenen eingeführt, diese jedoch danach an ganz anderer Stelle fortgeführt. Dies irritiert nicht nur, sondern nimmt The Way Back auch viel von seinem Charme.

Damit so ein minimalistisches Abenteuer wie dieses von Janusz und seinen Freunden funktioniert, braucht es eine Darsteller-Riege, die durchaus die unterschiedlichsten Facetten mit Leichtigkeit meistert. Hier kann Regisseur Weir nicht nur ein großes Hollywood-Ensemble präsentieren, sondern auch beispielsweise mit Jim Sturgess, Dragos Bucur oder Alexandru Potocean recht unbekannte Darsteller, die gekonnt ihre Rollen ausfüllen. Als Unterstützung gibt es zudem Altmeister Ed Harris, Hitzkopf Colin Farrell, Bösewicht vom Fach Mark Strong sowie die Newcomerin Saoirse Ronan (Wer ist Hanna?).

Fazit

Mit "The Way Back" ist Regisseur Peter Weir erneut ein fantastisches Abenteuer gelungen, welches den Sinn nach Freiheit einmal mehr grandios definiert. Dennoch haben sich kleine Fehler eingeschlichen und auch die viel zu drastischen Schnitte trüben das Erlebnis merklich. Was bleibt ist ein gelungenes Drama, welches mit exzellenten Darstellern sowie einer atemberaubenden Reise durch zwei Kontinente punkten kann.

Kritik: Thomas Repenning

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