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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

TILL – KAMPF UM DIE WAHRHEIT ist die fesselnde und wahre Geschichte über das entschlossene Handeln einer Mutter, deren Mut die Welt veränderte. Nach einem furchtbaren Verbrechen im Mississippi der 1950er-Jahre werden Mamie Till Mobley und ihre couragierte Suche nach der Wahrheit zum Symbol einer Bewegung und eines Kampfes für Gerechtigkeit.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Bereits der Umstand, dass es nicht nur 67 Jahre gebraucht hat, bis die Geschichte der Ermordung Emmett Tills und des unerschrockenen Gerechtigkeitskampfs seiner Mutter Mamie Till-Mobley (herausragend: Danielle Deadwyler, From Scratch) auf die Leinwand kommt, sondern bis zum Erlassen des nach dem 14-jährigen Opfer eines der grausigsten Hassverbrechen benannte Anti-Lynching-Acts, spricht für sich: davon, welche Ereignisse von der Mehrheit der Mächtigen als erinnernswert - buchstäblich - angesehen werden und davon, wie fest rassistische Repression bis heute im System verankert ist.

Das Wissen um die Bedeutung kollektiver Wahrnehmung und die politische Prägnanz der Tat schafft nicht nur eine unsichtbare Verbindung zwischen Chinonye Chukwu und ihrer unbeirrbaren Protagonistin, sondern die entscheidende Dynamik der Handlung. Deren historische Gravitas schwebt schon in der ersten Hälfte des mit seltener Faktizität visualisierten Geschehens über den Figuren wie das unabwendbare Unheil, das sie rückblickend erscheint. Musikalische und dialogische Vorahnungen erzeugen eine bedrückende Spannung, die sich im zweiten Akt in unauslöschlichen Schmerz löst.

Emmetts (Jalyn Hall, All Day and A Night) qualvoller Tod, den das von der Regisseurin mit Keith Beauchamp und Michael Reilly verfasste Drehbuch ohne spekulative Schockmomenten vermittelt, ist narrativ die Zäsur, die er real markierte. Die stellvertretend für unzählige Lynchmorde stehenden Bilder des misshandelten Körpers ihres Sohnes ins kollektive Gedächtnis einzubrennen, bleibt nicht nur Mamies einzige Genugtuung. Konsequent verweigert Chukwu dem Publikum jenen bequemen Optimismus, mit dem Verfilmungen wahrer Begebenheiten einen Sieg des Guten suggerieren, wo das Gegenteil gewonnen hat.

Fazit

Ebenso konzentriert wie kraftvoll visualisiert Chinonye Chukwus zweiter Kinospielfilm Mamie Till-Mobleys Gerechtigkeitskampf, dessen seismische Auswirkungen nicht nur auf die Bürgerrechtsbewegung die klar strukturierte Handlung nur andeutet. Dramaturgisch und emotional liegt der Fokus auf der Hauptfigur, die sich im Moment größter Trauer aus der passiven Opferrolle emanzipiert. Frei von Schnörkel, Sentimentalität und Sensationalismus ist die hervorragend gespielte und historisch differenzierte Würdigung der lange übersehenen Bürgerrechtlerin am effektivsten, wenn sie Humanismus und Unmenschlichkeit in unscheinbaren Alltagsmomenten enthüllt.

Kritik: Lida Bach

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