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Inhalt

Eine Gruppe junger Menschen hat eine Autopanne. Zuflucht finden sie bei dem sonderbaren Mr. Slausen, dessen Bruder Davey einst verblüffend lebensechte Puppen erstellte. In dem entlegenen Herrenhaus der Familie stoßen die Durchreisenden auf ein schreckliches Geheimnis…

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Bereits 10 Jahre vor dem Start seiner legendären (ob gut oder schlecht sei mal ganz wertfrei dahingestellt) Puppet Master-Reihe ließ Charles Band bereits als Produzent die Puppen tanzen, was bei einem Blick auf seine sehr umfangreiche Filmographie als Produzent, Regisseur und/oder Autor einen eindeutigen Fetisch diesbezüglich erkennen lässt. Vielleicht wurde er als Kind mal über Nacht im Spielzeugladen vergessen oder im Marionetten-Theater verprügelt, irgendwas muss da mal heftig schief gelaufen sein. Zu seinen frühesten Werken als Produzent – noch lange vor seinem berühmt-berüchtigten Label Full Moon Features – zählt Tourist Trap – Die Touristenfalle. Hier übernahm er noch nicht die Regie, überließ dies David Schmoeller, der damit sein Langfilmdebüt feiern durfte (und später auch den ersten Puppet Master inszenieren sollte). Die Neigungen eines Charles Band sind hier dennoch klar ersichtlich, denn schließlich spielen Puppen, wenn diesmal auch lebensgroße, eine entscheidende Rolle.

Eine Bande viel zu alt aussehender Teenager (vielleicht sollen die auch älter sein, spielt aber letztlich auch keine Rolle) sind auf einem Roadtrip, bleiben aber gleich mit ihre beiden Autos liegen. Beim Versuch, in der verlassenen Gegend einen Ersatzreifen zu bekommen, verschwindet einer von ihnen direkt spurlos, was die anderen aber nicht wirklich beunruhigt. Die gehen lieber im Badesee plantschen und treffen dort auf den gastfreundlichen Mr. Saunders (Chuck Connors, Die unglaubliche Reise in einem verrückten Raumschiff), der ihnen für die Wartezeit Unterschlupf in seinem ehemaligen Wachsfigurenkabinett anbietet, dass er einst mit seinem Bruder Davey betrieben hat, bevor der geniale Puppenschöpfer abgeworben wurde. Das entpuppt sich natürlich als ziemlich schwerer Fehler, aber wenn Protagonistin*innen in Horrorfilmen vernünftig handeln würden, gäbe es vermutlich relativ wenige.

Das 70er Jahre Independent-Kino hat einige meisterhafte Klassiker des Horrorfilms hervorgebracht, dazu zählt Tourist Trap – Die Touristenfalle aber ausdrücklich nicht. Auch wenn ein gewisser Stephen King ihn zu seinen Lieblingshorrorfilmen zählen mag. Aber beim Medium Film scheint Stephen King eh eine ganz merkwürdige Wahrnehmung zu haben, blickt man mal auf alles, bei dem er in dem Metier selbst Hand angelegt hat. Eigentlich ist dieser Film eine einzige Ansammlung von Skurrilitäten und zusammengeworfenen Ideen und pendelt immer mal wieder zwischen Genre-Parodie und tatsächlich waschechtem Terrorfilm, der nicht umsonst an Werke wie Psycho oder Blutgericht in Texas erinnert. Eindeutig lag auch hier die Geschichte des realen Serienkillers Ed Gein zu Grunde, diesmal vermischt mit Motiven aus Das Geheimnis des Wachsfigurenkabinetts (1933) bzw. dessen Remake Das Kabinett des Professor Bondi (1953). Heraus kommt eine selten homogene, aber in seiner bizarren Präsentation mitunter doch wirklich verstörende Kombination. Einige Momente schwanken zwischen albern und beunruhigend hin und her, dazu kommen sehr merkwürdige Einfälle wie eine nie näher erklärte und eigentlich auch völlig unnötige Telekinese-Fähigkeit des Killers, die überhaupt nicht zum Rest des Films passen mag.

Tourist Trap – Die Touristenfalle wirkt daher zu einem nicht geringen Anteil chaotisch und abstrakt, aber genau das macht irgendwie seinen absurden und einzigartigen Charme aus. Als stocksteifer und bierernster Schocker würde er schnell über seine eigenen Füße stolpern. Ob er absichtlich so abstrus daherkommt oder hier nur wie beim einem Autounfall allesmöglich völlig unkontrolliert durcheinanderfliegt lässt sich gar nicht ausmachen, was ihm aber letztendlich sogar gut tut. Das hat was Albtraumhaftes, nie und nimmer Rationales und am Ende fragt man sich unweigerlich, was man da gerade gesehen hat. Aber exakt so hebt er sich deutlich aus der langweiligen Masse heraus.

Fazit

Vielleicht eine geniale Idee und einfach stümperhaft umgesetzt, vielleicht kompletter Blödsinn, aber dafür erstaunlich interessant zurechtgestolpert. Wie auch immer so was wie „Tourist Trap – Die Touristenfalle“ zustande kommen konnte, unterm Strich darf man dafür sogar ganz dankbar sein. Mutmaßlich ist hier kein Meisterwerk verloren gegangen, sondern eher ein Unfall verblüffend gut gelungen. So oder so, eine spannende Kuriosität im Schatten großer Vorbilder. An die sie nicht heranreichen kann, aber in den besten Momenten immerhin daran erinnert.

Kritik: Jacko Kunze

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