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Ym7tlnxj7mhiccsydfvvipztb1o 1x1 – Eine andere Zeit

1941. Kurz vor dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion geben fünf enge Freunde eine Party in Berlin. Die Brüder Wilhelm und Friedhelm sind Offizier bzw. Soldat. Viktor ist ein Jude, der als Schneider arbeitet. Charlotte hat gerade ihre Prüfung zur Militärkrankenschwester bestanden. Greta ist eine schöne Barkeeperin, die eine berühmte Sängerin werden möchte. Die Freunde hoffen, dass sie sich bis Weihnachten wiedersehen werden. Wilhelm und Friedhelm werden Zeugen einiger früher Siege, als die deutsche Armee auf Moskau zusteuert. Charlotte gewöhnt sich daran, Blut zu sehen, wenn sie in der Nähe der Frontlinie arbeitet. Greta schläft mit einem Major der Gestapo, um ihre Karriere als Sängerin voranzutreiben und um Dokumente für Viktors Flucht nach New York City zu beschaffen, da die Rechte der Juden geschmälert werden. Viktor wird jedoch von der Gestapo verhaftet und in einen Zug gesetzt.

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Xb3sjnlsliik1jpa9dkispr5men 1x2 – Ein anderer Krieg

Die Invasion wird von den Russen zurückgedrängt, was hohe Verluste für die Deutschen zur Folge hat. Wilhelm wird verwundet und dem Tod überlassen. Als er aufwacht, findet er eine Hütte an einem See und lebt für einige Wochen allein. Er wird von der deutschen Wehrmacht entdeckt und wegen Fahnenflucht zum Tode verurteilt. Friedhelm wird nach Hause zurückgeschickt, aber als er die Enttäuschung seines Vaters über Wilhelms scheinbaren Tod und die mangelnde Wertschätzung für sein Überleben sieht, meldet er sich erneut zum Militärdienst. Viktor entkommt den Deutschen und schließt sich einer Gruppe polnischer Partisanen an, versucht aber, seine jüdische Rasse zu verbergen, weil sie Juden hassen. Charlotte empfindet Verzweiflung über Wilhelms scheinbaren Tod und beginnt eine Affäre mit einem Militärarzt.

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Rwamx1avyc57mjeclxyuk72ecd6 1x3 – Ein anderes Land.

Die sowjetische Armee drängt auf Berlin zu. Nicht nur der Krieg ist dem Untergang geweiht, sondern auch die Existenz des Nationalsozialismus. Wilhelms Todesurteil wird auf Bewährung herabgesetzt. Der Bewährungshelfer missbraucht Wilhelm, der schließlich reagiert, indem er ihn tötet und flieht. Viktor wird von den Partisanen ausgeschlossen, weil er Jude ist. Er begegnet Friedhelm, der seinen Befehlshaber tötet, damit Viktor fliehen kann. Nachdem die deutsche Armee zusammenbricht, stirbt Friedhelm, während er eine Gruppe deutscher Milizen anführt und sich selbst opfert, um seine Truppen zur Kapitulation zu zwingen. Charlotte wird von den Sowjets gefangen genommen und wird Krankenschwester für die Sowjets. Greta wird von den Nazi-Behörden für ihre Redeverbrechen hingerichtet. Schließlich endet der Krieg 1945, und die drei Überlebenden, Wilhelm, Viktor und Charlotte, treffen sich in derselben Kneipe wie zuvor und trauern gemeinsam.

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Inhalt

Juni 1941, Tage vor dem Überfall auf die Sowjetunion: In Berlin treffen sich fünf Jugendfreunde, um Abschied zu nehmen: Wilhelm (Volker Bruch), überzeugter Soldat der Wehrmacht, Friedhelm (Tom Schilling), sein weniger überzeugter Bruder, die lebenslustige Greta (Katharina Schüttler), die Nazis für Spießer hält und davon träumt, ein UFA-Star zu werden, die ernste Charlotte (Miriam Stein), die fest an den Nationalsozialismus glaubt und sich zur Krankenschwester ausbilden lässt, um Volk und Führer zu dienen, und schließlich der Jude Viktor (Ludwig Trepte), der verzweifelt seine Eltern zu überzeugen versucht, Deutschland endlich zu verlassen.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Insgeheim ist man es inzwischen doch schon leid, die Bewältigungsversuche Deutschlands in Bezug auf den Zweiten Weltkrieg anzuschauen. Das muss nicht mal unbedingt an der filmischen Qualität jeweiliger Formate liegen (wie zum Beispiel „Der Untergang“ oder„Napola – Elite für den Führer“), sondern vielmehr daran, dass uns Dokumentationen und (Zeitzeugen-)Berichte zu dieser Thematik tagtäglich und rund um die Uhr beschallen. Adolf Hitler und seine braunen Schergen sind immer noch die Personen, die die größte Sendezeit für sich in Anspruch genommen haben, da kann keine amerikanische Sitcom in der Endlosschleife und auch kein Sternekoch beim Anfeuern der Kandidaten mithalten. Führt dieser vehemente Überdruss an Information aber auch zu einer höheren Wahrheit, mit der wir Deutsche uns schmücken dürfen? All die Originalfotografien, die Tonbandaufnahmen und Frontmitschnitte? Vielleicht schaffen sie es, den Moment der Vergangenheit zu konservieren, nicht aber der Historik nachzuempfinden, weil Geschichte immer ohne absolute Wahrheit existiert.

Hat man das für sich akzeptiert und nachvollzogen, weiß man auch, dass eine Produktion wie „Unsere Mütter, unsere Väter“ nichts mit wirklichkeitsgetreuer Rekonstruktion zu tun hat, sondern Geschichte nachbildet – Und damit auch selbst „nur“ eine Geschichte erzählt, die natürlich auf wahren Ereignissen basiert. Der von verschiedenen deutschen Filmförderanstalten und dem ZDF finanzierte TV-Dreiteiler (immerhin hat das ambitionierte Projekt 14 Millionen Euro verschlissen) aber hat ein weitaus höheres Anliegen, als nur einfache Wiedergabe zu betreiben und folgt einer gar kollektiv-pädagogischen Gesinnung. Wie es der Titel schon angibt, sollen die Strapazen und Handlungen der Generationen vor unserer heutigen beleuchtet werden, das schwarze Kapitel, welches unsere Eltern (heute wohl eher Groß- oder Urgroßeltern) durchlebten mussten. Schließlich wird mit uns auch eine Generation sterben, die noch den direkten Kontakt zu den Menschen pflegt, die die Zeit von 1930-1945 miterlebt hat und persönliche Erfahrungen kundgeben kann. Warum aber erst jetzt all diese Fragen offerieren?

Die Grundaussage von „Unsere Mütter, unsere Väter“ ist einfach, auch deshalb, weil sie in jedem Teil mehrfach wiederholt wird: „Der Krieg wird nur das Schlechteste in uns hervorbringen“. Diesem Satz seines Bruders Friedhelm (Tom Schilling) begegnet Wilhem (Volker Bruch) immer wieder aus dem Off damit, dass „Krieg nicht nur aus Kämpfen, sondern vor allem aus dem Warten besteht“. Interessant wäre es dann aber vom Drehbuch von Stefan Kolditz zu erfahren, wie denn dieses Warten verbracht wurde, ob es denn vielleicht auch Wehrmachtssoldaten gegeben hat, die die auferlegte Ideologie nicht nur für sich hinterfragt haben, sondern ihr standhaft Gehorsam folgten. Oder ob es vielleicht auch Männer gab, die sich die Frage gestellt haben, wie ihre Eltern und Großeltern es nur soweit haben kommen lassen können. Und hier liegt eines der großen Probleme von „Unsere Mütter, unsere Väter“ begraben: Er zeigt die 20-Jährigen und hält den Krieg als Spaßbremse fest, die den jungen Leuten das Auskosten ihres Lebens verwehrt. Daraus wird noch ein immer befremdlicheres Selbstmitleid resultieren.

Es wäre jedenfalls nicht verwunderlich, wenn sich Menschen von heute „Unsere Mütter, unsere Väter“ anschauen und den Film so verstehen, dass wir Deutschen ja damals überhaupt nicht so schlimm gewesen sind, sondern genauso Opfer unter Adolf Hitlers Diktatur. Und wenn „Unsere Mütter, unsere Väter“ diesen Gedanken wirklich verbreiten möchte, dann gleicht das einer vermessenen Frechheit sondergleichen. Man muss sich nach der Sichtung des Filmes und dem nachfolgenden Austausch jedenfalls auf das Totschlagargument vorbereiten, dass „Der Russe auch nicht besser war“ und wir Deutschen „ja nur Befehle befolgt haben“ respektive es „irgendwie versucht haben, moralisch für unsere Taten zu sühnen“. „Unsere Mütter, unsere Väter“ stellt den Zuschauer permanent vor vollendeten Tatsachen, ihm liegt es nicht an inneren wie äußeren Entwicklungen, er sieht sich nicht gezwungen, die Thematik von der Wurzel bis zur Knospe abzuklopfen, deswegen verkommt die Antwort auf die Schuldfrage zum Lippenbekenntnisse inmitten unermesslicher wie verklärend-pathetischer Plattitüden und breitgetretener Stereotypen.

Fazit

Ein Film voller Binsenweisheiten und Unwahrheiten; voll von pseudo-philosophischen Gebrabbel und gähnend langweiligen Charakterprofilen. Verwerflich ist es allerdings, dass „Unsere Mütter, unsere Väter“ den Schlüssel zum allgemeinen Verständnis im Selbstmitleid zu finden glaubt und die gesamte Thematik so nach Strich und Faden verklärt. Was Krieg eigentlich ist und wie er entsteht, wird in „Unsere Mütter, unsere Väter“ jedenfalls nicht geklärt, genauso, wie er der Schuldfrage konsequent aus dem Weg geht. Handwerklich formidabel, inhaltlich desaströs.

Kritik: Pascal Reis

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