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Ein junger Affe begibt sich auf eine Reise, die ihn dazu bringt, alles in Frage zu stellen, was ihm über die Vergangenheit beigebracht wurde, und Entscheidungen zu treffen, die seine Zukunft bestimmen werden.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Die Geschichte wiederholt sich. Immer. Leider. Als vor 14 oder 15 Jahren die Ankündigung eines neuen Kapitels in der Welt von Planet der Affen erfolgte, waren die Erwartungen verhalten, von mehr als einem einem Hauch Skepsis begleitet. Ist eine Fortführung dieser Reihe wirklich eine gute Idee? Kann die Serie nach dem enttäuschenden Versuch eines Remakes durch Tim Burton überhaupt noch ernsthaft wahrgenommen werden? Vermag die (damals) moderne Tricktechnik die Erzählung in angemessener Weise zu vermitteln? Warum sollte man überhaupt eine Vorgeschichte zu einem Filmklassiker erzählen? Doch was folgte, war eine triumphale, von Lobeshymnen begleitete Trilogie, die 2017 mit Planet der Affen: Survival ihren gefeierten Abschluss fand.

Mit Planet der Affen: New Kingdom soll nun eine neue Trilogie gestartet werden, die laut einer Einblendung im Film "Many Generations Later" spielt. Doch da sich die Geschichte, wie wir wissen, oft in Zyklen wiederholt, wurden auch diesem Film von Beginn an allerlei Skepsis und Zweifel entgegengebracht. Ist Regisseur , der zuvor die Maze Runner-Filme inszenierte und demnächst an The Legend of Zelda arbeitet, wirklich die richtige Wahl für diese Mammutaufgabe? Welche Geschichte kann nach dem tragischen Tod von Caesar überhaupt noch erzählt werden? Besteht nicht die Gefahr, dass das angestaubte Franchise sich selbst kannibalisiert? Einige Stimmen meinen, dass Hollywood schlichtweg die Ideen ausgehen. Doch auch wenn das zutrifft, bedeutet dies nicht zwangsläufig das Scheitern von New Kingdom als Film.

Die Handlung dreht sich um den jungen Affe Noa (, The Empty Man), der entschlossen ist, seinen Stamm aus den Fängen eines Despoten zu befreien. Im Gegensatz zu den letzten beiden Filmen ist der Inhalt bei weitem nicht so düster. Dennoch geht es hier um mehr als nur eine Abenteuergeschichte. Die Themen Annäherung und zu sich selbst finden werden als recht klassische Heldenreise dargestellt und sauber umgesetzt. Die Tonalität wirkt dabei stets kohärent. Die benutzten Bedrohungen sind massiv, aber nicht so unmittelbar wie noch bei Planet der Affen: Survival.

Es wäre jedoch unangemessen, dem Film vorzuwerfen, er sei zu sanft. Immer bleibt ein Wabern von Bedrückung spürbar. Es ist der Schatten von Caesar, der einst ein friedliches Miteinander zwischen Affen und Menschen predigte, dessen Worte jedoch längst von den Machthungrigen instrumentalisiert und verdreht wurden. Das Beunruhigende, das den (guten) Planet der Affen-Filmen anhaftet, ist, dass sie letztlich Werke über die Schwächen und Scheußlichkeiten des Menschen sind. Auch bei New Kingdom ist das nicht anders, und genau wie bei den vorherigen Teilen wird diese Analogie auch alles andere als dezent genutzt. So funktioniert es halt schon seit Jahrzehnten richtig gut - so auch hier.

Zusammen mit der heruntergekommenen Welt und den darin verborgenen Regularien erweist sich dies als eine gut funktionierende Mischung für einen Blockbuster, der die Stärken der Reihe geschickt ausspielt. Dabei werden zwar keine wirklichen Risiken eingegangen, aber auch keine sonderlich prägnanten Schwächen erzeugt. Böse Zungen könnten dem Film vorwerfen, dass er lediglich Dienst nach Vorschrift bietet. Zugeneigte Zuschauer sehen darin eher eine gelungene Selbstsicherheit. Recht haben beide.

Unbestreitbar ist jedoch die technische Brillanz des Films. Wie vom Franchise gewohnt, sehen die Primaten sensationell aus. Sie wirken nicht wie animierte Wesen auf der Leinwand, sondern wie echte Charaktere, deren Ursprung im Computer kaum noch zu erkennen ist. Die verschiedenen Affen aus Noas Klan sind allein anhand ihrer Mimik und Augen zu unterscheiden. Ja, es mag sich wie eine Pop-Schnulze aus der Jukebox einer Dorfkneipe anhören, aber in diesen Augen kann man sich wirklich verlieren.

Es ist schlichtweg beeindruckend, wie gut die Affen (mal wieder) aussehen. Auch die Welt um sie herum wirkt lebendig, meistens greifbar. Doch es sind tatsächlich die zwischenmenschlichen Aktionen zwischen den Primaten, die nicht nur in Bezug auf die Tricktechnik, sondern auch hinsichtlich der Stimmung tolle Akzente setzen. Die Beziehung zwischen Noa und seinem väterlichen Freund Raka (Peter Macon, The Orville) bedient sich einfacher Mittel und ist in ihrer Erzählweise alles andere als tiefgreifend, aber sie funktioniert bestens.

Der Begriff 'einfach' klingt zwar negativ konnotiert, aber so ist es nun mal. Planet der Affen: New Kingdom nutzt einfache Tricks und Methoden, um nicht nur seine Geschichte zu steuern, sondern auch die Emotionen, die damit verbunden sind. Das gelingt dem Film jedoch wirklich gut. So gut, dass der Film immer dann ins Stocken gerät, wenn er auf Spektakel setzt. Die Actionszenen sind solide bis gut umgesetzt, aber sie wirken selten wirklich notwendig. Sie sind mehr Pflichterfüllungen, die einfach da sein müssen, weil solch ein Werk eben auch Action braucht. Das ist nicht schädlich, aber schade.

Gleiches gilt dann auch für die einzige relevante menschliche Figur, die von The Witcher-Sidekick verkörpert wird. Natürlich hat ihre Rolle eine nicht zu unterschätzende Wichtigkeit und Position innerhalb der Handlung. Auch ist es schön, dass das Drehbuch ihr hin und wieder Ambivalenzen gibt. Dennoch, im Vergleich zu Noa, Raka und all den anderen Affen kann sie nicht wirklich mithalten. Ihre Figur hat eine Bestimmung, einen Nutzen, aber nicht wirklich eine Anziehungskraft. Ähnlich farblos bleibt auch der Antagonist Proximus (, der zuletzt in Abigail der heimliche Star war), der zu spät eingeführt wird und dem es an Tiefe mangelt. Doch auch hier gilt, dass es dennoch im Gesamten gut funktioniert.

Wenn New Kingdom zu seinem Ende kommt, mag ihm vielleicht der ganz große emotionale Punch fehlen, den die Vorgänger gerne ausgeteilt haben (wenn auch etwas zu übermütig oder forciert), dennoch erweckt er nie den Eindruck eines Films, der einfach nur unterhalten möchte. Ein einfacher Anspruch haftet ihm an, der gerne auch in den geplanten Sequels weiterhin vertreten sein darf. Es wäre zwar auch mal begrüßenswert, wenn die Macher ein wenig mehr Mut hätten und gerne auch mal aus der Komfortzone heraustreten würden, aber wirklich notwendig ist das nicht. Denn mit dem aktuellen Ableger festigt das Planet der Affen-Franchise seinen Stand als Silberrücken. Kräftig und alt hockt er da und betrachtet sein Reich. Ein großes Reich, das zuletzt überaus stark erweitert wurde. Aber wenn wir etwas aus der Reihe gelernt haben, dann ist es, dass es die kleinen Dinge sind, die Unscheinbaren und angeblich Schwachen, die Giganten zu Fall bringen. Dieser Gigant steht noch recht robust da, aber die Geschichte wiederholt sich. Immer. Leider. Gottseidank?

Fazit

Das "Planet der Affen"-Franchise behält seine qualitative Dominanz im Blockbusterkino bei. Zwar fehlen wirklich tiefe emotionale Erschütterungen, und an einigen Stellen ist eine gewisse Formalität spürbar, jedoch ist der Titel zweckmäßig packend erzählt und beeindruckend in seiner Tricktechnik. "New Kingdom" ist vielleicht nicht affengeil, dafür aber saustark.

Kritik: Sebastian Groß

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