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Quelle: themoviedb.org

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Lea (15) verbringt ihren Sommer in einem Gesundheitscamp. Sie möchte so sein wie ihre Zimmergenossin Sasha – fröhlich, lebhaft und selbstbewusst. Während Sasha die Aufmerksamkeit der einheimischen Jungen sucht, hat Lea ein Auge auf Rune geworfen, einen charmanten Trainer aus dem Camp.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

„Egal, was passiert: Ich bin so glücklich, dass ich dich getroffen habe.“, sagt die junge Protagonistin s scheinheiligen Spielfilm-Debüts in einer Schlüsselszene zu ihrem Ferien-Flirt. Rune (Joachim Fjelstrup, Frankenstein) ist ein Coach in dem Wellness-Camp, in dem die übergewichtige Lea (überzeugend:  ) den Sommer mit Fitness und Fasten verbringt, und drängt auf ein Ende beider sexueller Beziehung. Deren Problematik entzieht sich Lea, die ihn aktiv zu verführen versucht, genauso wie offenbar der Regisseurin. 

Sie romantisiert unverhohlen ein Verhältnis, das nicht nur grenzwertig ist, sondern missbräuchlich. Wie viele der Jugendlichen in dem Sommerlager, das ein auf die spezifischen Ziele der Kids (oder ihrer Eltern) angepasstes Selbstoptimierungsprogramm verkauft, will Lea abnehmen. Sie schämt sich für ihren Körper und sehnt sich nach der Bestätigung, die ihre gleichaltrige Zimmermitbewohnerin Sasha (Ella Paaske) erhält. Doch während die selbstbewusste Sasha mit anderen Teenagern abhängt, wirf Lea begehrliche Blicke auf Rune - der das zielstrebig ausnutzt.

Als einer der Betreuer kennt er genau die verletzliche Situation der jungen Gäste, die hier weder Vertrauenspersonen haben noch Ausweichmöglichkeiten und sogar ihre Handys abgeben müssen. Vor allem ist Rune Ende dreißig, Lea 15. Dass Thalund den Part mit der 19-jährigen Augustsen besetzt, die deutlich älter aussieht, ist Teil der inszenatorischen Manipulation. In warmes Sommerlicht getauchte Bilder, idyllische Naturkulissen, fröhliche Songs und romantische Musik verleihen der strategischen Story eine Beschwingtheit und Unbeschwertheit in befremdlichem Widerspruch zum Geschehen. 

Die karge Story ist lediglich als Staffage für ihre Doktrin der Verharmlosung, Legitimation und Romantisierung sexueller Übergriffe. Der Handlungsstrang um Leas Wunsch nach körperlicher Veränderung wird nie entwickelt, ihre Konkurrenzfreundschaft zu Sasha bleibt schale Behauptung. Die Regisseurin und Drehbuchautorin konzentriert sich ganz auf die Beziehung zwischen Rune und Lea. Zweite erscheint als bewusste Initiatorin des Verhältnisses, das dialogisch wiederholt sanktioniert und inszenatorisch verklärt wird. Wenn es überhaupt ein Opfer gibt, ist es vermeintlich der Täter. 

Fazit

„Ich bin dumm“, sagt der übergriffige Hauptcharakter Emilie Thalunds fragwürdigen Jugenddramas, das in solchen scheinbar kritischen Dialogsätzen seine perfide Dialektik offenbart. Der ethische und kriminelle Grenzübertritt durch sexuellen Missbrauch Minderjähriger erscheint als naive Dummheit; ein jugendliches Abenteuer voller süßer Heimlichkeiten und sehnsüchtiger Erinnerungen. Da kindliche Opfer deklariert die Regisseurin mittels Victim-Blaming zur wahren Verantwortlichen: „Du bist gar nicht so unschuldig.“ Eine gefällige Fassade und unverbrauchtes Schauspieltalent lancieren eine hochproblematische Botschaft, die sich bezeichnenderweise an Jugendliche richtet.

Kritik: Lida Bach

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