Seitdem George A. Romero mit Die Nacht der lebenden Toten Zombies im Jahr 1968 Salonfähig machte, haben die Gehirnfressenden Geschöpfe schon so manch einen Alptraum verursacht. Da wurde gebissen, geköpft, verbarrikadiert, geflüchtet und schlussendlich zumeist auch spektakulär gestorben. Als dann aber 1985 Regisseur Dan O’Bannon mit seiner Idee einer Zombieapokalypse in die Kinos kam, kreierte er ohne Mühen einen weiteren Klassiker des Genres, der sich besonders durch ein Prädikat besonders auszeichnete: Dem spaßigen wie gelungenen Humor. Denn O’Bannon, der mit Romero schon 1968 zusammenarbeitete, erschuf eine Geschichte, die zwar recht dünn daher kommt, dafür aber einen hohen Unterhaltungsfaktor besitzt, viele Innovationen präsentiert, eine charmante Besetzung sowie ein paar Zombies, bei denen ein Schuss in den Kopf bei weiten nicht ausreicht.
Die Wurzeln des Genres vergisst Regisseur Dan O’Bannon hierbei zu keiner Zeit. Im Gegenteil, denn Verdammt, die Zombies kommen (besser im Original als The Return of the Living Dead bekannt) zitiert offen den Romero Klassiker und nimmt dieses sogar als Grundgerüst für seine Geschichte. So basiert hier der Film von 1968 auf wahren Begebenheiten, wodurch nicht nur eine charmante Hommage entsteht, sondern auch ein gelungener Start, der nur der Auftakt zu einer Katastrophe ist, die sich wahrlich gewaschen hat. Denn anders als bei vielen anderen Vertretern der Untoten Geschöpfe, sind die Zombies von O’Bannon etwas ganz besonderes. Wenn Frank und Freddy zum Beispiel nach ihrem ersten Schock versuchen einem Zombie den Kopf einzuschlagen, stellen sie dabei schnell entsetzt fest, dass dieser genüsslich weiter lebt. Selbst zerstückelt, versucht jeder Körperteil noch vergnüglich ein Opfer zu erhaschen. Doch damit nicht genug, selbst Schmetterlinge oder halbe Hunde werden wieder lebendig. Hier wird ganz klar mit alten Mythen des Genres aufgeräumt, nachdem ein Schuss in den Kopf oder das vernichten des Gehirnes ausreicht, um einen Untoten zu stoppen. Als die beiden Trottel zusammen mit ihrem Chef dann auch noch den Körper verbrennen, geht das tödliche Treiben es erst richtig los. Denn der Rauch zusammen mit ergiebigen Regen und einem gruseligen Friedhof, ergibt eine ganze Armee von gefräßigen Geschöpfen, die sich fortan alles schnappen, was ihnen zwischen die verwesten Finger kommt. Hierbei können die Zombies rennen, reden, mit Gegenständen agieren, Funk bedienen, Fallen stellen und sogar blind ihre Beute jagen. Für reichlich Spaß ist also gesorgt.
Neben dem Humor, der zumeist aus den irrwitzigen Situation sowie den hervorragenden Dialogen entsteht, vernachlässigt O’Bannon, der auch das Drehbuch schrieb, zudem niemals den Gruselfaktor. Leere dunkle Straßen, ein düsterer mit Nebel belegter Friedhof (ganz klassisch und als Anspielung auf Romero), eine klaustrophobisch angehauchte Stimmung sowie eine Menge Action, erzeugen eine Atmosphäre, die immer passend den Horroranspruch einfließen lässt. Besonders Richtung Finale entsteht so eine spannende Szenerie, die aus Panik, verbarrikadieren und Flucht besteht, die ein Mitfiebern garantiert. Zwar sind die verschiedenen Figuren dabei durchaus etwas profillos, können aber aufgrund ihrer schrägen Aufmachung sowie den verschiedenen Eigenheiten stets etwas Charme versprühen. So vor allem die kuriose über den Tod philosophierende Punkgruppe, die es sich auf dem Friedhof gemütlich gemacht hat. Doch auch die beiden Lagerarbeiter Frank und Freddy (die sich gekonnt langsam optisch in Zombies verwandeln), der abgebrühte wie nervöse Bestatter Ernie und der Chef des Versandhauses Burt, können durch ihr Spiel überzeugen. Klassisch wird die Gruppe zwar immer kleiner, doch gerade dies stellt sich hier als positives Merkmal heraus. Wer indes ein typisches Happy-End erwartet, dürfte nach dem Schluss etwas verdutzt in die präsentierte Szenerie gucken. Denn hier, soviel sei verraten, überrascht Dan O’Bannon erneut und nimmt sogar einem Resident Evil etwas voraus.
Neben der interessanten Story, den witzigen Einfällen und dem charmanten Charakter, kann Verdammt, die Zombies kommen auch optisch vollends überzeugen. Da schmelzen Zombies, bewegen sich halbe Hunde, fliegen Körperteile durch die Gegend und übernehmen eben hunderte entstellte Zombies die Straßen. Die Masken sind dabei spektakulär präsentiert und auch die verschiedenen Gore-Effekte können sich sehen lassen. Diese werden zwar rar gestreut, verstärken dadurch aber ihre Wirkung umso mehr. Selten gab es hirnlutschende Geschöpfe besser inszeniert als bei diesem apokalyptischen wie blutigen Treiben. Gesteigert wird hierbei das Ganze noch durch die grandiose Punkrock-Musik, die meist passend das Geschehen untermalt, intensiviert oder einfach die Spannung auf ein hohes Level treibt. Eben ein Soundtrack, den man nicht so schnell vergisst.
Der Erfolg von Verdammt, die Zombies kommen (Budget 4 Millionen US-Dollar, Einspielergebnis in den USA 14 Millionen US-Dollar) zog später eine Reihe von Nachfolgern nach sich, die aber an den Erfolg des Erstlings nicht ansatzweise anknüpfen konnten. Auch die Namensvergabe nahm hierbei kuriose Züge an. So wird hier der zweite Teil Return of the Living Dead Part II als Toll treiben es die wilden Zombies oder Die Rückkehr der Höllenzombies vertrieben. Es folgte dann 1993 Return of the Living Dead III, 2005 Return of the Living Dead: Necropolis und ebenfalls 2005 Return of the Living Dead: Rave to the Grave.