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Inhalt

Die Shopping Queen Diana (Melissa McCarthy) frönt in einem Vorort von Miami ausschweifend ihrer großen Kaufleidenschaft. Unerschöpfliche finanzielle Mittel machen den Luxus möglich. Die Sache hat nur einen kleinen Haken: Die Identität, die Diana beim Einkaufen benutzt, lautet auf den Namen Sandy Bigelow Patterson und gehört einem Kundenberater (Jason Bateman), der auf der anderen Seite von Amerika lebt. Der echte Sandy Bigelow Patterson bekommt den Identitätsraub nicht nur finanziell zu spüren, auch sein Ruf ist in Gefahr. Ihm bleibt nur eine Woche Zeit, um die Betrügerin aufzuspüren, bevor sein Leben komplett aus den Bahnen gerät. Es gelingt ihm, Diana zu stellen. Doch damit hat der Spaß erst begonnen…

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Große US-amerikanische Komödien erscheinen hierzulande meist immer im Kino, da ihnen das Potenzial der Unterhaltung fast blind zugesprochen wird. Dabei ergibt sich aber ein zumeist sehr ambivalentes Meinungsbild, unterscheidet man Zuschauer- und Kritikerstimmen, und im Endeffekt resultiert daraus die Durchschnittsmeinung, die die Komödie mit dem bewertet, was sie oftmals ist – mittelmäßig. „Voll Abgezockt“, der neue Film von Regisseur Seth Gordon, ist wieder ein Musterbeispiel einer gewöhnlichen Komödie, deren Rezeption nicht immer so einfach ist.

Es gibt selten etwas Neues, etwas Erfrischendes in solchen Komödien, doch wenn, dann sticht das jeweilige Werk auch besonders hervor. Meist fehlt aber die Innovation. Die Konventionen bleiben, werden abgehandelt, abgewandelt, doch verbleiben bekannt. In der persönlichen Rezeption sucht sich der Kritiker dann raus, was ihm am meisten hängengeblieben ist und was es dann zu vermitteln gilt – nüchtern muss nur der Rest betrachtet werden. Verfährt man so bei „Voll Abgezockt“, erhebt sich besonders eine Autorität, die den restlichen schwächeren Teil zumindest teilweise ausbessern kann, aber dennoch einigen Gepflogenheiten unterliegen muss.

Die Stärke von „Voll Abgezockt“, dem erst dritten Langspielfilm des „Kill the Boss“-Regisseurs Seth Gordon, präsentiert sich gleich mit großer Wucht, Lautstärke und Bildhaftigkeit auf der Leinwand. Gemeint ist die Protagonisten Melissa McCarthy, die seit „Brautalarm“ so richtig durchstartet. Völlig zu Recht, dürfte jeder zustimmen, der McCarthy abseits ihrer größten Bekanntschaft als Küchenchefin Sookie in „Gilmore Girls“ schon gesehen hat. Die Frau spielt mit ihrem Aussehen und sie spielt enorm. Während sie in „Brautalarm“ aufgrund ihrer vulgären Seite den größten Ruhm und etliche Preisnominierungen einfuhr, überzeugt McCarthy als „Identity Thief“ Diana mit ihrer sowohl psychischen, als auch physischen Schlagfertigkeit.

Melissa McCarthy überzeugt mit Wortwitz, Schauspiel und der Einstellung, sich für nichts zu schade zu sein. Als es dann noch gilt, hinter der harten Fassade den weichen Kern bloßzustellen, schafft sie es, sich von möglichen Rollenklischees loszueisen, indem sie gefühlvoll, nachvollziehbar und tatsächlich berührend ihre Charakterstudie anfertigt. Jason Bateman, der für seine Rolle als sorgender und liebender Familienvater eh schon prädestiniert zu sein scheint, kann gegen McCarthys Persönlichkeit kaum ankommen. Er ergänzt zwar das fundierte Wesen neben der überdrehten Diana, bleibt im Rest aber blass – zu oberflächlich verbleibt sein Charakter.

Der nüchterne Rest beschränkt sich auf klassische Handlungsmuster und eine Geschichte, die nicht unbekannt ist. Einen erzwungenen – klar, denn fliegen wäre zu einfach – Roadtrip mit zwei unfreiwilligen Partnern hat es schon oft gegeben. Betrachtet man diese Grundstruktur, ergeben sich daraus sofort Muster, die jedem Zuschauer schon mehrfach untergekommen sind – von Flucht, Reue und der Entstehung einer wunderbaren Freundschaft. „Voll Abgezockt“ erscheint daher nicht neu, kaum überraschend und bedarf dem Charme seiner Hauptdarstellerin, um nicht im 08/15 unterzugehen.

Fazit

„Voll Abgezockt“ verbleibt als Geschichte im Durchschnitt. Seiner Hauptdarstellerin Melissa McCarthy ist es aber zu verdanken, dass der Film unterhalten kann – wenn man seinen Kopf ausschaltet.

Kritik: Philipp Schleinig

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