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Inhalt

Armand und Leila sind verliebt. Sie schmieden pläne, um gemeinsam nach New York zu gehen und dort ein Praktikum zu absolvieren. Doch einige Tage vor ihrer Abreise kehrt Leilas Bruder Mahmoud von einem Einsatz im Jemen zurück, der ihn völlig verändert hat. Mahmoud ist mit Leilas Lebenswandel nicht mehr einverstanden und fordert sogar die Trennung zwischen ihr und Armand. Der jedoch gibt so leicht nicht auf... Getarnt unter einem Niqab schleicht er sich fortan in Leilas Wohnung.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Radikaler Glaube und „die neue Erfolgskomödie aus Frankreich“, beides hat uns in den letzten Jahren heimgesucht. Kombiniert man diese Zutaten ist das Ergebnis wohl Voll verschleiert, die neue Komödie von Regisseur und Drehbuchautor (der hier seinen ersten, großen Film abliefert), die irgendwie passend nach Weihnachten in die deutschen Kinos kommt. Ohne Zweifel, der Film wird die Zuschauer spalten. Für die einen wird es nur wieder ein weiterer, alberner Klamauk aus dem Nachbarland sein, andere wiederum werden mit der Klamotte durchaus ihren Spaß haben. Diese Kritik tendiert zur zweiten Wahl.

Um das klar zu machen: Voll verschleiert ist weder der neue Heiland aus Frankreich, noch  besitzt der Film wirklich die Courage anzuecken. Dafür stürzt sich das Drehbuch von Abadi nicht auf jede verfügbare Pointen. Der Film ist kein Lachfest, mehr werden die Pointen durchaus penibel vorbereitet und dann verwendet. Das alleine hebt ihn wohlig von anderen Filmen aus Frankreich ab. Voll verschleiert ist zum Glück kein Nichts zu verschenken, Alibi.com oder Hereinspaziert.

Allerdings muss sich Regisseur Abadi den Vorwurf gefallen lassen, dass sein anfänglicher Biss im fortschreitender Laufzeit immer mehr an Kraft verliert. Gegen Ende ist seine Komödie zwar immer noch rasant erzählt, gut gespielt (u.a. mit der aus Yves Saint Laurent und Schmetterling und Taucherglocke bekannten Darstellerin Anne Alvaro) und durchaus belustigend, aber das Feuer und die Schärfe werden gegen komödiantische Gefälligkeiten eingetauscht. Was aber bestehen bleibt ist, dass er nicht nur gegen fanatischen Glauben ordentlich austeilt, sondern auch gegen Vorurteile, das Spießertum und sogar die Alt-68er werden nicht verschont.

Besonders komplexe Komik sollte man von Voll verschleiert aber nicht erwarten. Die Geschichte kommt durchaus konstruiert daher, macht aber dennoch Spaß. Das verzeiht man durchaus die Armut an Überraschungen und den gegen Ende doch sehr moralinsauren Unterton, der letztlich dann aber doch zum Film und seiner Botschaft des gegenseitigen Respekts und dass man vielleicht nicht alles so bierernst nehmen sollte passt.

Fazit

Ein spaßiges Lustspiel: Albern, aber nicht zu sehr darauf versessen jede Minute mindestens eine Pointe zu realisieren. Im Kanon der Welle französischer Komödien klar einer der besten Vertreter der letzten Jahre.

Kritik: Sebastian Groß

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