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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

US-amerikanischer Episodenfilm aus dem Jahr 1972 von Woody Allen nach dem 1969 erschienenen, gleichnamigen Sexualkundebuch von David Reuben. Allan greift die einzelnen Kapitel des Buches auf und stellt der konservativen Darstellung im Buch eine satirische gegenüber. Beantwortet wird u.a. warum manche Frauen Orgasmusschwierigkeiten haben und ob Transvestiten homosexuell sind.

Kritik

Er, der sonnenbebrillte Italian Lover (gespielt von Woody Allen) gibt sich die größte Mühe, seine Geliebte zum Höhepunkt zu bringen, doch egal, wie ausgiebig er das Vorspiel auch gestalten mag, es funktioniert einfach nicht. Warum nur haben manche Frauen Schwierigkeiten damit, einen Orgasmus zu bekommen? Oder der nur mäßig amüsante Hofnarr im Mittelalter, der seinen Herrn schon lange nicht mehr mit seinen Witzen zum Lachen bringen kann, seine Königin aber nur zu gerne durch ein obskur dampfendes Mittel dazu bringen möchte, ihre Libido zu seinen Gunsten zu beleben. Aber: Wirken Aphrodisiaka wirklich? Was geschieht bei der Ejakulation? Und was ist eigentlich Sodomie? Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigt sich Woody Allen (Der Stadtneurotiker) in dem 1972 entstandenen Episodenfilm Was Sie schon immer über Sex wissen wollten.

Nun, natürlich bekommt man es hier nicht einem der obligatorischen Lehrfilme zu tun, die sich im Zuge der Aufklärungswelle der 1970er Jahre vervielfältigt haben, vielmehr sollte man Was Sie schon immer über Sex wissen wollten als bissige Parodie auf eben jenes konservative Material verstehen und ihn somit als augenzwinkernder Affront in seiner komplementäre Position zur sexuellen Revolution in dieser Dekade begreifen. Denn sicherlich ist Woody Allen kein Sexualforscher, aber augenscheinlich ein Künstler, der sich mit den Irrungen und Wirrungen, die mit dem Geschlechtsverkehr einhergehen, grundlegend beschäftigt hat. In sieben durchweg hinreißend komischen Kapitel spürt Allen innerhalb verschiedener Gesellschaftsschichten, Milieus und Zeitebenen den fleischlichen Gelüsten der Menschen nach und lässt dabei auch mal einen angesehenen New Yorker Arzt (Gene Wilder, Charlie und die Schokoladenfabrik) einem Schaf aus den armenischen Hügel verfallen.

Von der Schwellung bis zur Stellung klaffen unergründliche Tiefen, in denen sich Triebe, Perversionen und Obsessionen zur ungezähmten Leidenschaft der Hormone verbinden, die letztlich auch Woody Allen zu dieser die Populärwissenschaft neckisch durch den Kakao ziehenden Satire antrieb. Was Sie schon immer über Sex wissen wollten ist ein spielerischer Auf- und Abbau von Stereotypen, ein knalliges Album aus Referenzen und eine Hommage an die schönste Nebensache der Welt. Zwischen all den koketten Albernheiten, mit denen hier größtenteils treffsicher aufwartet wird, erweist sich Was Sie schon immer über Sex wissen wollten in seiner Tonalität genau dann als ungemein wohltemperiert, wenn er inmitten von Nonsens, Posse und Slapstick immer noch geistreiche Erkenntnisse über Sexualkomplexe, -Moral und -Erziehung kundgibt, die schon in den 1970er Jahren einer oftmals äußerst verqueren Wahrnehmung unterlagen.

Fazit

"Was Sie schon immer über Sex wissen wollten" funktioniert in erster Linie als spritzige Satire, die sich über populärwissenschaftliche Plattitüde amüsiert und sie gekonnt durch den Kakao zieht. Natürlich aber ist Allen auch hier in der Lage, sein grellen Posse treiben mit einigen geistreichen Erkenntnis in Sachen Sexualmoral und – Erziehung zu verbinden. Immer noch sehenswert.

Kritik: Pascal Reis

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