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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Donghwa, ein Dichter in den Dreißigern, bringt seine Freundin Junhee, die er seit drei Jahren kennt, zu ihren Eltern. Als sie sieht, wie überwältigt er von der Größe des Hauses und dem Garten ist, schlägt Junhee vor, sich kurz umzusehen. Doch in der Einfahrt treffen sie auf Junhees Vater, der Donghwa einlädt, den Tag mit ihm, seiner Frau, die ebenfalls Dichterin ist, und seinen beiden erwachsenen Töchtern zu verbringen.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Seine Sicht sei verschwommen, sagt einer der Charaktere bei einem Zwiegespräch am Flussufer in Hong Sangsoos (A Traveler’s Needs) jüngstem Werk. Jenes läut wie fast alle seiner Filme der letzten Dekade auf der Berlinale, diesmal wieder im Wettbewerb. Nicht nur das fühlt sich weniger wie eine verdiente Leistung an, als wie eine ermüdende Unvermeidlichkeit. Flüchtigkeit und Zufälligkeit der Dialoge und Momente steht, die der koreanische Regisseur gewohnt leichthändig festhält, steht in unbequemen Kontrast zum repetitiven Konventionalismus der Inszenierung. 

Letzte ist vereint alle charakteristischen Eigenschaften des idiosynkratischen Werks des koreanischen Regisseurs. Die Figuren verkörpern Stammdarstellende seiner Entourage.   Statt einer Handlung beobachtet die Kamera eine Reihe Begegnungen und lauscht sich entspinnenden Gesprächen. Bei denen lässt der Alkohol die Stimmung bisweilen aus dem Ruder laufen. Profanes steht neben Poesie, Philosophisches neben Prätentiösem. Die Natur ist ebenso wichtig wie die Charaktere und Wasser ein Schlüsselelement. Wie in In water ist die Perspektive absichtlich verschwommen, nicht nur optisch. 

Der Ausflug des 35-jährigen Donghwa (Ha Seongguk, Die Schriftstellerin, ihr Film und ein glücklicher Zufall) zu den Eltern seiner jungen Freundin Junhee (Kang Soyi), der in einem banalen Streit und einer harmlosen Verletzung endet, ist psychologisch und dramatisch gleichsam schwammig. Die Persönlichkeitsbilder bleiben unscharf, die zwischenmenschliche Dynamik undurchsichtig. Junhees Vater Oryeong (Kwon HaehyoBy the Stream) und Mutter Sunhee (Cho Yunhee, Introduction), eine erfolgreiche Dichterin, sind skeptisch gegenüber ihrem Gast, der ebenfalls dichterische Aspirationen hegt. Hinter der bemühte Harmonie deuten sich Bitterkeit und Spott an, nicht nur auf der Leinwand. 

Fazit

5.5

Mit jedem Werk richtet sich Hong Sangsoos filmischer Blick mehr nach innen. Die äußere Welt verliert sich visuell und strukturell. Charaktere sind nur noch konturlose Schemen bekannter Figurentypen. Schauspielerischen Nuancen lässt die schlierige Kamera kaum mehr erkennen, während sich in den einst leichten Humor Häme schleicht. Dass Poesie in der müßigen Momentaufnahme verspottet wird oder ökonomischen Ansprüchen genügen muss, kann als Zeitkommentar gelten. Substanzieller wird es nicht in dieser flüchtigen Fingerübung mit dem verblassten Charme einer übererzählten Anekdote.

Kritik: Lida Bach

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Kommentare

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