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Quelle: themoviedb.org

Verfügbar auf

Netflix

Inhalt

Ein Mann bricht in das leer stehende Ferienhaus eines Tech-Milliardärs ein, doch die Dinge laufen aus dem Ruder, als der arrogante Mogul und seine Frau zu einem Kurzurlaub eintreffen.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Der Vorspann stellt bereits die Weichen: Der Font ist klassisch, die Bilder starr, die Kulisse strotzt von Wärme sowie Licht überzogener Eleganz. Die ersten Minuten geben sehr gut wieder, was einem bei Windfall erwartet. Der dritte Spielfilm von (The One I Love) ist kein Werk der Hektik und wer nach der Bekanntgabe der Mitwirkenden und Macher wirklich noch daran glaubt, es hier mit einem Thriller zu tun bekommen, der in diverse Richtungen ausschlägt, Twists an Twists anreiht und sich nach und nach immer weiter steigert, der*die liegt falsch, und zwar gründlich. Der Netflix-Film ist zwar ein Thriller, aber einer, der fast schon intim, mikroskopisch und mit einer guten Prise schwarzem Humor von Menschen erzählt.

Die Geschichte ist schnell zusammengefasst: Ein Mann (liebenswert und zeitgleich durchaus auch etwas unheimlich: Jason Segel) bricht ins abgelegene Ferienhaus eines vermögenden Mannes (, The Power of the Dog) und seiner Gattin (, Emily in Paris) ein. Als das Ehepaar unerwartet auf der Bildfläche erscheint, werden sie zu Geiseln und der Einbrecher zum Kidnapper. Was sich daraus entwickelt, dürfte für viele so überraschend wie gleichsam enttäuschend sein. Die Ereignisse schaukeln sich zwar nach und nach hoch, allerdings bleibt Windfall stets gedämpft. Es geht nicht um kriminalistische Aufarbeitungen, sondern um Charaktere, die sich einen Machtkampf liefern.

Die wirklich essenzielle Frage dabei nicht, wer wen manipuliert, sondern viel mehr, wer sich am Ende als ‚besserer Mensch‘ beweist. Welche Weltsicht, welche Überzeugung thront über den anderen? Das sommerliche Anwesen ist der luxuriöse Austragungsort dieses Machtkampfes der drei verschiedenen Spieler: Dort der Eindringling, dessen Motiv selbst dann nicht wirklich ersichtlich ist, wenn er es offenbart. Auf der anderen Seite der Selfmade-Milliardär, der sich und seinem Umfeld allen Ernstes weiß machen will, dass es schwer sein kann, vermögend, weiß und männlich zu sein. Seine Ehefrau bleibt derweil die unbekannte Variabel dieses Dreiecks, das mehr über unsere Erwartungen an Gesellschaft und auch Filme aussagt sowie erzählt, als über die eigentlichen Figuren. Da passt es dann auch perfekt, dass niemand in Windfall einen Namen besitzt.

Im Grunde sind es keine Menschen, die hier in einer Extremsituation zusammenkommen, sondern Annahmen. Annahmen, die das Script, bei dem u. a. Sieben-Autor Andrew Kevin Walker mitwirkte, mit großer Wonne torpediert und parallel versucht Suspense aufzubauen. Die erreicht nicht immer ihr Ziel. Es hat halt auch negative Auswirkungen, dass der Film in seiner Dynamik meist nur schleichend unterwegs ist. So oder so ist Windfall aber kompromisslos. Von den stilvollen, aber niemals dekadenten Bildern von Kameramann Isiah Donté Lee (Burning Sands), bis hin zur expressiven, fast schon malerischen Filmmusik von Saunder Jurriaans und  Danny Bensi (Enemy), die mit spielerischer Lust das Visuelle regelrecht paraphrasiert.

Fazit

Gewiss wird "Windfall" den Stempel Home Invasion verpasst bekommen. Aber wohl auch nur von denen, die sich einzig und alleine die Prämisse angesehen haben, denn eigentlich ist das hier viel mehr ein Machtkampf von verschiedenen Weltanschauungen. Die Netflix-Produktion ist ein geistreicher Genuss, auch wenn ihr Suspense- und Thriller-Elemente sowie -Erwartungen gerne mal auf die Füße fallen.

Kritik: Sebastian Groß

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