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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Im Jahr 1890 tobt ein harter Kampf um das Minengeschäft in Minnesota. Eine raffinierte Minen-Erbin kämpft verbissen gegen einen jungen Konkurrenten. Doch der Ingenieur weiß sich zu helfen. Es kommt zum Kampf, bei dem nicht nur die Fäuste eingesetzt werden...

Kritik

In den 50er Jahren gab es die glorreiche Glanzzeit der amerikanischen Western – natürlich mit allen Höhen und Tiefen. Von John Wayne, über schnörkellose wie romantischen Odysseen, bis hin gar zu trashigen Propaganda-Werken, gab es für jeden Zuschauer eben genau das, was gesucht wurde. Es war eben eine andere Zeit. Das Fernsehen kaum verbreitet und der Zuschauer erfüllt von einem amerikanischen Hochgefühl (welches erst Anfang der 60er Jahre abbrach und das Italo-Genre einläutete). Die Republic-Pictures-Produktion war unterdessen eher eine kleine Filmschmiede, brachten es aber in ihren insgesamt fast 15 Jahren Produktionsgeschichte auf 1000 Titel – vornehmlich Western. Und dank dem Label Filmjuweln kommen wir nun unter anderem in den Genuss des vergessenen Klassikers "Faustrecht in Minnesota" (OT: „Woman of the North Country“). Grund genug also, um einmal einen Blick zu riskieren und Rod Cameron und Ruth Hussey in Aktion zu erleben.

Der Titel „Faustrecht in Minnesota“ kann jedoch etwas verwirren. So ist der Film von Regisseur Joseph Kane in seinem Kern durchaus als Western anzusehen, doch mehr als ein paar handfeste Schlagabtausche gibt es nicht. Viel eher lebt der Film von seinen optischen Reizen (trotz des eher spärlichen Bildes) sowie seiner Sogwirkung in Bezug auf seine wandelbare Figur des Kyle Ramlo (hervorragend von Legende Rod Cameron gespielt). Dieser befindet sich nicht nur im Zwiespalt zwischen zwei wunderschönen Frauen (charmant und frech: Ruth Hussey und Gale Storm), sondern hadert auch mit seinem eigenen Erfolg. Und daher ist „Faustrecht in Minnesota“ auch mehr ein Drama und ureigener Pioniergeist der amerikanischen Zeit. Mitsamt aller möglichen Klischees, träumerischer romantischer Vorstellungen und leichter Oberflächlichkeit. Zwar ist gerade die Figur der Intrigantin Ruth Hussey perfekt gelungen, doch zu oft fällt der Film seinen eigenen halbherzigen Vorstellungen zum Opfer. Was bleibt ist aber dennoch immer wieder eine gelungene Spannung in Bezug auf die Zeit der Erze und Eisenbahnen. Wem dies als kurzweilige Unterhaltung reicht, wird auf jeden Fall nicht enttäuscht werden.

Und dennoch muss sich „Faustrecht in Minnesota“ es gefallen lassen, heute – wie wohl auch damals schon – recht antiquiert in seinen Vorstellungen zu sein. Nicht nur bezogen auf Rollenverständnisse, sondern auch das Finale erweist sich als etwas zu schön um wahr zu sein. Probleme werden leicht aus der Welt geschafft, sodass doch der berühmte Sonnenuntergang in der Ferne wartet. Davon abgesehen bietet „Faustrecht in Minnesota“ aber eine ordentliche Ausstattung, die sich nicht nur in wunderbaren Kostümen wiederspiegelt, sondern auch die Zeit um die Jahrhundertwende lebendig werden lässt. Eine im Wandel, zwischen Hoffnung und Sehnsucht. Eben dem Geist der 50er Jahre.

Fazit

„Faustrecht in Minnesota“ kann zuweilen gerne als Filmjuwel bezeichnet werden. Gerade die darstellerischen Leistungen von Rod Cameron, Ruth Hussey und Gale Storm machen aus dem Film ein kleines Erlebnis. Daneben gibt es viele optische Schauwerte und immer wieder eine gelungene wie spannende Dramatik. Doch viel Kitsch, eine überholte romantische Vorstellung sowie ein fades Ende, dürfen eben nicht verleugnet werden. Für Fans der 50er Jahre Western aber dennoch einen Blick wert.

Kritik: Thomas Repenning

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