Die US-Kinos, die Star Wars: Die Letzten Jedi zeigen wollen, müssen sich vertraglich dazu verpflichten den Film vier Wochen lang in ihrem größten Kinosaal zu zeigen. Während dieser Zeit darf keine Vorstellung ausfallen und wohl auch kein anderer Film in diesem Saal gezeigt werden. Dazu verlangt Walt Disney, dass 65% der Ticketerlöse an sie gehen. Normalerweise sind es knapp 50%, wobei dies durchaus variieren kann - vor allem bei Startwochenenden großer Blockbuster. Kinos, die gegen den Vertrag verstoßen, müssen Disney sogar 70% der Ticketerlöse zu kommen lassen. Für hiesige Kinos soll es wohl ähnlich strenge Verträge geben.
Dieser Vertrag bringt vor allem kleinere Kinos, die etwa nur einen Saal haben (davon gibt es vor allem in ländlichen Regionen noch einige) in die Bredouille. Dazu erhöht Disney damit den Druck auf die Konkurrenz. Natürlich bestimmt Star Wars den Kinomarkt nach seiner Veröffentlichungen, aber es ist de facto nicht der einzige Film, der zwischen Mitte Dezember und Mitte Januar erscheint. Eine große Wahl lässt Disney den Kinobetreibern aber nicht, vor allem eben denen, deren Kinos keine Multiplexe sind und nicht auf ein alternatives Arthouse-Programm setzen.
Unbeliebt macht sich das Mickey Mouse Impierum gerade aber nicht nur dadurch. Wie die Los Angeles Times berichtete, wurde sie von Disney von allen Pressevorführungen ausgeschlossen. Der Grund liegt nicht darin, dass sich die Journalisten während den Screening schlecht benommen oder sich nicht an vereinbarte Embargos gehalten haben. Viel mehr stößt es dem Konzern übel auf, dass die Zeitung kritisch über finanzielle Verwicklungen zwischen Walt Disney und der kalifornischen Stadt Anaheim berichteten. Hier könnt ihr euch den Artikel durchlesen. Die Los Angeles Times gab in einem Statement bekannt, dass sie auch weiterhin unbefangen über Disney-Produktionen berichten werden, allerdings eben erst dann, wenn die Filme offiziell in den US-Kinos laufen.