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Box Office: „Vaiana 2“ sorgt für Rekord-Wochenende, „Gladiator II“ droht zum Verlustgeschäft zu werden

Stu

Von Stu

Quelle: Deadline
Bildnachweis: © Walt Disney | Szene aus "Vaiana 2"

Es kam, wie prognostiziert: Walt Disneys Vaiana 2 ist gestartet und hat sich sofort als großer Erfolg erwiesen. Ursprünglich als Serie für Disney+ geplant, zahlt sich die Umstellung des Projekts bereits wenige Tage nach Kinostart für das Mickey-Mouse-Imperium aus. Der Konzern dominierte mit dem Sequel das Thanksgiving-Wochenende in Nordamerika. Wer sich ebenfalls über Erfolge freuen kann und welches Studio womöglich einen Fehler bei der Release-Strategie gemacht hat, erfahrt ihr hier.

Es ist zuvor noch wichtig zu beachten, dass das Thanksgiving-Wochenende insgesamt fünf Tage umfasst und nicht, wie üblich, nur die drei Tage eines regulären Box-Office-Wochenendes. Zudem gehört das vergangene Thanksgiving-Wochenende zu den umsatzstärksten aller Zeiten. Der CEO der Kinokette AMC bezeichnete die vergangenen Tage sogar als ein „nationales Phänomen“. Kein Wunder, denn allein in Nordamerika wurden laut Deadline beeindruckende 422 Millionen US-Dollar umgesetzt. Damit wurde der bisherige Rekord aus dem Jahr 2018 von rund 315 Millionen US-Dollar deutlich übertroffen.

Analysten prognostizieren bereits, dass dieser neue Höchstwert im nächsten Jahr erneut übertroffen werden könnte. Am nächsten Thanksgiving-Wochenende starten unter anderem The Running Man mit Glen Powell und vor allem Disneys Zoomania 2. Doch genug von der Zukunft – wenden wir uns der aktuellen Lage am nordamerikanischen Box-Office zu. Los geht’s!

© Disney | Szene aus "Vaiana 2"

Vaiana 2 lässt Disney jubeln

Vaiana 2 landete erwartungsgemäß auf Platz eins der US-Kinocharts. Das ist bereits eine gute, wenn auch wenig überraschende Nachricht. Noch besser – zumindest für Disney und seine Fans – ist der Fakt, dass das Sequel den zweiterfolgreichsten Start eines Films von Walt Disney Animation hingelegt hat. Nur Die Eisprinzessin 2 startete noch besser. 

Am ersten Wochenende erwirtschaftete Vaiana 2 allein in Nordamerika bis zu 221 Millionen US-Dollar (gezeigt wurde er auf über 4200 Leinwänden). Weltweit (inklusive Kanada und den Vereinigten Staaten) beläuft sich das Einspielergebnis aktuell auf etwa 400 Millionen US-Dollar, und es scheint, als würde der Film auch weiterhin kräftig Kasse machen.

Da Animations- und Kinderfilme erfahrungsgemäß lange in den Kinocharts bleiben und Weihnachten vor der Tür steht, dürfte Vaiana 2 neben anderen Titeln wie Wicked und Gladiator II als weitere Blockbuster-Gelddruckmaschine gelten. Ein dritter Teil wurde zwar noch nicht offiziell angekündigt, doch angesichts des bisherigen Erfolges sowie der deutlichen Andeutungen im Abspann von Vaiana 2 scheint eine Fortsetzung nur eine Frage der Zeit. 

Zunächst erwartet uns jedoch das gleichnamige Live-Action-Remake, das derzeit gedreht wird (dt. Kinostart: 9. Juli 2026). Mit dabei: Dwayne Johnson als Halbgott Maui. Die Regie übernimmt , der zuvor für die Inszenierung der Disney+-Version von Hamilton verantwortlich war.

© Universal | Szene aus "Wicked"

Wicked rutscht ab, bleibt aber weiterhin ein Hit

Wicked, nun offiziell die erfolgreichste Kinoadaption eines Broadway-Musicals, rutschte auf Platz zwei ab und spielte in seiner zweiten Woche beeindruckende 117,5 Millionen US-Dollar ein und verzeichnet damit einen Rückgang des Zuschauerinteresses von gerade einmal 29%. Das ist beachtlich. Insgesamt steht der Film in Nordamerika bei über 262 Millionen US-Dollar und wurde in über 3888 Kinos gespielt. Die magische Milliarden-Marke könnte dank internationaler Hilfe tatsächlich fallen.

Wie bereits in der Vorwoche erwähnt, startet Wicked in einigen Märkten erst noch. In Deutschland beispielsweise läuft der Film offiziell ab dem 12. Dezember, begleitet von zahlreichen Preview-Events. Ähnlich wie Vaiana 2 könnte der Titel auch in den USA und Kanada zur Weihnachtszeit erneut Fahrt aufnehmen. Zudem gilt Wicked als großer Favorit für die kommenden Oscars, wie The Hollywood Reporter berichtet.

Was überrascht, ist der bisher ausbleibende Backlash. Universal hielt in der Promotion geschickt zurück, dass Wicked ein Musical ist – und zudem nur der erste Teil einer Zweiteiler-Saga. Wicked – Part II soll nächstes Jahr Weihnachten erscheinen. Laut Studio ist der Film bereits komplett abgedreht, und angesichts des Erfolgs von Teil eins sind Verschiebungen unwahrscheinlich.

© Paramount | Szene aus "Gladiator II"

Hat sich Paramount bei Gladiator II verkalkuliert?

Gladiator II fiel in den US-Kinocharts auf Platz drei zurück und wurde in 3580 Kinos gezeigt. In Nordamerika hat das Sequel bisher insgesamt rund 111 Millionen US-Dollar eingespielt, davon 44 Millionen am Thanksgiving-Wochenende. Das ist zwar kein totales Desaster, dürfte im Hause Paramount jedoch kaum Begeisterung auslösen.

Während Gladiator II in Deutschland bereits seit zwei Wochen läuft, startete der Film in den USA erst letzte Woche. Nach einem soliden Auftakt zeigen sich an seinem zweiten Wochenende jedoch Schwächen. Branchenexperte Scott Mendelson von Puck News vermutet, dass der Film die Gewinnschwelle für Paramount nicht erreichen wird. Die Produktionskosten sollen (je nach Quelle) zwischen 250 und 310 Millionen US-Dollar liegen. Zusammen mit einem hohen Marketingbudget müsste Ridley Scotts neuestes Werk mindestens 500 bis 550 Millionen US-Dollar einspielen, um kostendeckend zu sein – ein Ziel, das zunehmend außer Reichweite scheint. 

Der gewählte Starttermin zeitgleich mit Wicked und kurz vor Vaiana 2 dürfte rückblickend ein Fehler gewesen sein. Paramount spekulierte wohl auf einen Synergieeffekt, ähnlich dem Barbenheimer-Phänomen 2023. Doch während Barbenheimer ein popkulturelles Ereignis wurde, blieb Glicked (eine Kombination aus Gladiator und Wicked) hinter den Erwartungen zurück – zumindest was das popkulturelle Aufsehen betrifft.

Zusätzlich wurde der Film durch gemischte Kritiken und unvorteilhafte Äußerungen belastet. Besonders schädlich war ein Interview mit Kameramann John Mathieson, in dem er Regisseur Ridley Scott als "faul" und "ungeduldig" bezeichnete. Zwar wurde später klargestellt, dass die Aussagen aus dem Podcast DocFlix aus dem Kontext gerissen waren, doch der Schaden war bereits angerichtet.

Nicht falsch verstehen, es wäre noch zu früh, Gladiator II als Misserfolg zu bezeichnen, doch die Aussichten sind momentan alles andere als rosig. Ein früherer oder späterer Starttermin hätte sich wohl als klügere Wahl erwiesen. Diese Fehlkalkulation erinnert an Mission: Impossible - Dead Reckoning, der 2023 nur eine Woche vor Barbenheimer ins Kino kam und schnell aus dem Fokus der Zuschauer verschwand.

© Warner | Szene aus "Red One - Alarmstufe Weihnachten"

Weiterhin keine Chance für Dwayne Johnsons X-Mas-Actionfilm

Mission: Impossible – Dead Reckoning konnte zumindest für eine Woche die Aufmerksamkeit des Publikums auf sich ziehen. Anders verhält es sich bei der weihnachtlichen Actionkomödie Red One - Alarmstufe Weihnachten, die trotz Starbesetzung (darunter Dwayne Johnson, und ) von Anfang an nur mäßiges Interesse weckte - zumindest im Kontext der Größe des Films. 

Nach drei Wochen belegt der Titel Platz vier der US-Kinocharts und spielte am Thanksgiving-Wochenende etwas unter 19 Millionen US-Dollar ein. Gezeigt wurde er noch in 3432 Kino, rund 600 weniger als noch in der letzten Woche - in der Red One bereits deutlich unterwältigende Zahlen machte.

Insgesamt spielte Red One bisher inländisch etwa 76 Millionen US-Dollar ein (global steht er bei etwas unter 150 Millionen US-Dollar). Angesichts eines Produktionsbudgets von 250 Millionen US-Dollar (Marketing nicht inkludiert) ist das ein ernüchterndes Ergebnis. Zwar könnte das Weihnachtsgeschäft noch einen Schub bringen, doch es wird angenommen, dass Amazon den Film kurz vor den Feiertagen als VoD oder direkt bei Prime Video veröffentlichen wird – auch wenn das offiziell noch nicht bestätigt wurde.

© Lionsgate | Szene aus "The Best Christmas Pageant Ever"

Nach einer Pause zurück in der Top Five

Ein Rückkehrer sicherte sich den fünften Platz: Der Weihnachtsfilm The Best Christmas Pageant Ever erzielte über das Thanksgiving-Wochenende Einnahmen von etwa 5 Millionen US-Dollar (in 1779 Kinos) und schaffte es in seiner vierten Woche zurück in die Top Five. Der Titel konnte sich locker gegen das letztwöchig gestartete Biopic Bonhoeffer (3,4 Millionen US-Dollar) sowie den früheren Box-Office-König Venom: The Last Dance (3,1 Millionen US-Dollar) durchsetzen. 

Ein deutscher Kinostart für The Best Christmas Pageant Ever ist uns bislang nicht bekannt. Wahrscheinlicher als ein hiesiger Kino-Release dürfte aber eine eher stille Veröffentlichung im Stream oder als VoD sein. Wir rechnen mit einer Veröffentlichung irgendwann im nächsten Jahr.

© 20 Century Studios | Szene aus "Nightbitch"

Vorschau: Weniger Trubel in der nächsten Woche

Während die letzten Wochen von großen Releases geprägt waren, dürfte es nächste Woche ruhiger zugehen. Titel wie s Oh Canada, s The End oder s Nightbitch, in dem Amy Adams (siehe Bild oben) zum Hund wird, starten nur limitiert in Nordamerika. Keiner dieser Filme hat ernsthafte Chancen, ein wirklich breites Publikum in die Kinos zu locken.

Auch die Wide Releases dürften unter dem Radar bleiben. Dazu zählen die Horrorkomödien Y2K von A24 und Get Away sowie der Actionfilm Werewolves – eine Mischung aus Purge und Werwolf-Mythos. Die nächsten großen Titel, die die Charts aufmischen dürften, sind der Animationsfilm Der Herr der Ringe: Die Schlacht der Rohirrim von Warner sowie Sonys Kraven the Hunter, die beide am 12. Dezember in die deutschen Kinos kommen. In Nordamerika starten sie einen Tag später. 

Bis zur nächsten Woche und eine schöne Adventszeit.

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