Die britische Thriller-Serie „Utopia“ von Autor Dennis Kelly konnte zwar eine akkurate Fangemeinde um sich versammeln und bekam sensationelle Kritiken, doch der Sender Channel 4 setzte die Serie nach zwei Staffeln wegen schwacher Quoten ab. Für die Fans ein Alptraum, war die Geschichte rund um das titelgebende Utopia-Manuskript doch noch lange nicht zu Ende erzählt und bot als letzte Szene der zweiten Season dazu einen echt fiesen Cliffhanger. Die Auflösung von diesem, so erhofften es sich viele Zuschauer, könnte ja beim geplanten US-Remake von Regisseur David Fincher und HBO zu sehen sein, doch jetzt kommt leider die Ernüchterung.
Fincher und HBO konnten sich bei „Utopia“ nicht auf einen gemeinsamen Konsens einigen. Die Streitfrage soll dabei vor allem das Budget der Serie gewesen sein. Sehr bedauerlich, denn Fincher wollte nicht nur pro Staffel eine Folge höchst selbst inszenieren, nein, „Gone Girl“-Autorin Gillian Flynn sollte auch sämtliche Episoden schreiben, basierend auf den originalen Scripts von Dennis Kelly. Fincher stieg nun also aus und mit ihm auch Rooney Mara, die mit Fincher das Thriller-Remake „Verblendung“ drehte und eine der Hauptrollen, wahrscheinlich Jessica Hyde, in der US-Version von „Utopia“ übernehmen.
Wer nun hofft, das Fincher die Serie nun einfach mit einem anderen Sender oder Streamingdienst realisiert, der wird ebenfalls enttäuscht sein. Da der Regisseur von „Fight Club“ und „Sieben“ nicht die Rechte an der Serie hält (die liegen wohl bei HBO) kann er das Projekt leider nicht auf anderem Wege realisieren. Das ist wirklich bedauerlich, immerhin feierte Fincher mit „House of Cards“ (übrigens ebenfalls ein Remake einer britischen Serie) große Erfolge. Wer jetzt neugierig auf die großartige Originalserie geworden ist, beide Staffeln gibt es in Deutschland auf DVD und Blu-ray und beide sind auch sehr sehenswert – trotz dem offenen Ende. Hier geht’s zu unserer Kritik der ersten Staffel und hier die Kritik zur zweiten.