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Demise

Kritik von Demise

Lincoln ist ein recht zwiespältiger Film. Auf der einen Seite haben wir eine sehr realistische Darstellung seitens Daniel Day-Lewis, der natürlich, wie hätte es auch anders sein können, schauspielerisch brilliert, indem er inhaltlich als auch optisch mit seiner Rolle verschmilzt und den Zuschauer keinerlei Zweifel aufkommen lässt, dass er wirklich Abraham Lincoln ist. Dies wird natürlich sehr schön abgerundet durch die atmosphärischen, aber dennoch klischeehaften Kameraeinstellungen auf seine Person. Auf der anderen Seite haben wir eine viel zu glatte und recht ereignislose Erzählung. Natürlich kann man bei einem solchen Biopic (geschichtlich bestrachtet) nicht wirklich auf mehr hoffen. Man bekommt das, was man erwartet, man sieht das, was man sich eigentlich schon vorher im inneren Auge ausgemalt hat. Mit Überraschungen, Innovationen oder sonstigen Raffinessen kann der Film leider nicht aufwarten. Wir haben zwar einen buntgemischten Cast, welcher z.B. durch nahezu slapstickreife Einlagen von James Spader erfrischend wirkt und die mehr als gelungene Szene mit Tommy Lee Jones zum Ende, besonders im Gedächtnis hängen bleibt, dennoch wird diesem kaum Beachtung geschenkt, was aber dem Ganzen nicht wirklich schadet, da der Filmtitel sonst wohl etwas unangebracht wäre. Lincoln selbst wird nicht als DIE erhabene Ikone der amerikanischen Geschichte gezeigt, als welche ihn sich der eine oder andere vorstellt, stattdessen wird dieser als ganz normale, ja beinahe schüchtern und gebrechlich wirkende Person dargestellt, welche Teil des Volkes ist, dies wird auch durch den einen oder anderen (un)freiwillig humorvollen Monolog Lincolns ausgeschmückt. Was dem Film gänzlich fehlt ist ein ernstzunehmender, als auch mitreißender Bezug zur Thematik, um die es letztendlich geht, nämlich die Sklavenbefreiung. Diese wird leider in einer viel zu oberflächlichen und nicht ännähernd beachtenswerten, sachlichen Art durchgekaut und wieder ausgespuckt. Als Zuschauer fühlt man sich diesbezüglich etwas beraubt, was den Anspruch an den Inhalt angeht. Die musikalische Untermalung, von der man hier eigentlich gar nicht reden kann, leistet keine guten Dienste, denn was hier ins eine Ohr reingeht, kommt aus dem anderen wieder raus. Zum Schluss bleibt ein leider nur durchschnittlicher Film, welcher aus einer One-Man-Show besteht, Daniel Day-Lewis sei Dank. Leider vermag der Film es nicht den Zuschauer zu fesseln. Obwohl die Thematik, um die es geht, ein enormes Potential beinhaltet, wird dieses hier in keiner Weise ausgeschöppft. Schade!

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