[...] Die laue Geschichte sowie die Fokussierung auf billige Schocks sind maßgeblich für das Scheitern von Del Toros „Crimson Peak“ verantwortlich – da hilft dann auch das schönste Setting nichts. Aber auch die auf Autopilot agierenden Darsteller sind unterstützend dabei den Gruselfilme mit romantischem Einschlag in Richtung Enttäuschung zu zerren. Tom Hiddleston verkommt als schlaffer Dandy zur Witzfigur, Jessica Chastain hakt alle Punkte der Antagonisten-Checkliste ab, während Charlie Hunnam – selbst wenn er im Bild ist – nicht wirklich anwesend erscheint. Und Hauptdarstellerin Mia Wasikowska? Nun die säuselt, erschreckt und tippelt sich durch den Film und bleibt so blass, dass es ein Anschein hat, sie sei der einzig wahre Geist, den es im Film zu sehen gibt. [...]
Leider bleibt „Crimson Peak“ hinter den Erwartungen zurück. Dabei lebten die vorherigen Filme von Guillermo Del Toros von einer überbrodelnden Phantastik sowie Detailliebe und auch „Crimson Peak“ besitzt diese Attribute, nur leider werden sie nicht wirklich konsequent eingesetzt. Der Film bleibt eine Geisterbahnfahrt, an deren Ende nichts zurück, nichts haften bleibt. Eine von vielen Attraktionen ohne wirklichen Mehrwert. Ein Gros voller verschenktem Potenzial. Das kommt also dabei raus wenn cineastisches Horror-Fast-Food in den synthetischen Mantel der Kunstfertigkeit gekleidet wird. Drum merke: Ein vertrockneter Snack, bleibt ein vertrocknete Snack. Aber wenigstens hat man was im Magen. [...]
Komplette Kritik: http://diedreimuscheln.blogspot.de/2015/10/review-crimson-peak-eine-geisterbahn.html