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Stu

Kritik von Stu

Gesehen: Juli, 2014

„Veronica Mars“, die Krimiserie von Rob Thomas, wurde vom Sender The CW bereits nach drei Staffel abgesetzt. Der Grund waren die schwachen Quoten. Doch auch nach dem Serienende 2007 gab es immer noch genügend Fans, die darauf drängten erfahren zu wollen, wie es mit Titelheldin Veronica weitergeht, schließlich endete Staffel 3 mit einem Cliffhanger. Thomas versuchte viel, um offene Fragen und neue Ideen in einem „Veronica Mars“-Film zu verarbeiten, doch die Studios schien uninteressiert. Mit Hilfe von Kickstarter, der großen Crowdfunding-Plattform im Internet, gelang es ihm und seinem Team allerdings innerhalb kürzester Zeit über 5 Millionen US-Dollar einzunehmen. Warner Bros. reichte das, stieg mit ins Projekt ein und die Fans bekamen ihren Film rund um die blonde Privatdetektiv aus Kalifornien. Problem bei Serien die einen Ausflug sin Kino spendiert bekommen ist immer die Tatsache, dass nicht alle Zuschauer mit dem erzählerischen Hintergrund vertraut sind. Wer z.B. nie „Akte X“ gesehen hat, wird die Hälfte bei „Akte X – Der Film“ wohl nicht verstehen. „Veronica Mars“ hat dazu das Problem, dass der Film erst Jahre nach dem Serienaus erschien Ist der Film also auch wirklich für die konsumierbar, die von „Veronica Mars“ zuvor noch nichts gehört haben? Ganz sicher ist Rob Thomas Film für jene Art von Zuschauer ein Genuss, die die Serie kennen und lieben, doch auch Unwissende (wie der Autor dieses Textes) können mit dieser vom Film Noir inspirierten Kriminalgeschichte bestens unterhalten werden. Das liegt nicht unbedingt am kurzen Prolog, in dem die Vorgeschichte komprimiert zusammengefasst wird, sondern mehr daran, dass es Thomas gelingt die Handlung so zu gestalten, dass Serienfans alte Bekannte wiedersehen und liebgewonnene Rituale wiedererkennen können, dies aber im Blick eines unerfahrenen Zuschauers nicht wie unverständlicher Fan-Service wirkt, sondern wie die Konstruierung eines narrativen Umfeldes. Natürlich werden Serienkenner Dinge hier und da schneller erfassen und durchschauen, aber das fällt nicht ins wertende Gewicht. Die Kriminalhandlung ist dafür einfach zu wunderbar unaufgeregt. Ohne Zwang große Schauwerte auf dem Silbertablett servieren zu müssen folgt „Veronica Mars“ ihrer Narration. Es wird ermittelt, recherchiert, ausgefragt, belauscht und manchmal muss die Heldin durch die eine oder andere brenzlige Situation. Der Begriff old school drängt sich da auf und wenn er positiv gemeint ist, so passt er durchaus zum Film. Kombiniert mit dieser Bodenständigkeit werden dazu diverse Schlagfertigkeiten von Heldin Veronica, sowie einige kulturelle wie gesellschaftliche Verweise. Da dürfen dann auch ein paar Gaststars nicht fehlen wie etwa James Franco, Jaime Lee Curtis, Justin Long und Dax Shepard, der im wahren Leben mit Hauptdarstellerin Kristen Bell verheiratet ist. Bell, das verwundert wenig, spielt Veronica übrigens mit vollem Charme und absoluter Hingabe. Nach Sichtung des Films, werden gewiss einige Zuschauer die Serie allein wegen ihrer Präsenz nachholen wollen. „Veronica Mars“ ist, abseits seiner Entstehungsgeschichte und TV-Vergangenheit, ein wohltuend einfacher Film. Konzentriert auf seine Figuren sowie dem Kriminalplot, versehen mit smarter Komik und gut aufgelegten Darstellern, füllt er nicht bloß die Lücke, die nach dem offenen Ende der letzten Staffel entstanden ist, sondern rückt den klassischen Krimi , einhergehend mit den Stilmitteln des Film Noir wieder ein wenig ins Bewusstsein. Den stilistischen wie erzählerischen Schick sowie Nachdruck eines „Brick“ erreicht „Veronica Mars“ zwar zu keiner Zeit, aber Rian Johnsons Meisterwerk hat auch eine andere, künstlerisch anspruchsvollere Gewichtung. Man könnte sagen, „Veronica Mars“ ist ein hervorragender Appetizer.

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