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Inhalt

April 1940. Die deutsche Wehrmacht zieht Truppen an der deutsch-dänischen Grenze zusammen. In Dänemark häufen sich die Gerüchte über eine bevorstehende deutsche Mobilmachung, doch die dänische Armee hat den Befehl passiv zu bleiben, um den großen Nachbarn nicht zu provozieren. Leutnant Sand ist mit seinem Zug unerfahrener Soldaten 10 Kilometer vor der Grenze stationiert. Seinen Männern musste er erzählen, sie seien auf einer Routineübung. Am Abend des 8. April schickt er sie in voller Kampfmontur ins Bett. Noch in dieser Nacht beginnt die Wehrmacht um 4:15 mit der Invasion. Leutnant Sand erhält den Auftrag, die deutschen Truppen aufzuhalten bis Verstärkung eintritt. Eine unmögliche Mission beginnt...

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Mit Blick auf das Genre der 2. Weltkriegsdramen, könnte der geneigte Zuschauer durchaus das Gefühl bekommen, dass bereits längst alle Geschichten erzählt wurden. Doch weit gefehlt, wie zuletzt 2015 das intensive wie bewegende Drama Brüder/Feinde von Regisseur Elmo Nüganen aus Estland eindrucksvoll beweisen konnte. Und auch 9. April - Angriff auf Dänemark von Langfilmdebütant Roni Ezra geht eine solche Richtung: Denn die Invasion Dänemarks im Zuge der Operation Weserübung wurde bislang keineswegs genau beleuchtet. Doch ist eine solche Erzählung überhaupt ein Kinoerlebnis wert? Ja, definitiv. Nicht nur aufgrund der wunderbaren historischen Komponente (das Gefühl der Ohnmacht gegenüber einem überlegenden Feind sowie die eigene Machtlosigkeit aufgrund falscher Befehle), sondern auch aufgrund der typisch gewohnten hohen Qualität des dänischen Kinos. Kein Wunder, ist doch am Drehbuch Tobias Lindholm am Werke, der mit Filmen wie Die Jagd, Hijacking: Todesangst – In der Gewalt von Piraten und A War in den letzten Jahren eindrucksvoll beweisen konnte, wozu die Kino- und Filmlandschaft des kleinen Landes fähig ist. Dennoch schafft 9. April nicht den Sprung zum Meisterwerk. Wie schon bei A War ist es die kühle distanzierte Art, die dem Film viel Potenzial nimmt.

Dabei zeigt uns 9. April eindrucksvoll, wie die Geschehnisse sich damals wohl zugetragen haben: Es wirkt an vielen Stellen gar schon surreal, wie die dänische Regierung und das Militär auf den Einmarsch reagiert. Eine vollkommene Überforderung macht sich an vielen Stellen bemerkbar und dies obgleich die dänische Regierung bereits viele Tage zuvor von den Invasionsplänen wusste. Es sollte gar nur ein symbolischer Widerstand werden (gefordert von General Prior, dem dänischen Oberbefehlshaber). Was aber eher folgte war der pure Irrsinn. Kleine Gefechte ohne jegliche Struktur, Plan oder richtiger Ausstattung. Und somit leistet Roni Ezra eine gelungene Arbeit dabei, diese Atmosphäre so realistisch wie möglich zu transportieren. Dies führt jedoch dazu, dass der Film eine kühle distanzierte Art erschafft und uns kaum Zugang zu den einzelnen Figuren lässt – einzig Pilou Asbæk als Sekondløjtnant Sand kann sich durchsetzen. Spannung wird einzig daraus erschaffen, dass es immer wieder zu kleinen sehr intensiven Gefechten mit der deutschen Armee kommt. Diese bleiben aber unaufgeregt, realistisch und kurzweilig. Letztlich zerrt der Film also von etwas deutlich anderem: Seiner sehr selbstkritischen Art. Wie soll mit der Invasion umgegangen werden? Ist Widerstand überhaupt richtig? Wofür soll der Soldat in den Tod gehen? Ist die dänische Regierung mit ihrer Strategie einen falschen Weg gegangen? Zwar werden all diese Fragen nur durch Befehle (teilweise regelrecht irrsinniger Natur) und kurze Dialoge beleuchtet, doch der Zuschauer kann sich ein recht gutes Bild von dem 9. April und der damaligen Stimmung machen.

Fazit

"9. April - Angriff auf Dänemark" ist ein unaufgeregtes, kühles und sehr authentisches Kriegsdrama, welches sich einer bislang eher kaum beleuchteten Facette des 2. Weltkrieges annimmt. Durch eine hervorragende Ausstattung, guten Darstellern und einer sehr realistischen Erzählung, bekommt der Film zudem  historisch einen unglaublichen Wert, wenn auch gleich angesichts „nur“ 17 toter dänischer Soldaten der Film etwas konstruiert wirken mag. Zudem bleibt Tobias Lindholms Geschichte abermals kühl und distanziert. Und dennoch: Wer solche Verfilmungen mag und auch den geschichtlichen Hintergrund spannend findet, sollte sich dieses Drama nicht entgehen lassen.

Kritik: Thomas Repenning

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